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Indien

„Twittern im Tuk-Tuk“ – mein Buch über Indien, ab sofort auf Amazon!

tweeting_deutsch „Komm, lass uns nach Indien auswandern“ schrieb mir Wolfgang Bergthaler – „Der Wolf“ – in einer knappen Sms; und kurze Zeit später fand ich mich in einer faszinierenden Welt wieder: Indien, mit all seinem Dreck, Lärm, seinen Menschen, Tieren, Gerüchen, Sitten und Bräuchen. Ich hätte dort eigentlich arbeiten sollen, und habe es im Endeffekt auch getan – aber trotzdem kam alles anders als ich es ursprünglich im Kopf gehabt hatte. Aus einem Büro-Job im verschmutzten Bangalore wurde eine Reise über den gesamten Sub-Kontinent, bei der ich viel lernte, aber im Endeffekt mir eingestehen musste, dass ich doch nichts verstanden hat. Wer diesen Punkt erreicht hat, so sagt man, der hat Indien kennen gelernt.

Während dieser Zeit habe ich getwittert, auf Facebook Erfahrungen geteilt, sowie auf diesem Blog Texte verfasst – und schon bald erkannte ich, dass wohl kein Freund der Welt genug Geduld haben könnte, um sich alle meine Geschichten aus dem farbenfrohen und mit Straßenkötern übersäten Land in voller Länge anzuhören. Also habe ich ein Buch geschrieben. Und nun ist es fertig.

Es hat über 300 Print-Seiten, strotzt vor Selbstironie und ist angenehm kurzweilig: Die Kapitel haben die Textlängen üblicher Blog-Postings und lassen sich somit gemütlich unterwegs vertilgen – in Summe ergeben sie aber eine zusammenhängende Geschichte. Wer also schon diesen Blog mochte, der wird das Buch lieben.

Aktuell ist das E-Book auf Amazon für den Kindle erhältlich – wer keinen Kindle hat, der kann es per App am Tablet-PC oder Smartphone lesen, sogar für den Desktop-PC gibt es ein entsprechendes Programm. Also, worauf wartet Ihr noch? Los geht’s: Kaufen, Lesen, Weitersagen! Unter diesem Link gibt es das Buch – und über Feedback freue ich mich freilich, solange es höflich formuliert ist.

http://www.amazon.de/dp/B00ASB6V72

 

Eigenlektorat: Eine zaache Hackn

Derzeit sitze ich in einem Zug, der mich in die Schweiz bringen soll. Mit im Gepäck habe ich das übliche Spielzeug eines digitalen Nomaden: Einen Laptop, einen Tablet-PC, ein Smartphone, eine Digicam, einen eReader und einen iPod… Ja, ich weiß: Mein Handy kann auch Fotos machen und Musik abspielen, und auf meinem Tabet-PC kann ich auch schreiben – aber ich habe nun mal gerne 100 Prozent Leistung von einem Spezialgerät als die „So funktioniert es ja eh auch“-Performance einer eierlegenden Wollmilchsau. Und außerdem habe ich etwas sehr ungewöhnliches dabei: Papier.

 Ziemlich viel Papier sogar; oder, um genau zu sein: 130 ausgedruckte A4-Seiten. Denn so dick ist das aktuelle, noch nicht fertige Manuskript meines eBooks „Indien 2.0 – Twittern im Tuk-Tuk“; und für die kommenden Tage habe ich mir vorgenommen, endlich die fehlenden Kapitel zu ergänzen und Fehler auszubessern.
Das ist, wie man auf wienerisch so schön sagt, eine zaache Hackn. Denn immerhin besteht das Buch in seiner aktuellen Version ja nur aus zusammen gestoppelten Blogbeiträgen, und die Handlung hängt an manchen Stellen wirklich, an anderen ist definitiv eine zusätzliche Erklärung nötig, damit der Leser die Abenteuer vom Stefan und dem Wolf machvollziehen kann. Außerdem gibt es Tippfehler, die mehr erst beim Betrachten das Ausdrucks wirklich auffallen – auch das Auffinden und Ausbesseen dieser Textstellen ist eine mühsame Kleinarbeit.

