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Microsoft

Nachlese 01/2015: Meine besten Artikel im Jänner

Bekanntermaßen schreibe ich ja nun als Online-Redakteur für das Wirtschaftsmedium format.at – und weil viele der dort veröffentlichen Artikel eine zeitlose Relevanz haben, möchte ich gerne jeweils zum Monatsende meine persönlichen Highlights mit den Lesern meines Blogs teilen. Der Themenhorizont ist recht breit, er reicht von IT und Lifestyle über Business bis zu Wirtschaftspolitik – es ist also gut möglich, dass so mancher Leser hier eine nette Lektüre findet.

Microsoft, Apple und Facebook

Das Jahr 2015 läutete ich ein mit einem Artikel, für den ich bereits 2014 recherchiert habe: Einer Prognose der IT-Trends für 2015. Nicht dabei war blöderweise das Konzept einer Augmented-Reality-Brille, die mit Windows 10 läuft – aber wer hätte schon gedacht, dass Microsoft in einem geheimen Labor an so einer irren Sache arbeitet?

Schon mehr vorhersehbar war, dass Apple erneut einen Rekordgewinn einfährt – in meiner Analyse erläutere ich aber auch, womit der iPhone-Konzern gerade zu kämpfen hat. Ebenfalls lesenswert aus der Welt der IT-Konzerne: Facebook – Das irre Web-Imperium des Mark Zuckerberg.

Währenddessen, in Österreich…

Während in den USA bekloppte Produkte und Rekord-Bilanzen aus dem Hut gezaubert werden, ist die Atmosphäre in Österreich weniger rosig: Unter Jungunternehmern ist die Stimmung grottenschlecht; und Österreichs KMU gehören zu den größten Pessimisten Europas.

Sport hilft vielleicht gegen die Depressionen, mag man meinen. Aber auch hier habe ich schlechte Nachrichten: In einem Datenjournalismus-Artikel zeige ich, dass zwar mehr Urlauber nach Österreich kommen als je zuvor – im Durchschnitt bleiben sie aber nicht mehr so lange.

Einsame Herzen und kerngesunde Kraftwerke

Noch immer nicht genug schlechte Laune? Dann setze ich noch eins drauf: Während der TEDxVienna habe ich ein Interview mit einem Atomkraft-Befürworter geführt – und dessen Aussagen dürften wohl so manchen österreichischen Temelin-Gegner auf die Palme bringen.

Zum Abschluss dann vielleicht doch noch ein schönes Thema: Die Liebe. In diesem Artikel über Single-Plattformen steht wohl alles drin, was man als einsamer Single so wissen muss. Nämlich, welche Partnerbörsen die größten sind, wie viel der Spaß jeweils kostet – und wo man das Geld stattdessen besser ausgeben könnte.

Ich hoffe, dass ich den geneigten Lesern damit eine interessante Lektüre zusammen stellen konnte. Für den Februar schätze ich mal, dass uns Griechenland, der Franken, die Ukraine-Krise und die volatilen Kurse diverser Wiener Aktien – allen voran die RBI – weiter beschäftigen werden; spannend bleibt es also auf jeden Fall.

Adieu und bis bald,

Stefan Mey

Microsoft – zu innovativ?

Vor ein paar Tagen geisterte wieder mal eine Schreckensmeldung durch die Welt der österreichischen Online-Medien: Microsofts neues Windows 8, so hieß es, werde sich nicht mehr auf den Desktop booten lassen; stattdessen bekomme der User bei jedem Start des PCs immer zuerst den Bildschirm mit den bunten Kacheln zu sehen, der noch vor Kurzem unter dem Namen „Metro“ bekannt war (jetzt nicht mehr, die gleichnamige Handelskette hat angeblich mit namensrechtlichen Konsequenzen gedroht). Abgeschrieben haben die Kollegen allesamt vom US-Blog ZDnet – und zögerten in diesem Kontext nicht, sich bestätigt zu sehen und nochmal ordentlich auf Redmond einzudreschen: Für Microsoft stehe ein weiterer Flop bevor, hieß es einstimmig; das Ganze arbeite vollkommen an den Anforderungen des Users vorbei.

Alles ganz schlimm also? Ja, schon, wenn man keine Augen im Kopf hat – denn auf den heißgeliebten Deskop-Bildschirm kommen die User nach wie vor ganz einfach, indem sie einfach die Windows-Taste drücken oder auf die entsprechende Kachel im Vormals-als-Metro-bekannten Interface klicken. Eine weitere Fingerbewegung also, die nicht weiter dramatisch sein sollte – glaubte ich zumindest bis jetzt.

