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Time for some minor changes

Before moving to India, I proudly announced to the world that this blog will be bilingual – which unfortunately didn’t work out well, since I am a lazy bastard who just doesn’t bother writing articles down in two different languages. So, I actually ended up interviewing different people from non-German-speaking countries (most of all Indians) and writing down their stories – and they unfortunately never had the chance to understand what the whole thing is about.

Then, the pizza-lady from Bombay introduced me to Google Translate, the translation service which is integrated into Google Chrome… I know what you think now. I also had these bad experiences in the late 90s with Babelfish, which totally screwed up my homework and made me get bad marks in school. But time has passed since then, and technology has taken a big leap forward… what the pizza-lady showed me actually made me shiver: Sure, the software made some awkward mistakes, e.g. turned the „pizza-lady“ into my „pizza-wife“, but it also managed to translate complete puns – and most of the texts are actually readable.

So, I sat down and looked for a plug-in that would translate my website in any browser to many languages with just a click. For that reason, you find a button right below my picture to translate this website into your mothertongue:

You will not find perfect results then – but you will at least get a clue of what this site is about. Have fun.

In other news, I have integrated a plug-in called „Twitter Tools“, which actually links this blog to my Twitter-account: If you follow me now on @ysstefan, you will always be informed about new postings on this blog, „Indische Wirtschaft“ and WirtschaftsBlatt. Furthermore, the plug-in will create a list of all my tweets every sunday – so you can find out about my postings, my nutrition and my mood here as well.

Okay, that’s all for now. Hope you guys enjoy reading this stuff as much as I do writing it.

Cheers,

Stefan

Das Beste aus dieser Woche

    Hier finden Sie einen Auszug meines Twitter-Feeds von vergangener Woche – mit den besten Blog-Posts, Artikeln und Stimmungsschwankungen.

    Ein Moment: Strip-Club?

    Ich sitze in meiner Wohnung und habe Hunger. Also bewege ich mich aus dem Gebäude, hinaus auf die offene Straße. Dort bewege ich mich vorbei an einem Gestell aus Bambusstöcken und Tüchern, in dem ein paar Männer Karambol spielen; weiter vorbei an einem Sikh-Tempel, vor der prächtigen Marmorfassade sitzen ein paar bärtige Männer mit Turbanen.

    Schließlich komme ich auf halbem Weg zum Bahnhof zu einer Kreuzung, an der sich ein Lokal befindet: Keine Fenster, geschlossene Tür, Türsteher davor. Drinnen: Schwüle Luft, ein paar Männer sitzen an den Wänden und glotzen auf die Mitte des kleinen Raums – dort stehen ein paar Frauen im Zentrum des Geschehens.

    Auf Wiedersehen. Zum Glück befindet sich mein Lieblings-Straßenlokal nur wenige Meter weiter.

    Ein Moment: Baden im Meer

    Mumbai. Eine Stadt, über deren Einwohnerzahl deutlich Uneinigkeit besteht. Sind es 15 Millionen? Oder bereits 20? Klar ist: Es sind deutlich mehr als die Gesamtbevölkerung Österreichs. Und sie entlassen ihre Fäkalien in den Indischen Ozean: Wenn man auf Google Maps die Satellitenansicht von Mumbai öffnet, sieht man eine braune Masse dort, wo eigentlich Wasser sein sollte. Das Meeresblau beginnt erst einige hundert Meter von der Küste entfernt.

    Die Felsen an der Küste von Bandra, ein Teil Mumbais. Die Sonne steht tief, sie wird bald vom blauen Himmel Richtung versmogter Horiziont wandern und anschließend im braunen Meer versinken. Es ist romantisch, nichtsdestotrotz. Und ich spaziere an der Küste entlang, ordne meine Gedanken zu beruflichen Themen, während sich Menschen an den Felsen tummeln.

    Es ist Ebbe, und die Flut hat in den Löchern der Felsen kleine Teiche hinterlassen. Während neben ihnen gewaschene Wäsche auf den Felsen trocknet und die Luft Bombays in sich aufsaugt, wäscht sich eine Gruppe junger Männer in einem der kleinen Teiche. Sie schmieren sich die Köpfe mit Waschmittel ein, bis sie komplett weiß und schaumig sind, dann nehmen sie das Wasser des Meeres mit beiden Händen aus der Pfütze auf, um es sich ins Gesicht zu leeren. Ihr Gesichtsausdruck wirkt erfrischt, während sie anschließend das Waschmittel unter den Achseln verteilen.

