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Projekte | projects

(c) Format

Schule macht Wirtschaft: Eine neue Website für ein tolles Projekt

Mit dem Projekt „Schule macht Wirtschaft“ gibt das Magazin Format Schülern die Chance, selbst ein Unternehmen zu gründen. Dabei bekommen sie Beratung von Experten, unter anderem von Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl.

Zusätzlich zur begleitenden Berichterstattung im Magazin habe ich nun, gemeinsam mit meinem Kollegen Peter Sempelmann, eine Website gebastelt, auf der das Projekt dokumentiert wird.

Das Gestalten der Website war für mich eine interessante Abwechslung zum journalistischen Alltag; zudem hatte ich Freude daran, meine bisherigen Erfahrungen im Webdesign – mit stefanmey.com, respondoj.com und india-novel.com – auch beruflich einzusetzen. Die Website bietet nun alles, was man von einem solchen Auftritt erwartet: Ein eingebettetes Anmeldeformular für den Wettbewerb, Social Media-Integration und ein Rückblick auf das vergangene Jahr; zusätzlich werden die Schüler demnächst auch auf der Website über ihre Start-ups bloggen können. Ich freue mich schon darauf.

Anschauen kann man das Projekt unter diesem Link.

(c)unsplash.com/pexels,com

So übersetzen Selfpublishing-Autoren ihr Buch in andere Sprachen

Es ist so weit: Mein Indien-inspiriertes Buch „Twittern im Tuk-Tuk“ ist nun in englischer Sprache erhältlich. Bis dahin war es ein langer Weg und das wirtschaftliche Outcome ist derzeit noch schwer abzuschätzen – klar ist jedenfalls, dass ich damit erstens einen weiteren großen Markt erschließe und mir zweitens stolz selbst auf die Schulter klopfen kann.

Vorab-Kosten hatte ich dafür nur geringfügige – nämlich für das neue Cover. Meine Übersetzerin wird hingegen via Revenue-Share bezahlt. Will heißen: Wir teilen uns den Umsatz der verkauften Exemplare. Im Rahmen des Projekts wurde mir klar, dass jedermann globales Sourcing machen, sich also die weltweit besten Angebote suchen kann – das Web macht’s möglich. Die besten Tools fasse ich an dieser Stelle gerne zusammen.

Babelcube

Www.babelcube.com ist ein cooles Tool für Autoren, die ihr Buch in fremdsprachigen Märkten publizieren wollen – und für Übersetzer, die sich in einem alternativen Umfeld etwas dazu verdienen wollen. Hier melden sich Autoren an und erstellen ein Profil ihres Buchs; Übersetzer bewerben sich anschließend um den Job. Über ein Messaging-System findet regelmäßiger Austausch mit Feedback-Schleifen statt.

Ist das Buch übersetzt, so übernimmt Babelcube den Vertrieb via Amazon, Apple iBooks, Google Play, Barnes&Noble, Kobo und andere Stores, von denen ich vorher noch nie gehört habe. Der Nachteil ist hier, dass der Autor selbst wenig Gestaltungsspielraum bei der Platzierung in den einzelnen Stores hat. Der Vorteil ist analog dazu, dass man sich selbst um nichts kümmern muss und dass sich die englische Übersetzung nun in Stores befindet, die meiner deutschsprachigen Version noch verschlossen bleiben (weil es mir zu mühsam ist, mich durch die komplizierten Einreichungssysteme von Apple und Google zu wühlen).

Der Umsatz wird zwischen Babelcube, dem Übersetzer und dem Autor aufgeteilt. Babelcube zeigt in einer anschaulichen Grafik, wer an dem Modell wie viel verdient.

Fiverr: Cover und Lektorat zum Schleuderpreis

Bei Fiverr.com kann man allerlei Dienstleistungen im Internet ab einem Preis von fünf Dollar kaufen – etwa die Gestaltung eines Covers, das Lektorat eines Buchs, Ghostwriting und Social Media-Marketing. Die Anbieter kommen aus aller Welt, von Mexiko über Europa bis Indonesien. Besonders abgefahren ist das Angebot der Website, das Schreiberlings-Business komplett zu übernehmen: Von Ghostwriting über Lektorat und Covergestaltung bis zur Vermarktung.

