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EMbedded - ein Buch über die Fußball-EM in Wien

Amazon KDP: Ist der Gratis-Goldrausch bei eBooks vorbei?

Vor gut zwei Jahren, im Sommer 2012, habe ich anlässlich der damaligen Fußball-EM die Beiträge meines EM-Blogs „EMbedded“ zu einem eBook zusammengefasst und auf Amazon geladen. Dabei nutzte ich das System „KDP Select“ um möglichst viele Leser für das Werk zu begeistern. Das Prinzip von KDP Select: Der Autor bietet sein Buch drei Monate lang exklusiv auf Amazon an und darf es dafür innerhalb dieser Periode fünf Tage lang gratis anbieten. Im Fall von „EMbedded“ zahlte sich die Aktion im Jahr 2012 aus: Am ersten Tag wurde das Buch gleich 250 Mal heruntergeladen, insgesamt dürften es um die 1000 Downloads gewesen sein – was mich damals in die Top100 der kostenlosen eBooks katapultierte.

Nun habe ich zuletzt gehört, dass Gratis keine gute Strategie mehr ist für Autoren, die ihre Bücher auf Amazon promoten. Gewisse Änderungen sollen es nun schwerer machen, kostenlose Bücher überhaupt zu finden, wodurch diese weniger Anklang finden – das wollte ich selber herausfinden und habe „EMbedded“ erneut für ein paar Tage gratis verfügbar gemacht.

Miese Downloadzahlen – und trotzdem auf Platz 1

Heute ist das Buch den dritten Tag kostenlos verfügbar – und der Erfolg ist tatsächlich nicht einmal annähernd mit jenem von vor zwei Jahren vergleichbar; die bisherigen Downloads bewegen sich im niedrigen zweistelligen Bereich. Das ist zwar schwach, positioniert mich im Vergleich aber dennoch sehr gut: Derzeit liegt „EMbedded“ in den Gratis-Charts der Kategorien „Reiseführer Österreich“ und „Sport allgemein“ jeweils auf dem ersten Platz – es ist also davon auszugehen, dass andere Autoren dieser Genres sogar noch weniger Absatz finden.

Warum laufen Gratis-Downloads nun auf Amazon so schlecht?

Freilich ist es möglich, dass sich das Nutzerverhalten geändert hat – dass die Leser nun höhere Ansprüche haben und ein Buch nicht mehr sofort herunterladen, bloß weil es gratis ist. Auch der saisonale Faktor ist nicht auszuschließen: Mit der Fußball-EM 2012 war das Timing für ein Fußball-Buch damals freilich perfekt – dieser Bonus fehlt mir diesmal.

Wahrscheinlicher ist aber das, was viele US-Autoren bereits bemängelten: Amazon selbst ist nicht mehr sonderlich scharf darauf, seine Gratis-Bücher zu promoten. Denn über die normale Menüführung ist es recht schwierig, auf die Gratis-Charts zu stoßen – man muss ein paar mal hin und her klicken, bis man zu der gewünschten Liste kommt. Ich selbst bin auf Amazons Gratis-Top100 nur über einen Umweg gekommen: Indem ich auf den entsprechenden Link bei der Buch-Seite von „EMbedded“ geklickt habe.

Amazon KDP verspielt seinen wichtigsten Vorteil

In meinen Augen bedeutet das, dass Amazon damit das wichtigste Argument verspielt, warum Autoren ihre Bücher drei Monate exklusiv bei den US-Amerikanern veröffentlichen sollten. Denn auf den ersten Blick mag es vielleicht ökonomisch unsinnig klingen, seine eigenen Werke herzuschenken, aber in Wahrheit können Gratis-Promotions ein lässiges Tool für Indie-Autoren sein, um die eigene Bekanntheit zu erhöhen und neue Leser für sich zu gewinnen. Aber wenn ein Baum im Wald umfällt und keiner es sieht, dann weiß auch niemand, welche Farbe der Baum hat – will heißen: Das schönste kostenlose Buch wird keine Leser begeistern, wenn niemand das Buch findet.

Autoren sollten sich daher von Amazon lösen und ihre Bücher auch auf anderen Plattformen anbieten – etwa für den Tolino, der nun auch einfaches Selfpublishing ermöglicht.

Mein Blog-Buch „EMbedded“ gibt es übrigens noch ein paar Tage unter diesem Link als Gratis-Download.

 

Gratis arbeiten?

In der Szene der Kreativ-Arbeiter wird derzeit ein Schaubild herum gereicht, mit dessen Hilfe die Entscheidung über anstehende Gratis-Arbeit gefällt werden kann. Da mir das Übel der scheinbar-selbstverständlichen Autoprekarisierung in der Branche nicht unbekannt ist, lade ich das Bild hier gerne hoch und füge nur noch hinzu: Wer Qualität haben will, muss dafür zahlen – es sei denn, man ist meine Mama.

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Eilmeldung: Gratis Diabetes

Eine Eilmeldung im Anschluss an mein äußerst populäres Posting zur Burger King-Kampagne mit Manfred Baumann: Die vom Marketing-Team angekündigte virale Kampagne zeigt heute Früchte, indem es bei Burger King heute von 16 bis 16:30 gratis Essen gibt. Mehr Infos dazu gibt es hier.

Das Ganze soll aussehen wie eine Art Besetzung, also Hausbesetzung; auf der Homepage findet sich der Satz „Wir kämpfen für das Recht auf grenzenlose Burger-Freiheit“ von einer Marketing-Taskforce, die sich „Guerilla-Griller“ nennt. Wieder mal den nette Versuch eines Konzerns, Anarchie zu monetarisieren. Ach ja.

Was soll man dazu noch sagen?

PS: Ich habe noch zwei Gutscheine von Burger King und möchte entsprechend einen Wettbewerb ausrufen: Wer sich auf das Event traut und dort ein Foto macht, gewinnt.