    Ein paar Meter weiter lässt ein Kind die Hose runter und kackt in den Ozean.

    Drei Schals und eine Öllampe

    Als ich am Samstag morgens aus meinem Schlaf erwachte, befanden sich in meinem Zimmer eine blaue Öllampe und drei Schals – das ist recht ungewöhnlich angesichts der Tatsache, dass ich in Bombay lebe und man bei 35 Grad im Schatten recht selten einen Schal braucht. Wie kam es also dazu?

    Die Geschichte beginnt – so wie viele Geschichten, die in und um Bombay herum stattfinden – im Cafe Leopold, Downtown. Da ich später noch ein paar Termine im Stadtzentrum hatte, wollte ich mir hier ein Mittagessen genehmigen. Auf der Speisekarte finde ich den reizvollen Eintrag „Beef Burger“… Rindfleisch? In Indien, dem Land der Heiligen Kuh? Dem will meine journalistische Neugierde freilich nachgehen und ich bestelle – dem traurigen Blick des Obers zum trotz – zum ersten Mal nach zwei Monaten eine Mahlzeit mit Rindfleisch.

    Dann klingelt mein Handy; und ein Termin, dem ich seit drei Wochen nachlaufe, ist am anderen Ende der Leitung – so eine Gelegenheit muss man freilich am Schopf greifen, und wir führen das lang ersehnte Interview, während mein Burger serviert wird. Eine halbe Stunde später weiß ich dann wieder mehr über Mobilfunk in Indien; mein Burger aber ist kalt – was allerdings auch halb so wild ist: Denn, so verriet mir später ein indischer Freund, statt „Beef“ wurde mir vermutlich „Buff“ serviert; also Büffelfleisch statt des Heiligen Rindes.

    Dann ruft der Vater einer sehr guten Freundin an, den ich mittlerweile auch zu meinen persönlichen Freunden zähle. Mit dem Freund, der auch Vater einer guten Freundin ist, wollte ich mich auf einen Kaffee treffen. Stattdessen holt er mich aber im Leopold ab, und wir gehen auf einen Markt in Colaba, spazieren an traumhaft hergerichteten Gemüseständen vorbei und machen Fotos von Händlern, die hinter dem Grünzeug sitzend mit ihren Handys spielen.

    Nächste Station: Kunsthändler. Hier begutachten wir die Kunstwerke, die meist hinduistische Gottheiten darstellen. Ich verliebe mich in eine Messingstatue, die Krishna auf dem Vogelgott Garuda reitend darstellt, in dessen Schnabel eine Schlange; gemeinsam mit Krishna sitzen die vollbusigen Super-Göttinen Laxmi, Göttin des Geldes, und Saraswati, Göttin der Weisheit, auf Garuda – ein prächtiges Werk also, das ich im Endeffekt aber doch nicht kaufe, weil man erstens als junger Schreiberling 1000 Euro nicht mal eben so locker sitzen hat und sich zweitens kaum ein Platz in meiner Wohnung findet für ein derart pompöses Stück. Stattdessen kaufe ich Weihnachtsgeschenke – nein, keinen Schal und auch keine Öllampe; aber keine Sorge: auf das Thema komme ich schon früher oder später wieder sprechen.

    Wo war ich? Ach ja: Bier trinken. Wir verlassen das Geschäft und entdecken das Cafe Mondegar, ebenfalls in Colaba gelegen. „Cafe“ ist in dieser Hinsicht aber ein irreführender Ausdruck, denn Kaffee wird hier kaum getrunken, sondern hauptsächlich Bier. Wir bestellen eine Kanne und bewundern die Dekoration im Inneren des Lokals: Christsterne, Plastk-Tannenbäume, Girlanden und Buchstaben, die farbe-kreischend „Merry Christmas“ verkünden. Stimmt ja – es ist Adventszeit; und davon bekommt man ansonsten in Indien recht wenig zu spüren. Wir bestellen noch ein paar Bier, philosophieren über Indien und das Leben und so – bis ich irgendwann anmerke, dass ich ja noch auf eine Abendveranstaltung eingeladen bin.