Ich habe Fiverr genutzt, um das Cover für „Twittern im Tuk-Tuk“ von einem Indonesier gestalten zu lassen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Gezahlt habe ich im Endeffekt rund 30 Dollar, weil noch Zusatzleistungen hinzukamen, wie etwa der Kauf eines Stock-Fotos und das Zusenden einer voll editierbaren PSD-Datei. Trotzdem: Ein echtes Schnäppchen.

Themeforest – noch mehr Grafiker

Eine andere gute Anlaufstelle für das Beschaffen von weltweitem Kreativ-Content ist meiner Meinung nach Themeforest. Hier ist jeder an der richtigen Adresse, der für seine WordPress-Website ein etwas anderes Aussehen sucht als das 0815-Design. Stefanmey.com und india-novel.com laufen zwar mit kostenlosen Themes, aber für respondoj.com – ein im Frühjahr 2014 gestartetes Projekt, das ich derzeit leider nur stiefmütterlich behandle – habe ich ein fesches neues Design bei einem italienischen Grafiker gekauft. Die Kosten dafür waren überschaubar.

Hörbücher aufnehmen und vertreiben

Was ich selbst noch nicht ausprobiert habe, aber recht spannend finde: Hörbücher produzieren lassen. Hier hilft ACX.com, ein Tochterunternehmen von Amazon. Ähnlich wie bei Babelcube meldet sich der Autor an und erhält anschließend Bewerbungen von professionellen Sprechern; ACX vertreibt das Hörbuch anschließend über Amazon, Audible und iTunes. Leider ist der Dienst in Österreich und Deutschland derzeit noch nicht verfügbar.

Als Alternative können Autoren zum Anbieter Podiobooks wechseln. Dieser vertreibt Hörbücher im Serien-Format und will demnächst auch Produktion anbieten, ähnlich wie bei ACX.

Wenn ACX in Österreich verfügbar ist, möchte ich es gerne ausprobieren; über meine Erfahrungen berichte ich dann gerne in diesem Blog. Wer das nicht verpassen will, der meldet sich am Besten für meinen Newsletter über den untenstehenden Link an.

Die Übersetzung meines Indien-Romans "Twittern im Tuk-Tuk"

Die englische Übersetzung meines Buchs ist jetzt online

Die Übersetzung meines Indien-Romans "Twittern im Tuk-Tuk"

Die Übersetzung meines Indien-Romans „Twittern im Tuk-Tuk“

Ich habe mein Buch „Twittern im Tuk-Tuk“ von einer professionellen Übersetzerin in die englische Sprache gießen lassen. Das hat zwar über ein Jahr gedauert, aber das Endergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Und nun ist die finale Übersetzung endlich online, unter anderem bei bekannten Händlern wie Amazon, Apple iBooks, Barnes & Noble und Kobo.

Multimedia-Angebot auf india-novel.com

Rund um die Übersetzung des Buchs habe ich zudem eine eigene Website erstellt: Unter http://india-novel.com/ finden Leser nun alle Informationen rund um das Buch, sowie weiterführende Inhalte – darunter etwa meine Video-Dokumentation „Coworkng India“, Fotos von meinem Instagram-Account und eine interaktive Karte, auf der man die Handlungsorte des Buchs wiederfinden kann. Dadurch ist ein multimediales Angebot entstanden, welches das ursprüngliche Buch deutlich aufwertet.

So viel sei mal in Kürze gesagt. In naher Zukunft werde ich auf diesem Blog außerdem erklären, wie ich eine gute und günstige Übersetzerin gefunden habe, wo ich das Cover habe designen lassen und wie die Leser auf das Multimedia-Angebot reagiert haben. Wer darüber mehr erfahren möchte, schaut regelmäßig hier vorbei – oder meldet sich weiter unten für meinen kostenlosen Newsletter an, um sicher nichts zu verpassen.

Mein Vortrag am Barcamp Digital. (c) Sophie Li (TW:@soliphie)

Lernen aus Fehlern: 5 Marketing-Lektionen für’s Selfpublishing

Im Jahr 2012 habe ich mein Buch „Twittern im Tuk-Tuk“ im Eigenverlag – oder, wie es auf neudeutsch heißt: „Im Selfpublishing“ – veröffentlicht. Zuerst wurde es auf Amazon publizierte, später folgte eine gedruckte Version über den Print-on-Demand-Dienst ePubli. In beiden Formaten dümpelte der Verkauf dahin und wollte nicht wirklich abheben. Nun hatte ich in meinem Sommerurlaub ein wenig Zeit und habe mich daher durch drei Fachbücher zum Thema „Marketing für Indie-Autoren“ gewälzt, anschließend für e-media einen Artikel zum Thema Selfpublishing geschrieben und außerdem auf dem Barcamp Digital eine Session dazu gehalten.