 Aber immerhin: Bis Ende des Monats möchte ich ja fertig sein mit dem Buch – und dann kann ich mich wieder auf andere Dinge konzentrieren und zusehen, wie die Verkäufe in die Höhe schnellen und ein Schwall an Tantiemen auf mein Konto spühlt. Hoffe ich zumindest. Wenn es dann schließlich so weit ist, erfahrt Ihr das rechtzeitig auf diesem Kanal.

PS: Dieser Text ist auf einem Tablet-PC entstanden und könnte daher Tippfehler aufweisen. Siehste: Mit einem Laptop wäre das nicht passiert…

Das waren die WURSTgespräche 2012

Vergangenen Donnerstag war ich auf den ERDgesprächen; das ist eine Veranstaltung rund um Umwelt und Weltverbesserung. Bianca Jagger war auch dort und hat Dias von ihren Brasilien-Reisen her gezeigt. Dann sagte sie, dass wir die Welt retten sollen und dass sie nicht darauf reduziert werden möchte, mal mit Mick verheiratet gewesen zu sein. Sie trug ein Zebra-Kleid.

Der Wolf war ebenfalls da, den treue Leserinnen und Leser dieses Blogs ja schon kennen. Und auch der Schwingi – ein weiterer Freund, der zwar nicht in Indien war, den wir aber trotzdem sehr lieb haben. Gemeinsam habe ich mit den Beiden und ein paar anderen Leuten in der Pause ein Bio-Bier getrunken. Darunter etwa der Katzi aus dem Burgenland, die Stephanie von STARTeurope und die Jungs, die vor einiger Zeit mit dem Konzept eines Palettenhauses auf sich aufmerksam machten. Aktuell arbeiten sie, wie Gregor Pils mir erzählte, am nächsten coolen Ding: Ein Plus-Energie-Haus, das mehr Energie produziert als es verbraucht. Erreicht wird das durch Energie-Effizienz auf der einen und integrierte Erneuerbare Energien auf der anderen Seite; also Solarzellen und Geothermie. Find ich cool, will ich haben.

Dann habe ich mich dem Wolf und dem Schwingi in Richtung Würstelstand verabschiedet, wo wir unser eigenes Event verantsalteten: Die WURSTgespräche 2012. Dort ging es unter anderem um das Buch, an dem ich arbeite: „Indien 2.0 – Twittern im Tuk-Tuk“. „Wann wird das denn endlich fertig?“, fragt mich der Wolf ganz ungeduldig. Und ich gebe hoffnungsfroh zur Antwort, dass ich bis 1. Juni eine Roh-Version fertig haben möchte – um dann von den anderen Beiden lachend darauf hingewiesen zu werden, dass ja schon der 31. Mai ist, 22 Uhr, und ich folglich nur noch zwei Stunden Zeit habe, bis meine persönliche Deadline eintritt.

Jesses, wie die Zeit vergeht… und dann hat der Schwingi die beste Idee von allen.

„Du könntest das Buch ja einfach so veröffentlichen, wie es gerade ist“, sagt er lachend: „Und dann sagst Du, es ist eine Beta-Version.“ Beta-Versionen, das ist ein Konzept aus der Software-Welt: Programme werden, bevor man sie zum Verkauf freigibt, als unfertige Gratis-Versionen veröffentlicht, um Feedback von den Usern einzuholen. In Bezug auf Bücher wurde dieses Konzept bisher noch nicht umgesetzt – ist aber genial, und im Zeitalter der eBooks zudem extrem einfach.

