Meine letzte Nacht in Chennai verbringe ich nochmals in einer Billig-Unterkunft. Das bedeutet: Schutzmaßnahmen ergreifen, gegen allerlei Ungetier. Bedingt durch meine vorherige Erfahrung bin ich nun schlauer; und ich weiß, was ich tun muss:
- Gleich nach dem Einchecken schalte ich die Klimaanlage an. Ich stelle sie auf die kälteste Stufe (15 Grad) und lasse sie den ganzen Tag laufen.
- Bei meinem abendlichen Eintreffen liegen bereits etliche Moskitos erfroren auf meinem Bett. Aber ich gehe auf Nummer Sicher: Ich spraye das gesamte Zimmer ab, vor allem die Vorhänge – dort verstecken sich gerne die Kakerlaken.
- Dann spraye ich Moskito-Schutz auf meinen gesamten Körper.
- Ich ziehe eine lange Hose und ein langärmliges Hemd an, sodass keinerlei Untier an meine Gliedmaßen kommt.
- Ich krieche in meinen Schlafsack, schließe ihn bis zum Hals und achte darauf, dass meine Arme unmöglich das sicher mit Wanzen verseuchte Bett berühren können.
Und siehe da: Am nächsten Tag wache ich tatsächlich unversehrt auf. Na bitte, geht doch. Bandagiert in meine Alltagskleidung krieche ich aus meinem Schlafsack wie eine untote Mumie aus ihrem Sarkophag. Kurz darauf verlasse ich Chennai glücklich und fahre mit dem Zug Richtung Industriemetropole Coimbatore.