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Vienna

Aye, the captain is back from the dead!!!!

Shiver me timbres, these news make me feel as jolly good as a bottle o‘ rum lying on me front deck during a hot Carribean summer day: Captain Toothbrush is back!

Okay, stop… go back to square one… some of you might not be familiar with my past, so I owe you an explanation: As a kid, I spent quite some time playing a computer game called „Monkey Island„, which featured a story around a clumsy pirate, a beautiful lady and some evil voodoo power (If you don’t know it, download it for your iPad, iPhone or PC… it’s awesome). As I grew up, I forgot about about my pirate attitudes, until my path crossed the one of Captain Toothbrush, a.k.a. Martin Kremecek, in late 2007. Together, with a bunch of several other awesome people, we organized the „Monkey Island Revival Party“ in February 2008: A few hundred visitors, most dressed up as pirates, singing pirate songs, drinking grog, playing crazy pirate games… it probably was one of the best parties I’ve ever been to. Along with that came a lot of weird stuff: Some videos we produced, as well as several blog entries and a social media campaign – in a time when actually only few people in the German-speaking world knew of the existence of Facebook. Aye, sweet memories indeed.

Now, Captain Toothbrush is back. With a whole new adventure. According to the absolutely lovingly designed website, he will be hosting the party on September 17th in Hamburg. It will be wonderful, no doubt: Coconut bowling, insult sword fights and of course loads of grog… unfortunately, I will set sails only two weeks later to a shore far far away; so I will be occupied with loading my ship. But in case anyone of you is around Hamburg then, don’t miss it. It will be the most beautiful piraty experience you’ll ever have.

PS: Did I mention that even my twitter-account is a leftover of my pirate-experiences?

Blog der Woche (1): My less ordinary life

Aus aktuellem Anlass stelle ich heute den ersten „Blog der Woche“ vor: „My less ordinary life“ von Alice Ayres.

Alice Ayres heißt eigentlich gar nicht so. Das ist ihr Pseudonym. Zwar kenne ich die wahre Identität der jungen Dame, weil ich mit ihr mal zusammen gearbeitet habe, doch meine Lippen sind versiegelt  – schließlich möchte ich, dass „Alice“ ihren lockeren Schreibstil beibehält.

Kurz gesagt: Wer „Sex and the city“ mochte, dem wird auch Alice’s Blog gefallen. Denn während ich nur von mir selbst behaupte, über „das Leben und so“ zu schreiben, tut Alice es wirklich: Auf „My less ordinary life“ gibt es Geschichten über Beziehungen und Nicht-Beziehungen, und alles, was zu einem der beiden hin, von einem der beiden weg und von einem zum anderen führt.

Und das ist amüsant zu lesen. Sogar für mich, der „Sex and the city“ eigentlich nie mochte. Frauen amüsieren sich und finden in Alice eine Gleichgesinnte, so mancher Mann hingegen wird sich leise ein „ach, so ist das… verdammt… jetzt versteh ich diese wundervollen Wesen ein bisschen besser…“ denken – für die indirekten Belehrungen dürfen wir Alice dankbar sein.

Ihr Bildmaterial sucht Alice gekonnt aus, und die Wortwahl ist stets so, dass ein Zwinkern ihrer blauen Augen mitschwingt. Das alles macht sie heute zum „Blog der Woche“. Herzlichen Glückwunsch!

Hier geht’s zu Alice’s Blog.

Die Sache mit dem Wiener „Charme“

Schlechte Laune ist in Wien Programm. Vor allem jetzt, wenn der Sommer sich langsam dem Ende entgegen neigt, die ersten Blätter fallen, es schon verdächtig nach Herbst zu riechen beginnt. Die Wiener hassen sich selbst, ihre Stadt und ihre Mitmenschen – und gerade das macht sie so sympathisch. Deutsche Touristen bezeichnen das gern euphemistisch als „Charme„. Besonders die hiesigen Kellner werden für ihren „Charme“ – also ihre grenzenlose Weltverachtung – geradezu bewundert. Wenn der Ober-Ober im Hawelka 20 Mal an mir vorbei spaziert, ohne mich wahr zu nehmen, dann widerwillig meine Bestellung aufnimmt, mir meine Melange hin knallt und am Ende ohne mit der Wimper zu zucken eine Rechnung im Wert eines Kleinwagens serviert, dann weiß ich: Hier bin ich zuhause.

Heute wieder beobachtet: Ein besonders unfreundliches Exemplar im MQ Daily.

