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Projekte | projects

Hilfe für Freelancer: Teleworking-Standorte in Wien

Als Hilfe für Freelancer, Selbständige, EPU und Start-ups ohne fixes Büro habe ich bei Format.at ein kleines Datenjournalismus-Projekt gemacht: Eine Karte, die in Wien die besten Orte zum Freelancen zeigt, inklusive WLANs von Freewave und der Stadt Wien, An- und Abreisemöglichkeiten per Taxi oder Citybike und Auswahl lässiger Locations – bestehend aus Parks, Bädern, Badeplätzen und Restaurants, die von uns redaktionell getestet wurden.

Anschauen kann man sich das Ergebnis auf Format.at (wo es auch eine ausführliche Anleitung gibt) oder gleich hier auf stefanmey.com.

Das Jahr des Klippenschliefers

Wer mich schon länger kennt, dem ist das Prozedere bekannt: Zu jedem Jahresanfang, wenn Weihnachtsstress und Silvester-Kater verflogen sind, blicke ich zurück auf die vergangenen 365 Tage und wage einen Blick in die Zukunft. Bisher verschickte ich stets PDFs an ausgewählte Personenkreise, doch diesmal gibt es stattdessen einen öffentlichen Blogbeitrag – aus technischen und organisatorischen Gründen, und weil Datenschutz angesichts der NSA-Affäre ohnehin eine Illusion ist.

Das Jahr 2013 war für mich das Jahr des Klippenschliefers. Für die Unwissenden: Der Klippenschliefer ist ein kleines, pelziges Tier, das in ganz Afrika lebt und auf den ersten Blick wie ein großer Hamster aussieht – in Wahrheit aber mehr mit dem Elefanten verwandt ist.

So sieht der Klippenschliefer aus:

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Warum Klippenschliefer? Weil er 2013 in meinem Leben präsent war, indem er zwei Länder bewohnt, in die ich im vergangenen Jahr reisen durfte: Israel im Oktober, und Südafrika im Dezember. In Israel wandelte ich mit meiner Freundin Heike auf den biblischen Pfaden Jerusalems, spazierte durch die Wüste und badete im Toten Meer; in Südafrika feierte ich Weihnachten mit Freunden und Familie, und schaute Elefanten beim Essen zu.

Außerdem war ich zu Beginn des Jahres mit Heike drei Wochen in Thailand: Wandern im Norden und Sporttauchen im Süden. Bekanntermaßen reise ich gerne – und im Jahr 2013 habe ich mehr Fernreisen gehabt als jemals zuvor.

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Über den Dächern Jerusalems

Wochenendtrips kamen im vergangenen Jahr ebenfalls nicht zu kurz – darunter ein mehrtägiger Trip mit Heike nach Rom, Peters Junggesellenabschied in Prag, meine Premiere beim Oktoberfest (Lederhosen-Bilder sind vorhanden, werden an dieser Stelle aber nicht veröffentlicht) und ein Ausflug nach Graz – da mein Freund und Wegbegleiter Wolfgang heiratete. Außerdem haben im vergangenen Sommer mein Freund Peter und Heikes Schwester Anke geheiratet.

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Prag. So sieht es aus.

Beruflich konnte ich mich auch 2013 nicht über Arbeits- und Actionmangel beschweren. Das Leben eines Online-Journalisten ist geprägt von täglich neuen Geschichten und unzähligen Möglichkeiten, diese an die Leser weiter zu reichen. Inhaltliche Highlights waren sicher der Mobile World Congress in Barcelona, IFA und CeBIT in Deutschland, sowie Pioneers Festival und TEDxVienna in Wien – um nur wenige zu nennen. Außerdem habe ich mich neben Start-ups und IT thematisch mehr mit Volkswirtschaft und der Börse beschäftigt – auch nicht uninteressant.

Zudem habe ich 2013 mehr denn je das Konzept des „Cross Media Journalismus“ gelebt: Inhalte werden in mehreren, miteinander vernetzten Formen präsentiert, um sie für den Leser interessanter zu machen. So schreibe ich nun nicht bloß Texte, sondern produziere Videos und Bildergalerien, und verwandle lahme Excel-Tabellen in interaktive Grafiken. Das macht Spaß, und ich lerne stets Neues.

Indien in Wien

A propos Crossmedia: Mein nebenberufliches Projekt, das Buch „Indien 2.0 – Twitter im Tuk-Tuk“, erreichte 2013 neue Dimensionen. Im Eigenverlag erschien es nun auch auf Papier; zusätzlich gibt es eine App und eine YouTube-Playlist, die den geschrieben Content multimedial ergänzen. Auf dem von Wolfgang organisierten „ViennaHaat“ im Rochuspark konnte ich das Gesamtwerk auf einem Gemeinschaftsstand mit dem Fotografen Sebastian Buchner präsentieren – ein netter Abschluss des gesamten Projekts.