Aber ZDnet weiß es besser und zitiert zudem noch eine Studie, bei der IT-Verantwortliche befragt wurden, worin sie die Vor- und Nachteile von Windows 8 sehen. Als negativsten Punkt am neuen Betriebssystem wird demzufolge gesehen, dass viel Geld für Schulungen ausgegeben werden muss – denn Windows 8 sei einfach zu anders, zu innovativ, als dass sich Menschen von selbst damit zurecht finden. Bunte Kacheln und ein fehlender Start-Knopf – das ist zu viel für die sanften Gemüter so mancher CTOs.

Was lernen wir daraus? Ganz richtig, liebe Microsoft: Bloß nicht zu innovativ sein. Macht es lieber so wie die Kollegen bei Apple, die seit der Einführung des iPad vor zwei Jahren nichts Erwähnenswertes mehr erfunden haben. Innovation, wer braucht das schon? Eben. Zukunft, Weitsicht und Fortschritt werden generell überbewertet. Oder was?

Am Wort: Der Xbox Support

Bekanntermaßen hat Microsoft ja letzte Woche die Website www.outlook.com gestartet, mit der sowohl dem eigenen Maildienst Hotmail als auch dem Konkurrenten Gmail ordentlich eingeheizt werden soll – blöd nur, dass dabei einige  wichtige Adressen nicht vom Konzern selbst reserviert wurden, so dass ein paar Cyber-Squatter sich nun als Steve Ballmer oder Bill Gates ausgeben können; ich selbst bin stolzer Besitzer der Adresse Xbox.support[AT]outlook.com – und warte seitdem gespannt auf wütende Mails verzweifelter Gamer.

Lange warten musste nicht. Der mir befreundete Florian L. meldete sich mit einem Jux zu Wort:

Liebes X-Box Team!

Ich kann mich nicht mehr mit dem X-Box Live Zeugs verbinden. Was soll das? Ich zahle für den Dienst und er funktioniert nicht!!! Ich will aber jetzt was zocken!!!
Im Übrigen leuchtet auch die komische Power LED nicht mehr. Das ist schon seit ca 5 Stunden so – seitdem auch in der ganzen Straße das Licht nicht mehr funktioniert!
Ein enttäuschter User…
Meine vorläufige Antwort darauf war die folgende:
Sehr geehrter Herr User,

ein Team ist aktuell um Ihr Anliegen bemüht und wird sich mit vollem Elan der Herausforderung annehmen.

Bitte verwenden Sie für weitere Kortrespondenz Ihre Xbox-Support-Wartenummer Nr. 2858364857239643956375.

Mit freundlichen Grüßen,

Axel Sch. Weiß, Support-Team

Disclaimer
Microsoft baut Xbox, die beste Spielekonsole der Welt und führt mit Outlook.com die Revolution im digitalen Briefverkehr an. Microsoft ist besser als Apple und stellt die Trottel von Google ohnehin in den Schatten. Mark Zuckerberg hat Haare am Arsch. Und am Sack.

Um dann nach ein paar Tagen mit einem Vorschlag von Newsgrape-User Onatcer nachzulegen:
Sehr geehrter Kunde,

Unter der Annahme eines dreiprozentigen Wachstums gestattet die Funktionalität der Extremfall-Vermeidung eine suboptimal quasiorganische Charakterisierung der asynchron kalkulativen Analyse und kreiert somit ein ethnologisch postuliertes Lustprinzip in Einklang mit der Ursächlichkeit der Irreversibilität.

Wir bitten um Verständnis,
Ihr X-Box Team

Ich betrachte die Frage des Kunden somit als erfolgreich beantwortet. Was gibt es sonst so Neues? Oha… ein verlockendes Angebot!
Hello,

We are sending this e-mail to let our users know that we have launched a new Twitter promotion
campaign where you can buy Twitter followers; from 1,000 up to 25,000 followers, delivered within days.

Simply visit:
http://www.FollowersForTwitter.com

Guaranteed results, no follow-back, real human followers, fully secure,
No password or sensitive information needed.
Live chat and 24/7 Toll Free(U.S.) phone support available.

This campaign has a priority to our former users who receive this email and
will not be offered to public until Aug 6th, 2012.

Da ich ein höflicher Mensch bin, habe ich auch diese Mail beantwortet:
Hello,

this offer sounds very good. I will forward it to my boss, Steve Ballmer.