Mein Vortrag am Barcamp Digital über Selfpublishing. (c) Sophie Li (TW:@soliphie)

Mein Vortrag am Barcamp Digital. (c) Sophie Li (TW:@soliphie)

Der wichtigste Schritt zu einem erfolgreichen Buch ist freilich die Voraussetzung, überhaupt ein gutes Buch zu schreiben. Doch ich habe auch gemerkt, dass ich mit „Twittern im Tuk-Tuk“ ein paar Marketing-Fehler gemacht habe. Aus meinen Fehlern habe ich gelernt und möchte meine Erfahrungen daher auf diesem Weg gerne teilen.

1. Menschen beurteilen ein Buch nach seinem Cover

Freilich kommt es auch auf die inneren Werte eines Buchs an – aber wenn potenzielle Leser einen Autor nicht kennen, dann werden sie unter anderem auf Grund des Buchcovers entscheiden, ob sie ihm überhaupt eine Chance geben. Im Buch „Write. Publish. Repeat“ empfehlen Sean Platt und Johnny B. Truant daher, die Gestaltung des Covers einem Profi in die Hand zu geben und es nicht selber zu machen. No-Gos sind nach ihrer Ansicht Fotos, die der Autor selbst gemacht hat, mit einem schwarzen Rahmen drum herum und eine phantasielose Schriftart.

Ich habe mich 2012 noch nicht ausgekannt, das Cover  selbst gestaltet (in MS Paint) und mit allen Regeln der Kunst gebrochen. So sah es aus:

indien2

Als erste Marketing-Maßnahme habe ich also beschlossen, einen professionellen Grafiker zu beauftragen – fündig wurde ich dafür auf der Website fiverr.com, wo Dienstleistungen (fast) aller Art ab einem Preis von fünf Dollar angeboten werden.

Zur Inspiration schaute ich mir die Cover anderer Bücher mit Indien-Fokus an und stellte fest, dass diese ebenso bunt sind wie das Land selbst – mit meinem schwarzen Einband hatte ich also zuvor einen weiten Fauxpas geliefert. Dem Grafiker teilte ich also mit, dass ich ein buntes Cover haben will und dass ich etwas comic-artiges cool fände, zumal es sich um ein humorvolles Buch handelt.

Das Ergebnis ist deutlich freundlicher als meine eigene Kreation und lädt den Leser zum Klicken ein:

tweeting_deutsch

2. Der Titel muss ansprechend sein und Sinn machen

Der ursprüngliche Titel meines Buchs lautete „Indien 2.0 – Twittern im Tuk-Tuk. Ein Social Media-Selbstfindungsroman von Stefan Mey“. Das ist nicht bloß viel zu lang, sondern hat den Leser außerdem in die Irre geführt: Der Begriff „Indien 2.0“ war ursprünglich als Wortspiel gedacht, als Anspielung auf das „Web 2.0„. Das hat die Zielgruppe aber nicht verstanden – viele dachten vermutlich, es handle sich um eine Fortsetzung und suchten nach dem Buch „Indien 1.0“, bevor sie sich frustriert einem anderen Autor zuwendeten.

Das neue Buch heißt nun einfach „Twittern im Tuk-Tuk“. In your face.

3. Der Leser bestimmt den Preis

Ich bin ein halbes Jahr durch Indien gefahren, habe dort mit Start-ups gearbeitet, in Auroville meditiert, meinen Bandscheibenvorfall von einer Ayurveda-Ärztin heilen lassen und mehr als ein Mal mein Zimmer mit Fröschen, Wanzen und Kakerlaken geteilt – ich war der vollen Überzeugung, dass meine Erlebnisse ihr Geld wert sind und setzte den Preis für das Buch daher auf 9,99 Euro. Dabei vergaß ich aber: Es kommt nicht darauf an, als wie wertvoll der Schreiber sein Buch subjektiv empfindet, sondern was der Leser dafür bezahlen möchte.

