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Gedanken und Termine im November

Gestern habe ich wieder mal Post von der SVA bekommen, und spätestens jetzt ist jegliche Urlaubsstimmung gänzlich verflogen; ich fühle mich wieder in der Rolle des vom System geschröpften, stigmatisierten Leistungsträgers. Mitleidsbekundundungen in den Kommentaren werden gerne gesehen; noch mehr freue ich mich über Geldspenden für den Verein „Wir finanzieren den gewaltigen Verwaltungsapparat von Stefans Sozialversicherungsanstalt“. Vollkoffer, allesamt.

Wirklich, ernsthaft: Ich habe mir überlegt, in Blog-Streik zu gehen, bis sich eine Lösung auf das Dilemma gefunden hat, dass die SVA ihre Mitglieder aussaugt und Unternehmertum in Österreich mit allen Mitteln verhindert wird. Hannes O. schlug via Facebook übrigens eine Blogparade mit dem Titel „Ich hasse die SVA“ vor – finde ich gut.

Aber dann hat mir gestern ein lieber Mensch gesagt, dass stefanmey.com die erste Seite ist, die sie beim Surfen im Web auf macht – und das hat mich ehrlich sehr positiv berührt; dafür nimmt man gerne mal in Kauf, dass die Gesellschaft einen vergewaltigt, wenn man im Gegenzug einen anderen Menschen glücklich macht. Also, weil Du das hier bestimmt liest: Danke für’s Motivieren!

So, und was schreib ich jetzt heute?

Da ich ja wieder in Amt und Würden bin dachte ich mir, ich stelle hier mal jene November-Termine rein, an denen ich teilnehmen werde – und bei denen ich mich auch freuen würde, diverse Leserinnen und Leser zu treffen:

– 11. November: Karnevalsbeginn… hat in Wien irgendwer Pläne dazu? Ich nicht. Aber am Abend ist die Eröffnung von „Winter im MQ“ – und Punsch sollte man am besten trinken, wenn er noch warm ist.

– 12. November: Alumni-Gala der FH Wien. Dort bin ich eingeladen wegen meines Gastlektorats. Freue mich einerseits auf die Kolleginnen und den Kollegen, andererseits auf allerlei Ex-Studentinnen und -Studenten.

– 13. November: World Blogging Forum, organisiert von Ritchie Pettauer. Das wird cool, ohne Zweifel. Weil Blogger einfach coole Menschen sind.

– 19. November: Die Band „Millions of Dreads“ tritt in Graz auf.

– 20./21. November: BARCAMP VIENNA! Der eigentliche Grund, warum ich diesen Eintrag überhaupt schreibe. Denn immerhin lautet eine Regel ja „Sprich und blogge über das Barcamp“. Abgesehen davon freu ich mich wieder auf tolle Leute und interessante Vorträge.

– 20. November (abends): Okto-Party im WUK – nachdem ich drei Jahre lang dort als Produzent tätig war, möchte ich freilich auch die Party nicht auslassen.

Ja, so viel dazu. Und jetzt werde ich den Abend vermutlich damit verbringen, mich in die Traumwelt meines NaNoWriMo-Romans zu flüchten. Bitte fragt mich nicht, wie es mir damit geht – nämlich nicht deutlich besser als in den Jahren zuvor. Aber da mir die SVA ja all mein Geld weg nimmt, kann ich mich nun wenigstens wieder einem Hobby widmen, dessen Ausübung nichts kostet: Schreiben… Danke, lieber Herr Leitl!

PS: Vollkoffer.

Sehenswert: Steirische Reggae-Menschen.

Let’s talk English

So, here we go: From today on, stefanmey.com will be bilingual. By clicking the language-links in the menu on the right side, you can from now on choose between articles in German and English language. I’ll write stories for both target groups now and then, and there will quite likely be no redundancies – so, in case you speak both languages, it pays off to check both links from time to time.

So, why am I mad enough to make a bilingual blog? Acually, for several reasons, which are on the supply- and the demand-side:

On the demand-side, I realized that I got to know a lot of fascinating people during the past years. People who I met while partying in different parts of the world as well as encounters at conferences, during interviews and while working for WirtschaftsBlatt or my project „Indische Wirtschaft“. I never had the opportunity to share the content of my blog with these people – and that actually made me sad.