Kind regards,

Axel Sch. Weiß
Xbox Support

Folglich ging auch folgendes Mail an die Adresse ballmer(at)outlook.com:

Dear Steve,

we should think about this. It could help us fuck over Apple and Google

Kind regards,

Xbox Support

Der Xbox-Support ist halt immer freundlich, zuvorkommend und offen. Ich freue mich schon jetzt auf das erste Mail vom nigerianischen Prinzen, der mir einen Schatz schenken möchte.

Mail an den Xbox-Support

Eigentlich wollte ich ja heute über die Innovationskraft des gebeutelten Sony-Konzerns bloggen… aber aus aktuellem Anlass gibt es stattdessen eine Mail die ich an meine neue Adresse xbox.support[ät]outlook.com bekommen habe:

 

Liebes X-Box Team!

Ich kann mich nicht mehr mit dem X-Box Live Zeugs verbinden. Was soll das? Ich zahle für den Dienst und er funktioniert nicht!!! Ich will aber jetzt was zocken!!!
Im Übrigen leuchtet auch die komische Power LED nicht mehr. Das ist schon seit ca 5 Stunden so – seitdem auch in der ganzen Straße das Licht nicht mehr funktioniert!
Ein enttäuschter User…
Was antwortet man einem solchen Menschen?

Outlook.com – Weg frei für Cyber-Squatter!

Wien. Das neue Mail-System von Microsoft ist überraschend gut gelungen: Einfach zu bedienen, übersichtlich, schnell und mit ausreichend virtuellem Speicher ausgestattet, wird es sich wohl wunderbar in die neue Welt von Windows 8 und Windows Phone einbetten und könnte dem Konkurrenten Google mit seinem Gmail-System ernsthaft Konkurrenz machen.

Einen gigantischen Fehler hat sich Microsoft aber dennoch erlaubt; denn folgende Adressen hatte der Konzern vergessen für das eigene Unternehmen zu reservieren:
– steveballmer@outlook.com (gehört jetzt PC Pro)

– ballmer@outlook.com (gehört dem Blog Ballmer on Ballmer)

– gates@outlook.com (gehört ebenfalls Ballmer on Ballmer)

– donotreply@outlook.com (gehört Ryan Hoffman)

– systems@outlook.com, customer_service@outlook.com, customer_support@outlook.com, response@outlook.com, founder@outlook.com (gehören allesamt Gizmodo)

Die Gründer erreicht man folglich nicht über ihr eigenes Produkt, und auch der Support wird wohl nicht über den Mail-Service Microsofts laufen – ist man selbst von Outlook.com vielleicht weniger begeistert als die Fachpresse?

Übrigens: Mein Wenigkeit erreichen Sie ab jetzt unter Xbox.support[AT]outlook.com. Mal schauen, wie viele wütende Gamer mir demnächst schreiben.

Office 2013: Schießt Microsoft am Ziel vorbei?

Heute war ich bei der Österreich-Präsentation von Microsofts neuem Office 2013 – also quasi das ganze Paket aus Word, Excel, PowerPoint und anderen beliebten Programmen, neu aufgelegt.

Das neue Office wird cool. Arbeiten wird damit sogar noch mehr Spaß machen. Denn es wird Skype, Facebook und Twitter integrieren, damit ich Dokumente während der Bearbeitung mit meinen Freunden und Kollegen diskutieren kann. Außerdem werden die Dateien im Internet gespeichert, damit ich sie zur Not auch am Handy abrufen kann – so können Bücher und Diplomarbeiten geschrieben werden, während man im Freibad liegt. Größere Buttons für die Touchscreens von Tablet-PCs lassen mich auf meinen Dokumenten herum tappsen, statt unbeholfen mit der Maus zu hantieren.

Das alles ist cool und zeigt die Zukunft des Arbeitens. Und gerade deshalb wage ich die Prognose, dass das neue Office den meisten Menschen wurscht sein wird.

Denn viele von ihnen verwenden noch immer Windows XP mit Open Office – darauf kann man ebenso gut schreiben und Tabellen anschauen; und das iPad ist ohnehin nicht zum Arbeiten da, sondern zum Spielen. Facebook dient nicht der Zusammenarbeit, sondern dem Teilen von Katzen-Fotos.

Neue Welt des Arbeitens? Eine nette Utopie Microsofts. Das Produkt Office 2013 ist ohne Zweifel klasse – nur stellt sich die Frage: Ist die Menschheit reif dafür?

Dieser Beitrag wurde auf einem iPod Touch geschrieben.