Der entsprechende Aha-Moment kam mir, als ich mir die Preisgestaltung anderer Indien-Bücher auf amazon.de ansah: „Shantaram“ von Gregory David Roberts kostet dort als eBook nur 8,99 Euro. Der Leser wird also abwägen: Neun Euro zahlen für einen 1000 Seiten dicken Bestseller, den alle Kritiker loben – oder zehn Euro für ein 300-Seiten-Buch von einem Typen, den niemand kennt?

Ich habe den Preis nun auf 4,99 Euro gesenkt.

4. Bücher verschenken…

Amazon ermöglicht es in seinem KDP Select Programm, dass Autoren ihr Buch pro Quartal für fünf Tage gratis anbieten. Das klingt vorerst nach einer blöden Idee, macht aber tatsächlich in manchen Fällen Sinn – denn dadurch gewinnt der Autor an Bekanntheit, und das Buch scheint in den „Leser kauft auch“-Anzeigen anderer Bücher auf.

Ich habe „Twittern im Tuk-Tuk“ eine Woche vor dem Barcamp gratis angeboten, und die Downloads haben meine Erwartungen deutlich übertroffen. Zusätzlich positiv überraschend: Nach Ende der Gratis-Aktion kauften die Leser das Buch weiter, so dass ich in den Indien-Charts von Amazon zeitweise auf Platz 4 rangierte – vor dem Reiseführer von Stefan Loose.

Allerdings scheint der Gratis-Trick bloß einmal zu funktionieren, danach haben Amazons Sparefroh-Leser das Buch heruntergeladen und schenken ihm keine Beachtung mehr. Diese Erfahrung musste ich mit meinem anderen Buch, „EMbedded“ machen (mehr dazu unter diesem Link).

5. Community aufbauen

Das Wichtigste (freilich nach der Qualität des Buchs) ist aber laut Platt und Truant, dass der Autor eine Community aufbaut – das beste Tool dafür ist ihrer Meinung nach der Newsletter. Daher beginne ich nun, Adressen für meinen Verteiler zu sammeln, um in regelmäßigen Abständen über neue Postings auf diesem Blog, neue Bücher und allerlei andere Entwicklungen zu informieren.

Einen Hinweis zur Newsletter-Anmeldung finden Leser nun am Ende meiner Bücher, oder sie können sich auf dem Blog anmelden – etwa am Ende dieses Beitrags. Als Dankeschön für die Anmeldung bekommen sie mein Buch „EMbedded“ geschenkt.

Fazit

Offensichtlich habe ich einige Fehler gemacht, aus denen ich jedoch viel gelernt habe. Auch bei kommenden Büchern werde ich wohl auf meinen Fiverr-Grafiker setzen und die Sinnhaftigkeit des Titels hinterfragen, bevor ich das Buch in die Welt hinaus schicke. Mit vielen anderen Dingen – etwa mit den Gratis-Aktion auf Amazon – muss aber definitiv noch experimentiert werden, bevor sich eine erfolgreiche Strategie bemerkbar macht. Der Erfolg hängt hier wohl von der individuellen Ausrichtung des Autors ab.

Der größte Lohn beim Selfpublishing ist für mich aber nach wie vor das durchwegs positive Feedback all meiner Leser. Leben kann ich von den Erträgen der Schriftstellerei noch längst nicht – was kein Problem ist, da ich meinen Daytime-Job liebe. Bücher sind derzeit ein guter Zeitvertreib für das Wochenende und kalte Winterabende, aber dem Journalismus möchte ich auch niemals den Rücken kehren.

DIY: Schimpfwort-Counter für’s Büro

In manchen Branchen wird recht gerne während der Arbeit geflucht. Das ist ein durchaus legitimes Mittel, um mal ein wenig Dampf im stressigen Alltag abzulassen – aber was wäre, wenn man daraus ein Spiel machen könnte, das obendrein die betriebliche Gesundheit verbessert?

An einem langweiligen Dienstagabend habe ich basierend auf dieser Überlegung einen Schimpfwort-Counter entwickelt. Diesen kann man während der Arbeit verwenden, um das Fluchverhalten der einzelnen Kollegen zu dokumentieren und sie anschließend dazu zu animieren, zur Wiedergutmachung in den gemeinsamen Obstkorb zu investieren. Das Aufsetzen des Counters ist recht einfach, Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich.

