Stefan Mey

Jetzt ganz neu: Antiaktive Medien

Haben Sie schon von de so genannten Antiaktiven Medien gehört? Das sind quasi Medien 3.0;  Kommunikationskanäle, die aktuelle Probleme rund um das Web im Allgemeinen und Social Media im Besonderen aufgreifen, um sie zu eliminieren.

Beispielsweise wäre da das Problem der Reizüberflutung. Wer kennt das nicht? Es twittert Hunde und Katzen, und die Würmer haben längst die Macht über Facebook übernommen – Antiaktive Medien machen Schluss damit, indem Nachrichten vorselektiert werden. Auch die Gefahr potenzieller Internetsucht auf Grund der ständigen Jagd nach neuen Informationen wird eingedämmt; denn irgendwann machen die Antiaktiven Medien einfach von selbst Schluss und entlassen den Konsumenten in die Freiheit.

Des Weiteren kommen Anitiaktive Medien dem aktuellen Wunsch nach Media as a Service (MaaS) entgegen. Entgegen herkömmlichen Smartphones und Tablet PCs muss zwecks mobiler Mediennutzung vom Konsumenten kein teures Endgerät mehr angeschafft werden. Stattdessen wird diese Infrastruktur an den Medienproduzenten outgesourced; der User zahlt lediglich für jene Inhalte, die er auch tatsächlich konsumiert – neben der teuren Anschaffung entfallen zudem Wartungsaufwand und -kosten, ebenso wie das Verlustrisiko.

Dem nicht genug, gehen Antiaktive Medien auf aktuelle Forderungen der Zivilgesellschaft ein. Nachdem im aktuellen Cloud Computing-Report der NGO Greenpeace etliche Anbieter wegen der Verwendung giftiger Chemikalien, Intransparenz und unfairer Produktionsbedingungen in Fernost angegriffen wurden, stellen sich Antiaktive Medien diesem Trend entgegen: Die Medien werden im Inland produziert; so entstehen hierzulande Arbeitsplätze in transparenten Institutionen, und der CO2-Ausstoß wird durch kurze Transportwege minimiert. Die Hardware ist zu hundert Prozent recyclebar.

Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es aber schon. Erste Versuche in diesem Bereich sind bereits gestartet, die entsprechenden Start-Ups hoffen auf ein baldiges Erreichen des Break-Even-Punkts. Als Schlagwort für diese Technologie kann wohl nur ein einziges Adjektiv gelten: Zeitgemäß. Woraus sich auch ein passender Produktname ableitet: Wir nennen es Zeitung.

Die mobile Version verlassen