Also bin ich nach Hause gegangen, hab meine wundervolle Freundin geküsst und mich rasch zurückgezogen, um noch ein wenig Fine-Tuning am Buch zu betreiben. Gestern erfolgte dann der Upload und ab heute in der Früh ist das Werk schon bei Amazon erhältlich – zum Mindestpreis von 0,89 Euro, gratis ging irgendwie nicht.

Der Sinn des Ganzen ist, Feedback von den Lesern einzuholen; damit wird am finalen Produkt gewerkt, das es in ein paar Wochen online geben soll. Als erstes Input erhielt ich zum Beispiel, dass das Cover ein Albtraum ist – wenn sich also ein guter Designer bereit erklärt, mich zu unterstützen, dann freue ich mich. Und auch sonst bin ich dankbar für Eure Meinungen und Ideen.

Und bis dahin wünsche ich viel Freude beim Verschlingen meines ersten Romans,

Euer Stefan – von Nebenberufs wegen Schriftsteller

PS: Achso, ja…. der Link zum Download ist… hier.

Ein Moment: Ganesh löst alles

Vor dem abendlichen Ausgehen spaziere ich noch zum Barbier, um meinen Bart stutzen zu lassen – der Mann von heute rasiert sich ja nicht selbst. In der kleinen Barbierstube nehme ich Platz; Kakerlaken betrachten ihr Abbild im Spiegel, während der Barbier seine Aufmerksamkeit meinem Bart widmet und ich das Geschehen im Fernsehen betrachte.

Dort läuft ein Film; ich verstehe die Sprache nicht – aber die Bilder sprechen Bände. Offensichtlich sind da drei Hexen – denn es handelt sich um drei in schwarz gekleidete Frauen mit Buckeln, die in schrillen Stimmen plappern – und eine Ziege. Das Tier attackiert die Hexen; offensichtlich handelt es sich dabei um einen Menschen, der von den bösen Schwarzmagierinnen verwandelt wurde. Während der gehörnte Schädel gegen schwarz-gekleidete Hintern rammt, fällt in einem parallelen Handlungsstrang eine junge Frau in Ohnmacht… Was nun? Zum Glück ist der Held gleich bei Stelle: Er hebt die Dame auf und trägt sie zu einem Ganesh-Schrein, legt sie dort sanft nieder. Dann rüttelt er an dem Schrein.

In der nächsten Szene sieht der Zuschauer Ganesh, den elefantenköpfigen Gott, in seinem Zuhause. Da der Held an seinem Schrein rüttelt, wird auch der Glücksgott ordentlich durch geschüttelt. Er torkelt; und ihm wird klar, dass seine Hilfe gebraucht wird. Also sagt der Elefantenkopf etwas, das ich nicht verstehe – und alle Probleme sind gelöst: Die Frau wacht auf, die Ziege wird wieder ein Mensch und die Hexen sterben. Es gibt Feuerwerke.

Ende gut, alles gut also. Und auch mein Bart ist gestutzt. Hochmotiviert starte ich in den Abend.

Dieser Beitrag ist Teil des Buchs „Indien 2.0 – Twittern im Tuk-Tuk“, an dem Stefan Mey aktuell arbeitet.

Ein Abwägen von Prioritäten

Inder sind Meister im Verhandeln – kaum ein Verkaufsgespräch mit Teppichhändlern auf Bazaren oder ambitionierten Rikscha-Fahrern, bei dem nicht um jede einzelne Rupie gefeilscht und ordentlich in die Trickkiste gegriffen wird. Indikator für eine offensichtliche Abzocke ist etwa, wenn von einem „very good price“ für einen „special friend“ die Rede ist. Und ein Zauberwort hat in den letzten Jahren verstärkt seinen Weg in den Verhandlungs-Wortschatz gefunden: Inflation.