Was man dazu braucht

Das Backend

Das Backend, in dem das Fluchverhalten der Kollegen protokolliert wird, besteht aus einer Tabelle, die wir in Google Drive anlegen und zwecks Wiederauffindbarkeit mit einem einschlägigem Namen – etwa „Schimpftwort-Counter“ – versehen. In der Tabelle legen wir dann für jeden Kollegen eine Spalte an. Flucht er, so schreiben wir eine „1“ in die Spalte. Kauft er Obst für den gemeinsamen Obstkorb, so bekommt seine Spalte eine „-10“. Das wird entweder händisch eingetragen, oder es funktioniert via App (mehr dazu weiter unten).

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Daneben legen wir für jeden Kollegen ein jeweils weiteres Feld an, das die Summe seiner vorherigen Spalte zeigt.

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Das Frontend

Google Drive ermöglicht, dass sich die Darstellung einer Infografik live ändert, sobald sich die dahinterliegende Tabelle ändert – wenn wir also einen Fluchpunkt bei einem Kollegen in der Tabelle hinzufügen, dann ändert sich auch sofort der entsprechende Bereich der Grafik. Erstellt wird die Grafik in Google Drive, als Datenbasis wird das zuvor erwähnte Summenfeld genutzt.

Bei der optischen Darstellung der Grafik bietet Google Drive etliche Möglichkeiten. Ich habe die Tacho-Darstellung gewählt und die einzelnen Bereiche eingefärbt: Liegt die Fluch-Punktzahl zwischen 0 und 10, so gibt es nur eine Verwarnung (gelb); ab 10 wird es aber kritisch (rot) und es sollte rasch in den Obstkorb eingezahlt werden. Wer mehr Obst kauft als Flüche ausspricht (und somit unter 0 Fluchpunkte hat), landet im grünen Bereich.

Per HTML-Snippet lässt sich die Grafik überall einbetten – wer will, der kann sie also im Intranet sharen.

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Die App

Wirklich cool wird der Schimpfwort-Counter aber erst, wenn wir uns auch noch eine passende App entwickeln, so dass wir das Backend per Smartphone steuern können. Dazu brauchen wir ein Konto bei IFTTT und die dazugehörige App namens „Do Button by IFTTT„. Diese lässt sich auf Android-Smartphones auch als Widget verwenden – wenn ich am Smartphone auf den untenstehenden Button klicke, bekomme ich einen Fluchpunkt.

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Auf IFTTT.com müssen wir nun dem Button noch erklären, dass er in der Tabelle eine „1“ in die Spalte des jeweiligen Kollegen schreiben soll. Dazu müssen wir für jeden Kollegen einen eigenen Button programmieren (derzeit leider auf maximal drei Buttons beschränkt).

Dazu sagen wir dem Button, dass er in dem eindeutig benamten Google-Dokument – in unserem Fall: „Schimpftwort-Counter“ – eine neue Zeile schreiben soll:

{{OccurredAt}} ||| 1 ||| 0 ||| 0 |||

In der ersten Spalte steht daraufhin automatisch der Zeitpunkt des Fluchens. In der zweiten Spalte (die erste Spalte mit einem Namen) wird eine 1 geschrieben, in allen anderen eine Null. Beim darauffolgenden Kollegen steht dann freilich der Code:

{{OccurredAt}} ||| 0 ||| 1 ||| 0 |||

Und beim dritten Kollegen:

{{OccurredAt}} ||| 0 ||| 0 ||| 1 |||

Somit bekommt der jeweilige Kollege automatisch einen Strafpunkt, wenn man auf dem Smartphone auf den entsprechenden Button drückt, und die Nadel auf dem Fluch-Tachometer wandert einen Schritt weiter in Richtung kritischer Bereich – ein Heidenspaß.

Fazit

Der Schimpfwort-Counter ist in nur wenigen Minuten aufgesetzt und lässt sich problemlos auch in stressigen Alltagssituationen verwenden – und der positive Impact ist enorm: Da Hardcore-Flucher an den Pranger gestellt werden, fluchen wir inzwischen deutlich weniger. Und dass die Flucher in Obst investieren müssen, kommt unserer betrieblichen Gesundheit zugute. Ehrlich: Ich möchte dieses Ding nicht mehr missen.