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Mein Stand am ViennaHaat: Klein, aber fein.

Weitere Experimente, die ich 2013 initiierte, inkludierten etwa eine eigene T-Shirt-Kollektion („sudo statt sudern“), ein neues Event-Format („Parkcamp“) und eine virtuelle Wetterstation, die mich im Piratenjargon warnt, wenn es regnet. Kommerziell erfolgreich war keines dieser Projekte, aber Spaß haben sie allemal gemacht. Für die, die es interessiert: Details dazu – und auch zu meinem Buch – gibt es auf meinem Blog.

Ein gutes Jahr

Summa summarum also ein gutes Jahr, und ein formidabler Ausgangspunkt für die nächsten 365 Tage. Vermutlich werden mich wohl auch 2014 spannende Reisen – der erste Kurztrip ist bereits geplant -, interessante berufliche Themen und neue Projekte begleiten – an Ideen mangelt es jedenfalls nicht.

Ansonsten wünsche ich mir und allen Lesern, die bis zum Ende des Textes durchgehalten haben eine gute Beziehung, glückliche Familie, tolle Freunde, Gesundheit und berufliche Erfolge. Und sollte es mal nicht so rosig laufen, dann orientiert Euch am eingangs erwähnten Klippenschliefer – denn der wird schon in der Bibel erwähnt als ein Wesen, das zwar körperlich schwach ist, durch seine Intelligenz, Hartnäckigkeit und Anpassungsfähigkeit aber auch unter widrigen Umständen überleben kann.

In dem Sinne: Viel Erfolg im neuen Jahr. Und bis bald.

My documentary on coworking in India is finally OUT!

jaagamovieWhen I traveled through India in 2011 and 2012, I spent most of my time in coworking- and coliving-spaces, such as the Hub Bombay (now called „Bombay Connect“), the Jaaga in Bangalore and Moonlighting.in in Delhi. Even before I started writing my book, I filmed what happened in these places and conducted interviews with the founders. I told them that I would edit the material as soon as I would be back in Austria, and that there will be a full-length movie on Coworking in India, urban nomadism and digital life in the 21st century. My sincere apologies: That was a bunch of bullshit.

Unfortunately, I procrastinated a lot when it came to editing the footage. Instead, I wrote a book, developed an app and organised an India-related barcamp. Now, finally, I decided to publish the videos – but not as a full-length movie. Instead, I simply combined the videos with some funky open-source music, uploaded them to youtube and merged them to a playlist. Also, I added some material provided by the coworking-spaces themselves.

The result is almost two hours of video material, which takes the viewer on a journey: From the crowded streets of Mumbai to a coworking space in Bandra, followed by the coliving-space „Jaaga“ in Bangalore, which is composed entirely of pallet racks, to a luxurious house in Delhi, called „Moonlighting.in“. The journey concludes in the mythical city of Varanasi. If I you ever wanted to learn something about working and living abroad, in a world without borders and limits, then these videos will inspire you. Additional information will be provided by the text block s below the videos – and if you’re still hungry for more information: Buy my book.

The advantage of a youtube-paylist is the fact that you can skip the boring parts if you want to do so. And that you can watch the videos anytime, anywhere – as long as you have a working internet connection. And: It’s free.

Just click the video below to start the playlist (or click here to go directly to YouTube) – and then, pack your bags to head for your own adventure!

 

Verfrühte Neujahrsvorsätze

Es ist wieder mal so weit: Das Jahr nähert sich dem Ende, und ein frisches 2014 steht vor der Tür – inklusiver all der Chancen, Risiken, Hoffnungen und Ängste, die dazu gehören. Und auch inklusive der Neujahrsvorsätze, die wir uns setzen werden: Mit dem Rauchen aufhören. Weniger trinken. Mehr Zeit für Freunde und Familie nehmen. Aber ehrlich gesagt: Das funktioniert eh nicht.

Warum? Weil der zeitliche Horizont zu groß ist. Wenn wir uns vornehmen, innerhalb von zwölf Monaten ein großartiges Projekt auf die Beine zu stellen, dann sind wir im Jänner erst mal frustriert, weil nichts weiter geht, machen anschließend was anderes, stellen irgendwann im Frühjahr fest, dass wir noch viel Zeit haben, haben am 1. Juli Stress, weil schon das halbe Jahr vorbei ist, verbringen trotzdem den ganzen Sommer mit schöneren Dingen als dem In-den-Griff-kriegen unseres Lebens, erkennen im Herbst, dass es zeitlich schon äußerst knapp wird – und kapitulieren schließlich zu Jahresende. Eine ziemlich frustrierende Angelegenheit, das Ganze.