Furthermore, I had a look at my Google Analytics-account and saw this map of our beautiful world:

Huh? Although I’m based in Vienna, I have about as many readers in Germany as in Austria. But outside the German-speaking world, it all gets a bit thin… so, according to the proverb that there are no strangers in the world, but only friends you haven’t met yet, I decided to leave home virtually and present this stuff on a global level.

So much for the demand-side.

On the supply-side, there’s me – the author of stefanmey.com. A guy who grew up in different parts of the world, speaks a bunch of languages fluently and wrote his thesis on „Intercultural Competence“. A man who is described by his close friends as „that cosmopolitan nerd who you can put anywhere in the world – he’ll simply start talking“. Honestly: Stefanmey.com is a playground to me, where I test things out. Now, I want to test my own ability of writing in English.

Hope that’s fine for you.

For the next few days (or weeks), this thing will be a „bilingual beta“, since I am still experiencing some technical issues. Different parts of the website are still only available in German language and will go online bilingually soon. Until then – be sure to regularly check stefanmey.com; since I got some really amazing stuff coming up.

Thanks a lot so far,

Cheers,

Stefan

Ein Test | A test

This is a test.

Dies ist ein Test.

Vier Tage. Drei Events. Drei Städte.

Für diejenigen unter Euch, die sich die letzten Tage über die Funkstille auf diesem Kanal gewundert haben: Ich war unterwegs. Nachdem ich diverse Festivals von Sziget bis Frequency dieses Jahr ausgelassen und auch meinen Sommerurlaub lieber zuhause verbracht habe, habe ich mir nun – pünktlich zum Herbstanfang – die Hardcore-Reisedröhnung gegeben: Drei Events in drei verschiedenen Städten in nur vier Tagen.

Etappe 1: IFA, Berlin

Für IT-Journalisten ist die Nabelschau der Branche in Berlin ein absolutes Muss. Und so war es keine Frage, dass auch ich mich von Donnerstag bis Samstag durch die Hallen des Berliner Messegeländes bewegen musste. Bepackt mit Presseunterlagen verschiedenster Anbieter – die meisten dazu zum derzeit hoch gehypten Thema 3D -, schrien mich von allen Seiten die Messestände in visuellen Majuskeln mit den Worten „KAUFEN! KAUFEN!“ an.

Residiert habe ich im Adlon Kempinski gleich am Brandenburger Tor. Dekadent? Ja.

Etappe 2: Volksstimmefest, Wien

Wie verarbeitet man ein solches Trauma aus Konsumwahn und Snobismus? Ganz recht: mit dem Volksstimmefest im roten Wien. Für mich als eingefleischten Systemkritiker ohnehin eine Pflichtveranstaltung seit etlichen Jahren. Auch diesmal bin ich abends über das Gelände gestreift und habe mir die verschidenen Stände von „Rettet die Lobau!“ bis „Sozialismus Jetzt!“ angesehen. Meine Unterschrift habe ich allerdings nirgends hinterlassen, konnte mich irgendwie mit keiner der Initiativen wirklich identifizieren.

Die Musik war gut. So eine lateinamerikanische Band. Und meine Begleitung war auch toll, die charmante Miri ElSol – das ist freilich nicht ihr echter-, sondern ein Künstlername; aber sie ist in der Tat ein Sonnenschein. Oh, ja: Und der Sturm der Genossen für kommunistische zwei Euro war auch lecker.

Etappe 3: Ars Electronica, Linz

Sturmschädel am Sonntag morgen. Aber dennoch den Plan durch gezogen: In den Zug gestiegen, und ab nach Linz zur Ars Electronica. Wie jedes Jahr. Und auch diesmal die volle Dröhnung elektronischer Kunst: Ich habe einen Roboter umarmt, meinen Twitter-Account tanzen sehen und Aschenbechern beim Musizieren zugehört. Wieder mal ein paar schräge Erfahrungen, um die ich reicher bin. Und ein würdiger Abschluss für gelungene vier Tage.