EMbedded - ein Buch über die Fußball-EM in Wien

Amazon KDP: Ist der Gratis-Goldrausch bei eBooks vorbei?

Vor gut zwei Jahren, im Sommer 2012, habe ich anlässlich der damaligen Fußball-EM die Beiträge meines EM-Blogs „EMbedded“ zu einem eBook zusammengefasst und auf Amazon geladen. Dabei nutzte ich das System „KDP Select“ um möglichst viele Leser für das Werk zu begeistern. Das Prinzip von KDP Select: Der Autor bietet sein Buch drei Monate lang exklusiv auf Amazon an und darf es dafür innerhalb dieser Periode fünf Tage lang gratis anbieten. Im Fall von „EMbedded“ zahlte sich die Aktion im Jahr 2012 aus: Am ersten Tag wurde das Buch gleich 250 Mal heruntergeladen, insgesamt dürften es um die 1000 Downloads gewesen sein – was mich damals in die Top100 der kostenlosen eBooks katapultierte.

Nun habe ich zuletzt gehört, dass Gratis keine gute Strategie mehr ist für Autoren, die ihre Bücher auf Amazon promoten. Gewisse Änderungen sollen es nun schwerer machen, kostenlose Bücher überhaupt zu finden, wodurch diese weniger Anklang finden – das wollte ich selber herausfinden und habe „EMbedded“ erneut für ein paar Tage gratis verfügbar gemacht.

Miese Downloadzahlen – und trotzdem auf Platz 1

Heute ist das Buch den dritten Tag kostenlos verfügbar – und der Erfolg ist tatsächlich nicht einmal annähernd mit jenem von vor zwei Jahren vergleichbar; die bisherigen Downloads bewegen sich im niedrigen zweistelligen Bereich. Das ist zwar schwach, positioniert mich im Vergleich aber dennoch sehr gut: Derzeit liegt „EMbedded“ in den Gratis-Charts der Kategorien „Reiseführer Österreich“ und „Sport allgemein“ jeweils auf dem ersten Platz – es ist also davon auszugehen, dass andere Autoren dieser Genres sogar noch weniger Absatz finden.

Warum laufen Gratis-Downloads nun auf Amazon so schlecht?

Freilich ist es möglich, dass sich das Nutzerverhalten geändert hat – dass die Leser nun höhere Ansprüche haben und ein Buch nicht mehr sofort herunterladen, bloß weil es gratis ist. Auch der saisonale Faktor ist nicht auszuschließen: Mit der Fußball-EM 2012 war das Timing für ein Fußball-Buch damals freilich perfekt – dieser Bonus fehlt mir diesmal.

Wahrscheinlicher ist aber das, was viele US-Autoren bereits bemängelten: Amazon selbst ist nicht mehr sonderlich scharf darauf, seine Gratis-Bücher zu promoten. Denn über die normale Menüführung ist es recht schwierig, auf die Gratis-Charts zu stoßen – man muss ein paar mal hin und her klicken, bis man zu der gewünschten Liste kommt. Ich selbst bin auf Amazons Gratis-Top100 nur über einen Umweg gekommen: Indem ich auf den entsprechenden Link bei der Buch-Seite von „EMbedded“ geklickt habe.

Amazon KDP verspielt seinen wichtigsten Vorteil

In meinen Augen bedeutet das, dass Amazon damit das wichtigste Argument verspielt, warum Autoren ihre Bücher drei Monate exklusiv bei den US-Amerikanern veröffentlichen sollten. Denn auf den ersten Blick mag es vielleicht ökonomisch unsinnig klingen, seine eigenen Werke herzuschenken, aber in Wahrheit können Gratis-Promotions ein lässiges Tool für Indie-Autoren sein, um die eigene Bekanntheit zu erhöhen und neue Leser für sich zu gewinnen. Aber wenn ein Baum im Wald umfällt und keiner es sieht, dann weiß auch niemand, welche Farbe der Baum hat – will heißen: Das schönste kostenlose Buch wird keine Leser begeistern, wenn niemand das Buch findet.

Autoren sollten sich daher von Amazon lösen und ihre Bücher auch auf anderen Plattformen anbieten – etwa für den Tolino, der nun auch einfaches Selfpublishing ermöglicht.

Mein Blog-Buch „EMbedded“ gibt es übrigens noch ein paar Tage unter diesem Link als Gratis-Download.