„Wissen Sie eigentlich, wie viel wir in letzter Zeit für Reis bezahlen müssen?“, fragte mich etwa ein Rikschafahrer in Hampi -er könne sich das Ernähren seiner Familie aktuell nämlich kaum noch leisten. Und aktuelle Zahlen belegen das: Im April lag die indische Inflation bei 7,23 Prozent; und als Treiber gelten vor allem Nahrungsmittel, deren Preise um 10,49 Prozent gestiegen sind; besonders die Preise für Gemüse schossen um 60,97 Prozent in die Höhe.

Wachstum vs. Leben

Entsprechend hat die Reserve Bank of India seit März 2010 den Leitzins 13 Mal erhöht, um der Inflation entgegenzuwirken -dies geht allerdings auf Kosten von Investitionen, industriellem Output und folglich auf Kosten des Wirtschaftswachstums beim südasiatischen Wunderkind. Und da die Proteste indischer Unternehmen Anfang dieses Jahres in inländischen Zeitungen immer lauter wurden, hatte die RBI im vergangenen Monat den Leitzins doch leicht gesenkt – um 0,5 auf acht Prozent. Die aktuellen Meldungen zur Inflation machen weitere Zinssenkungen unwahrscheinlich.

Darüber kann man bedrückt sein. Sich ärgern, dass Indien Europa nicht aus dem Sumpf ziehen wird. Dass wir uns unseren nächsten Sportwagen folglich doch heuer noch nicht leisten können. Oder wir sehen ein, dass es anderen Menschen um mehr geht, nämlich ums Überleben. Das ist ein Abwägen von Prioritäten.

Aus Gründen der Effizienzmaximierung erschien dieser Beitrag auch in der Print-Version des WirtschaftsBlatt, sowie auf wirtschaftsblatt.at.

IndiaCamp 2.0 rockte den HUB!

Erfolge zu wiederholen, das ist nie eine leichte Aufgabe. Beim ersten IndiaCamp im Jahr 2011 hatten wir bereits viel Spaß, spannende Vorträge und interessante Menschen erlebt – und uns somit für das am vergangenen Samstag abgehaltene IndiaCamp die Latte der Erwartungen entsprechend hoch gelegt.

Enttäuscht haben wir dabei wohl weder uns selbst noch unsere 70 Besucher; denn auch dieses Jahr war das Event im Hub Vienna wieder ein voller Erfolg. Die Qualität der Sessions war diesmal sogar noch höher als im Vorjahr, der allgemein sehr lockere Grundtenor hat sich noch stärker von Wirtschaft hin zu Kultur und Interkulturellem bewegt; etliche persönliche Erfahrungen flossen in die Sessions ein. Gesteckt voll war etwa der Vortrag von Robert Klembas, Rebeat Digital, über den indischen Musikmarkt; Claus Tieber läutete den Tag mit westlichen Stereotypen zu indischem Film ein, während parallel dazu Radha Anjali religiöse Hintergründe des indischen Tanzes erläuterte. Zum Mittag haben wir meditiert; und den Abschluss lieferte Sebastian Buchner mit seinen traumhaften Fotos.

Sebastian hat – im Gegensatz zum Vorjahr – heuer auch nicht bloß vorgetragen, sondern gleich selbst auf dem Event fotografiert; gemeinsam mit unserem schon vom Vorjahr bekannten Hugo van Doorn und Rolf Mey, der extra für das Event aus Bayern angereist ist. Etliche Fotos werden wir hier in Kürze präsentieren – lasst Euch versprechen: Sie sehen toll aus.

Abschließend möchten wir uns auch diesmal bei allen Gästen für die Teilnahme bedanken – Events wie das IndiaCamp können nur stattfinden, weil es Menschen wie Euch gibt, die durch Vorträge und Inputs bei Diskussionen der ganzen Veranstaltung das gewisse Etwas verleihen. Ihr seid super.

Danke Euch allen. Wir sehen uns im nächsten Jahr,

Wolfgang und Stefan

Stefan Mey, Wolfgang Bergthaler und Radha Anjali

(C) Sebastian Buchner