Viel besser ist das, was mir ein Freund mit vor ein paar Jahren empfohlen hat: Statt Vorsätzen am 1.1. zum neuen Jahr lieber kurz vor Jahresende festlegen, was man bis zur Silvesternacht geschafft haben möchte – dann gibt es nämlich sogar tatsächlich etwas, worauf man stolz sein kann. Mit diesem Konzept ist der Freund damals gut gefahren; zum Beispiel hat er sich – wie zuvor lange geplant – eine neue Wohnung gesucht, in die er gleich zu Jahresanfang gezogen ist. Das wirklich Schöne daran: Im ekligsten, fadesten und frustrierendsten Monat des Jahres – dem Jänner – kann man sich dann zurück lehnen und erst mal den Erfolg genießen. Also: Was habt Ihr in diesem Jahr noch so vor?

museum_archives

So, und nun folgt  – nach den Lebensweisheiten – noch ein wenig Werbung: Besagter Freund ist dabei, seinen ersten abendfüllenden Kinofilm fertig zu stellen (ich wünsche mir, dass er es noch 2013 schafft) und rührt schon mal ordentlich die Vertriebs-Werbetrommel – auf Cinecrowd.nl kann man via Crowdfunding eine DVD oder Blu-Ray ergattern.

Nun folgt noch ein kleiner Link zum Trailer – und wenn Ihr den fertig geschaut: Ab, los, zack-zack an’s Werk! Euch selbst zuliebe.

ViennaHaat: Wer will, kann heutzutage alles machen

Vergangenen Samstag tummelten sich im Rochuspark die Indien-interessierte Community; denn mein Freund und ehemaliger Co-Gründer Wolfgang Bergthaler hatte zum „Vienna Haat“ geladen – einem Event, auf dem zeitgenössisches Kunsthandwerk aus Indien präsentiert wurde.

Ich selbst war ebenfalls vertreten, hatte einen Gemeinschaftsstand mit dem Künstler und Fotografen Sebastian Buchner. In diesem Kontext war ich besonder stolz auf die Multimedialität unseres kleinen Tisches:

viennahaatSebastian hatte Kalender, Gemälde und Postkarten und sogar einen Comic im Gepäck; auf meiner Seite des Tisches fanden sich eine Print-Version des Buchs, ein Kindle mit dem E-Book, ein Windows Phone mit der passenden App und zwei Bildschirme, die den Besuchern exklusives Filmmaterial aus Indien präsentieren (keine Sorge: Wenn die Videos bereit für die Öffentlichkeit sind, erfahren Sie das über diesen Blog). Mehrmals im Laufe des Tages habe ich auf diesen Tisch geschaut und stolz gesagt: Auf diesem Tisch liegt alles, was ich (neben meinem Daytime-Job) in diesem Jahr gemacht habe.

Denn das ist das Schöne: Es ist heute leichter denn je, kreative Inhalte zu produzieren und diese zu vertreiben. Die Erstellung meiner App hat etwa bloß eine halbe Stunde gedauert – und ist freilich qualitativ nicht mit dem Werk eines Profis vergleichbar, bietet aber eine guten Mehrwert zu meinem Buch. Die Videos habe ich in Premiere Elements geschnitten, das Buch in Word geschrieben – beide Programme sind dodel-einfach zu bedienen; und um sein Buch im Web zu vertreiben, muss man lediglich eine Word-Datei bei Amazon oder eine PDF-Datei bei epubli hoch laden. Auch das ist so simpel wie das Verschicken einer Email.

Diese Vereinfachung von Produktion und Vertrieb, dieses Inkludieren des Konsumenten als Produzenten, bezeichne ich gerne als „Mitmach-Wirtschaft“: Plötzlich können nicht mehr bloß große Konzerne am Wirtschaftsleben gestaltend teilnehmen, sondern alle Menschen. Und es hört bei den von mir genannten Beispielen nicht auf: Mit WordPress (der Software, auf der auch dieser Blog läuft) kann Jedermann ein Independent-Nachrichtenmedium bauen, mit Angeboten wie Reverbnation und Rebeat Digital kann jeder Musiker seine Werke weltweit über iTunes, Spotify und ähnliches vertreiben. Über AirBnB wird Jeder zum Bed&Breakfast, über Checkrobin kann jeder Autofahrer ein Spediteur sein.

Dies alles hat freilich einen finanziellen Nutzen, der aber in Wahrheit zu vernachlässigen ist: Mit meinem Einkommen aus den oben genannten Projekten unterschreite ich die Einkommenssteuer-Grenze noch bei Weitem. Viel lohnender ist hingegen die nicht-monetäre Befriedigung: Wenn ich schlecht gelaunt bin, dann reicht ein Blick auf das Cover meines Buchs, um mir wieder einen Schub Selbstbewusstsein zu verleihen – denn es ist ein gutes Gefühl, etwas geschaffen zu haben. Und die Gespräche im Rahmen des Vienna Haat waren sowieso… „priceless“.

Wer also kreativ ist und schon immer mal sein Leben selbst in die Hand nehmen wollte, der sollte dies nun tun – die technischen Möglichkeiten dafür sind definitiv gegeben.