Wir: „Ist der Tisch noch frei?“

Er:  „Sieht so aus, oder?“

Wir (mit Schnorrer-Attitüde, Kopfnicken in Richtung der Überreste der Vorsitzer): „Lässt Du uns den Keks da?“

Er: „Nö.“ (und nimmt uns den Keks weg)

Wir nehmen Platz.

Meine Ex-Studienkollegin (die gerade mit ihrer Jobsituation hadert) bekommt einen halben Nerverzusammenbruch: „Höchste Zeit, den Job zu wechseln“. (Was sie freilich auf sich selbst bezogen hat; alle meine Freunde sind Egozentriker, genau wie ich. Exakt: ICH!).

Eindeutig, das war sein Stichwort: „Wie bitte?“

Wir werden nervös, wollen ja keine Handgreiflichkeiten riskieren, und stammeln: “ Nein nein, nicht auf Dich bezogen, auf uns… äh… Jobwechsel…“. Er zuckt mit den Schulter: „Mir is‘ wurscht, ich hab heute meinen letzten Arbeitstag“. Und grinst zum ersten Mal. Wir fragen, ob es ein Leben nach dem Daily gibt. Ja, gibt es:  „Vier Monate Argentinien.“

Wow.

Ab dem Punkt tolerieren wir seine Unverschämtheit – seinen „Charme“ -, finden sogar liebenswert wie er uns die folgenden drei Stunden wie Dreck behandelt – Ignorieren, Rumgranteln, Rechnung auf den Tisch knallen. Aber der Schmäh rennt, wie er nur in Wien rennen kann. Und am Ende geben wir ihm sogar heiße sieben Euro Trinkgeld. Davon kann er inArgentinien dann eine ganze Woche leben. Er bedankt sich mit einem Dutzend Kekse.

Schön. Vielen Dank. Und Viel Spaß in Argentinien.

Donauinselfest: Kein Schlamm, aber viel Dreck.

Der Schwarzmalerei der Wetterfrösche haben wir zu Unrecht vertraut. Denn geregnet hat es am Samstag den ganzen Abend über nicht, zumindest nicht auf der Donauinsel. Zur Ehrenrettung der Meterologen-Zunft sei hier aber angeführt, dass die Luftfeuchtigkeit in Wien derzeit höher ist als in Mumbai zu Beginn der Monsum-Zeit – und das ist alles andere als angenehm. Somit war es also heiß und schwül; und so wie wir uns ursprünglich vor einem Sommerregen gefürchtet hatten, so sehr sehnten wir ihn nun herbei – als Immigrant habe ich mich bereits wunderbar an die hiesige Kultur angepasst: Einen Grund zum Sudern gibt es immer; und kein Zustand ist perfekt.

A propos sudern/nicht perfekt: Abgesehen vom Wetter erwarten uns auf dem DIF auch in diesem Jahr wieder die üblichen Organisationsprobleme: Einer geht Bier holen just wenn zehn andere Mitglieder der Horde zur anderen Bühne wechseln wollen – Warten! -; andere wollen unbedingt Freunde treffen, die wieder woanders sind; das muss besprochen werden – wieder warten! -; eine größere Gruppe bricht Richtung Dixi-Häusl auf, bei ihrer Rückkehr fällt einem Nachzügler ein, dass er ebenfalls nochmal die Blase entleeren möchte – WARTEN! – und zwischendurch verlieren wir immer wieder Leute, weil wir auf das Fastfood in unserer Hand starren, einer Schlägerei ausweichen müssen oder einfach nur darauf achten, dass uns Betrunkene nicht ins Bier rotzen.

Aber hey: Einem geschenkten Gaul schaut man ja bekanntlich nicht ins Maul.

Nun zur Musik:

Als wir um ca. 19 Uhr uns endlich zur FM4-Bühne vorgekämpft hatten, platzten wir mitten ins Sterne-Konzert. Die Sterne… Helden meiner Sturm-und-Drang-Zeit! Sänger Frank Spilker steht auf der Bühne mit den Jungs, singt seine poetischen Parolen Richtung Publikum. Wir sollen raus, wir sollen die Welt retten; wir hängen hart… fest entschlossen, den Ort zu verlassen…. denn wahr ist, was wahr ist… da hilft nicht auf der Welt… Von allen Gedanken… Die Interessanten… Was hat Dich bloß so ruiniert?

Vielleicht zu oft gesehen, vielleicht sind sie alt geworden, vielleicht aber auch wir, vielleicht liegt’s an Franks neuer Frisur; oder auch daran, dass er in letzter Zeit mehr Energie in seine Soloprojekte gesteckt hat statt in die Band. Jedenfalls: Die neuen Stücke rocken nicht so wie die alten; und auch bei den alten Stücken kommt die Stimmung nicht so sehr auf wie früher. Naja, man applaudiert trotzdem: Der alten Zeiten mit Kopfzerbrechen und Leute-abwertend-anschau-Einstellung wegen.