    Also brechen wir auf, aber wir machen noch Halt in einem Geschäft, in dem mein Freund, der auch der Vater einer sehr guten Freundin ist, sich immer seine Hemden schneidern lässt. Wir werden freundlich begrüßt, die Hemden sehen wirklich toll aus. Ob ich wohl ein Hemd haben möchte? Oder einen Anzug? Ich bin leicht angeschwipst, und treffe in diesem Zustand nie lebensweisende Entscheidungen – wie etwa das Design eines Anzugs -, lehne daher dankend ab. Aber tolle Pashmina Schals hat der Händler… er führt mir mehrere vor, Originalstücke in feinster Qualität. Ein dunkelroter Schal hat es mir besonders angetan. „So günstig findest Du ein solches Stück nie mehr“, höre ich eine väterlich-freundschafliche Stimme neben mir. Und denke mir: Gut, dann kaufe ich den jetzt und tausche ihn gegen meinen alten Schal aus, den ich zum Schutz vor indischen Klimaanlagen aus Österreich mitgenommen habe. Somit besaß ich zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Schals.

    Und dann eilt es, denn die abendliche Veranstaltung hat bereits begonnen. Zu Fuß mache ich mich auf in den Fort District. Da ich ein Sakko trafe und es noch immer rund 30 Grad auf den Straßen Bombays hat, komme ich verschwitzt an meinem Ziel an: Eines der größten Consulting-Unternehmen Indiens schmeißt eine Weihnachtsparty auf der hauseigenen Dachterrasse; und – tja – da es auf Dachterrassen meist kälter ist als auf dem Erdboden wird dem verschwitzten Stefan ein Schal zum Schutz umgehängt.

    Ich bin ein höflicher, diplomatischer Mensch. Und daher stört es mich wenig, dass ich leicht angeschwipst bei rund 30 Grad Hitze und elendiger Luftfeuchtigkeit auf einer Dachterrasse stehe, eingepackt in ein europäisches Sakko und einen dicken Schal. Ob ich ein Bier möchte? „Nein danke, erst Mal Wasser“, sage ich. Irgendwann fragt mich aber ein höflicher Schotte, ob ich denn den ganzen Abend bloß Wasser trinken möchte, und ich bestelle mir doch noch ein weiteres Bier. Wir kommen ins Gespräch, witzeln, haben Spaß – irgendwann verrät er mir, dass er der Indien-Korrespondent des „Economist“ ist. Mein Idol also quasi. Wir reden zuerst ein wenig über Wirtschaft, dann über Straßenhunde.

    Seine Frau fragt mich scherzhaft, ob ich meinen Schal auch später noch zu offiziellen Anlässen tragen möchte. „Ich dachte, den muss ich nachher zurück geben?“, frage ich. Nein: Dürfen wir behalten. Und nicht nur das: Beim Verlassen der Party wird uns als Erinnerung an den Abend eine Öllampe in die Hand gedrückt.

    Wir teilen uns ein Taxi heim, nach Bandra im Norden der Stadt. Ich lege mich mit brummendem Schädel schlafen und denke mir: Heute habe ich tolle Leute getroffen, hatte spannende Gespräche, habe viel gelernt und – vermeintliches – Rindfleisch gegessen. Und das alles an einem Tag. Bombay ist schon eine tolle Stadt. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlafe ich ein.

    Die Öllampe habe ich inzwischen meiner Vermieterin geschenkt, sie hat freundlich Freude geheuchelt. Die Schals behalte ich mit vorerst als Erinnerung an den Tag.

    Der Weiße Hai wird kürzer

    Gestern war mal wieder Stromausfall; da ich somit komplett vom Internet abgeschnitten war und auch nicht lesen konnte (denn es gab ja kein Licht), habe ich mich mit den wichtigen Dingen des Lebens beschäftigt: Meine iTunes-Bibliothek aufgeräumt. Und dabei ist mir etwas aufgefallen: Wusstet Ihr, dass die „Jaws“-Filme („Der Weiße Hai“) mit jeder Fortsetzung ein bisschen kürzer werden? Nein? Ich auch nicht. Ist aber wahr. Und um es noch etwas mehr zu dramatisieren, habe ich das Ganze in eine schöne Excel-Grafik gegossen:

    Ist das nicht faszinierend? Um mir selbst eine ehrliche Antwort auf diese eigentlich rhetorische Frage zu geben, muss ich gestehen: Nein, ist es nicht. Aber ich hatte nun mal nichts Besseres zu tun, es war ja Stromausfall. Sorry. Demnächst gibt’s wieder spannenderen Content. Versprochen.