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Cash-Tags

Hash-, Cash- und andere Tags

Vor ein paar Tagen habe ich an dieser Stelle die so genannten „Cash-Tags“ vorgestellt – zur Erinnerung: Wenn man bei Twitter nun das $-Zeichen mit einem Börsekürzel kombiniert – also etwa „$dte“ für die allseits beliebte Deutsche Telekom -, dann erscheint ein Link, der den User zu weiteren börserelevanten Tweets mit Bezug auf das jeweilige Unternehmen  führt. Kurz darauf wurde ich von einer Leserin gefragt, was wohl nun nach #, @ und $ als nächstes von Twitter zu erwarten sei – und wagte mich folglich an eine Aufzählung:

! für wichtige Tags
“ für Themen, die von Gänsen stammen
§ für Juristen
% für wenn ich nur anteilsmäßig das Thema einem Tag zuschreibe
& wenn dies ebenfalls ein Tag ist
/ wenn dies ein Tag oder ein Tag ist
( wenn der Tag unwichtig ist und ausgeklammert gehört
) wenn hier die spannenden Tags wieder anfangen
= wenn es eh der gleiche Tag ist wie vorher
? wenn ich mich mit dem Tag eigentlich nicht auskenne
* wenn ich betrunken bin und beim Taggen Sterne sehe
~ für einen Tag am Meer
, für einen Tag in einer Aufzählung
. für meinen letzten Tag

Leser Tobias N. setzte dem noch eins drauf:

† der Herr sei ihm (ihr) gnädig
♂ männlich
♀ dämlich (Anm.: Spiegelt nicht die Meinung der Redaktion wider)
∫ möglich
∑ pleite / bankrott
∏ Tribüne
√ politisch korrekt
± part of the game
∞ steuern
≡ Knast
≠ nicht ganz dicht
∂ Wampe
∇ Hipster
‰ besoffen
∴ Scheisshaufen
ℵ kalt
∅ Kopfschuss

Noch Fragen? Die Möglichkeiten Twitters, Inhalte miteinander zu verlinken und dadurch leichter auffindbar zu machen, scheinen wohl in der Tat unendlich. Frage ist halt nur, ob sich das Konzept irgendwann mal in Geld verwandeln lässt.

Viel Gezwitscher und ein wenig Potenzial

Galt Twitter bisher als Spielball für Selbstdarsteller („Ich esse gerade ein Schnitzel“), macht das Team aus San Francisco einen Schritt in Richtung seriöses Business: Mit so genannten „Cash-Tags“ können nun die Börse-Symbole von Konzernen jene Meldungen markieren, die börserelevant sind. Wenn also Apple wieder mal einen Prozess gegen Samsung markiert, twittere ich das mit dem Zusatz „$AAPL“.

Klingt toll? Jein. Die Idee ist gut, aber die Information nicht gleichmäßig auf die Märkte verteilt: In Österreich herrscht rund um „$OMV“ und ähnliche potentielle Kandidaten noch gähnende Leere, während man bei Meldungen zu den US-Märkten große Mühe hat, relevante und irrelevanten Meldungen zu trennen. Dafür wird es also auch in Zukunft noch Analysten und Finanzjournalisten brauchen.

Für Twitter selbst aber ist das ein großer Wurf. Während rund um Konkurrent Facebook und digitale Werbung eine Schreckensmeldung die andere jagt, positioniert sich der Kurznachrichten-Dienst als Nachrichtenquelle, die die Schnittstellen und Informationen gegen Gebühr verkaufen könnte. Somit würde das Unternehmen, das bisher noch keinen nennenswerten Gewinn erzielt hat, vielleicht doch noch cash-flow-positiv wirtschaften – und irgendwann, wenn Gras über die Facebook-Sache gewachsen ist, selbst als „$TW“ von der Wall Street zwitschern.