Einer der großen Vorteile des Web 2.0 ist, dass nun endlich jeder Mensch mit einem halbwegs großen Gehirn das Internet verstehen kann – zumindest theoretisch. Denn amüsant war wohl ohne Zweifel der Zwischenfall, in dem ein US-Blog einen Artikel über Facebook verfasste, durch einen Zufall bei Googles Suchergebnissen zur Eingabe „Facebook login“ anschließend höher gereanked wurde als Facebook selbst.
Das Ergebnis: Zahlreiche Internet-Neulinge ließen erboste Kommentare auf der Website zurück, dass sie sich nun endlich in ihr Lieblings-Netzwerk einloggen wollen und Facebook für das neue Design – wieder mal! – verdammen (einen Artikel zu dem Thema gibt es hier, die Original-Site hier).
Der Zwischenfall hat einige Diskussionen über die Durchschnittsintelligenz der Web 2.0-User losgetreteten.
Was aber noch viel verwirrender ist: Während sich Menschen mit dem neuen Medium schwer tun, erobern Tiere das Web 2.0 quasi im Vorbeigehen.
In Österreich sehr bekannt dürfte dabei der Fall von Nonja sein, dem fotografierenden Orang-Utan aus dem Tierpark Schönbrunn. In einer PR-Aktion wurde Nonja mit einer Digicam von Samsung ausgestattet und fotografierte eifrig drauf los; die Fotos fanden sich auf Nonjas Facebook-Profil.
„Nein, ich möchte nicht Facebook-Freund eines Affen werden!“, kommentierte dazu eine Kollegin, als wir zum x-ten mal von Samsungs Pressestelle dazu aufgefordert wurden. Andere Österreicher dachten anders: Nonja hat 82.512 Fans auf Facebook.
Der neueste Schrei sind allerdings twitternde Kühe, wie heute auf Mashable zu lesen ist. Diese sind mit einem RFID-Tag ausgestattet; kommen sie zur Melk-Station, öffnet sich die Tür und die Kühe treten ein. Anschließend werden sie gemolken und kriegen dabei Futter. Eine Maschine zeichnet auf, wie viel sie fressen, wie lang das Melken dauert und wie viel gemolken wird. Diese Daten werden dann in Tweets verpackt, die sich folgendermaßen lesen:
All this milking makes me hungry. Ate 1088 g.
Hey human, I just pumped out 15.7 kg for your pleasure. Show me some love.
I just squirted 20.4 kgs of milk out of my teats in 10:28 seconds. What did you do today?
Lustige Sache. Wer den Kühen beim Tweeten folgen möchte, der findet die gesammelten Accounts hier. Bin gespannt, was man sich als Nächstes ausdenkt. Vielleicht „Chicken TV“ für YouTube? Oder die Bremer Stadtmusikanten auf Reverbnation? Traue mich ehrlich gesagt grad nicht, eine Prognose abzugeben. Außerdem muss ich nun mit dem Bloggen aufhören – die Kühe haben schon wieder neue Tweets los geschickt; und die will ich freilich nicht verpassen.