Wer gerne mehr erfahren möchte: Details zur IFA finden sich heute im WirtschaftsBlatt, über die Ars Electronica werde ich auf diesem Kanal weiter berichten. Und zum KPÖ-Festl fällt mir eigentlich nicht mehr ein als das bereits Gesagte.

Wohnung am Naschmarkt zu vermieten

Ich bin ein Nomade, bin mein Leben lang von Ort zu Ort gezogen. Jene Wohnung, in der ich soeben diesen Text schreibe, war länger mein Zuhause als jeder andere Ort zuvor. Doch nun wird es wieder Zeit für einen Tapetenwechsel, für frischen Wind. Daher gebe ich die Wohnung ab. Und vielleicht ist sie ja für Dich so ein gutes Zuhause, wie sie für mich vier Jahre lang war?

Es geht um eine Wohnung…

…im Altbau mit 36 Quadratmetern

…direkt am Naschmarkt

…voll eingerichtet

…mit netten und toleranten Hausbewohnern

Sie gliedert sich auf in ein Vorzimmer, ein Wohnzimmer mit Doppel-Hochbett (das spart Platz), eine Küche mit Dusche und ein WC mit Waschbecken. Telekabel ist freilich auch im Haus.

Die Kosten belaufen sich auf…

… Miete: 347,43 € /Monat

… Strom und Gas: 115,20 € / Quartal

… Kaution: 1000 €

… Ablöse: 2000 € (für die komplette Einrichtung inkl. Küche und eine neue Therme)

Bei Interesse, bitte mich kontaktieren. Besichtigungen sind bevorzugt abends und an Wochenenden möglich. Fotos gibt es auch auf Anfrage.

Nachgedacht. Unter der Wiener Sonne.

Manchmal kommt es erstens anders. Und zweitens, als man denkt. Doch dann merkt man doch, dass es einen Sinn hatte.

Ich hatte ja so viele Pläne. Wollte zuerst nach Kroatien, dann wurde daraus ein Klosteraufenthalt, und am Ende sollte es eine Wallfahrt werden – dieser Urlaub, den ich diesen Sommer verbringen wollte. Und dann entwickelte sich alles anders, und ich habe plötzlich meinen Urlaub doch in Wien verbracht. Ausgerechnet ich, der so kosmopolit und reisefreudig ist und eigentlich Wien den Rücken kehren wollte.

Ich gestehe: Da war ich schon ziemlich grantig.

Doch dann habe ich festgestellt, dass Wien im Sommer schön sein kann. Dass man hier viel erlebt. Ich war mit Marie im Schönbrunner Tiergarten, einem der ältesten Zoos der Welt. Und ich hatte einen wirklich schönen Abend mit einem Theaterbesuch und einem anschließenden weißen Spritzer auf dem Rathausplatz. Und ich war im Arbeiterstrandbad an der Donau. Bin in verschiedenen Parks gelegen, habe mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und nachgedacht. Über verschiedene Themen, die mich schon länger beschäftigten.

Und ich habe mit Menschen geredet. Mit ganz verschiedenen. Mit guten Freunden wie Johanna oder Richard, die mir Feedback zu dem gaben, was ich mir unter der heißen Sommer-Sonne überlegt hatte. Und mit absoluten Fremden: Miriam zum Beispiel, die sich eigentlich nur meine Diplomarbeit kopieren wollte – daraus wurde dann ein dreistündiger Kaffeehausbesuch. Dabei habe ich gemerkt, dass Gespräche mit Fremden toll sind; denn Du kannst Dich auslassen und kriegst ein unvoreingenommenes Statement zu Deinen Gedanken. Und auch dabei geht Dir so manches Licht auf.

Nun sitze ich wieder in der Redaktion; höre dabei ein Lied, das ich gestern abend in meinem Heimstudio aufgenommen habe. Die Muse hat mich in diesen Tagen wieder geküsst wie lange nicht mehr; und das sehe ich als Zeichen: Du musst nämlich gar nicht ans andere Ende der Welt laufen, um klar Schiff mit Deinem Leben zu machen. Das klappt genauso gut, wenn man zwischen Donau-Proleten im roten Schwimmbad liegt. Gut so.

Ab Mitte Oktober ist dann meine Wohnung frei. Details dazu gibt es morgen auf diesem Kanal.