Mumbai. Eine Stadt, über deren Einwohnerzahl deutlich Uneinigkeit besteht. Sind es 15 Millionen? Oder bereits 20? Klar ist: Es sind deutlich mehr als die Gesamtbevölkerung Österreichs. Und sie entlassen ihre Fäkalien in den Indischen Ozean: Wenn man auf Google Maps die Satellitenansicht von Mumbai öffnet, sieht man eine braune Masse dort, wo eigentlich Wasser sein sollte. Das Meeresblau beginnt erst einige hundert Meter von der Küste entfernt.
Die Felsen an der Küste von Bandra, ein Teil Mumbais. Die Sonne steht tief, sie wird bald vom blauen Himmel Richtung versmogter Horiziont wandern und anschließend im braunen Meer versinken. Es ist romantisch, nichtsdestotrotz. Und ich spaziere an der Küste entlang, ordne meine Gedanken zu beruflichen Themen, während sich Menschen an den Felsen tummeln.
Es ist Ebbe, und die Flut hat in den Löchern der Felsen kleine Teiche hinterlassen. Während neben ihnen gewaschene Wäsche auf den Felsen trocknet und die Luft Bombays in sich aufsaugt, wäscht sich eine Gruppe junger Männer in einem der kleinen Teiche. Sie schmieren sich die Köpfe mit Waschmittel ein, bis sie komplett weiß und schaumig sind, dann nehmen sie das Wasser des Meeres mit beiden Händen aus der Pfütze auf, um es sich ins Gesicht zu leeren. Ihr Gesichtsausdruck wirkt erfrischt, während sie anschließend das Waschmittel unter den Achseln verteilen.
Ein paar Meter weiter lässt ein Kind die Hose runter und kackt in den Ozean.