Aufbruch zur Ö3-Bühne.

„How much is the fish?“
Ziel war, es pünktlich zum Scooter-Konzert zu schaffen. Die Band ist teilverantwortlich für zahlreiche verhunzte Pubertäten, hat den Sound der 90er deutlich geprägt. Geld zahlen würde ich dafür nie, aber man muss sie mal gesehen haben – eine einmalige Gelegenheit. Nach den bereits zuvor erwähnten üblichen Organisationsproblemen erreichen wir die Ö3-Bühne zeitig, sehen noch Snow Patrol: Zeitgenössischer Britpop-Rock aus der Dose, mit Schmusenummern und ein wenig Distortion. Freundliches Gähnen. Dann: Scooter. Hardcore.

Unsere Einstellung, eine Gratis-Freakshow zu Gesicht zu bekommen, teilen viele. Der Platz ist brechend voll; um uns herum springen die Leute, ahmen HP Baxxters Prolo-Posen nach, Mädels brüllen: „HP, ich will ein Kinder von Dir!“. HP hat das freilich nicht gehört, ruft aber ins Mikro: „All young girls, go directly to the V.I.P.!“. Heiser gebrüllte, betrunkene Antwort aus dem Publikum: „HP, du geile Sau!“.

Musikalisch ist Scooter so monoton, wie wir sie in Erinnerung haben. Abwechslung kommt durch wechselnde Backgroundtänzerinnen und -tänzer, Lichteffekte und jene Textzeilen, die freilich jeder kennt, es aber niemals zugeben würde: Von „Maria, Maria“ bis hin zum legendären Dadaismus-Klassiker: „How much is the fish?“. Die Stimmung ist am Höhepunkt. Die Menge tanzt, grölt mit, niemand nimmt diesen Blödsinn wirklich ernst. Ist aber auch egal.

Vor der Zugabe verlassen wir das Gelände, um uns Massenansammlungen zu ersparen; dabei kommen uns noch der Klassiker „Hyper, Hyper!“ und eine Cover-Version von „Bitter Sweet Symphony“ zu Ohren. Letzteres verursacht eine Gänsehaut: Stimmt ja, da war ja noch was anderes in der Pubertät aus schnelle Beats und zugedröhnte MCs.

Als ich schließlich im Bett liege und gegen den Tinitus kämpfe, schießt mir eine Frage durch den Kopf: „Was habe ich an diesem Abend eigentlich gelernt?“. Und ich gebe mir selbst die Antwort: Wer Anfang der 80er geboren wurde, darf sich glücklich schätzen, denn er durfte die Pubertät mit unschuldigem Party-Techno und die Sturm-und-Drang-Zeit mit intellektuell bereichernder Hamburger Schule verbringen. Danach kam nur noch Retorten-Mist.

Irgendwie eine schöne Erkenntnis für einen Samstagabend.

Spaßverbot im MQ?

mq-bierNatürlich liegt mir nichts ferner, als eine Kausalität zwischen diesem Blog und dem restlichen Universum zu implizieren. Aber es ist schon auffällig, dass nur wenige Tage nach dem Erscheinen meines Postings über Bier-Händler im MQ eine besorgte junge Dame auf mich zutritt mit einem Flyer, den MQ-Securities ihr übergeben haben.

Der Wisch kommt zur Anwendung, wenn Leute es wagen, im öffentlichen Raum Dosenbier zu trinken; es werden die neuen Verhaltensregeln für das Museumsquartier angeführt, konkret:

  1. Eigenes Bier darf nicht getrunken werden. Nur jenes, das in den Lokalen um fünf Euro ausgeschenkt wird; in Mehrweg-Bechern, die nach Sperrstunde nicht mehr übergeben werden können.
  2. Müll muss entsorgt werden.
  3. Graffitis und Schmierereien auf den Enzis, die jedes Jahr eine andere Farbe haben (sic!), sind verboten. Im Flyer wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese kriminelle Handlung mit Videoüberwachung bekämpft wird.
  4. Der Verkauf von Getränken (wie berichtet) und Zeitungen (auch der Augustin?) ist verboten – außer durch die ansässige Gastronomie.
  5. Musizieren und Abspielen von HiFi-Geräten ist verboten.
  6. Radfahren und Skaten ist verboten.

Gegen dieses Vorgehen formiert sich bereits eine Bürgerbewegung; wie in so vielen Fällen auch hier über das Social Network „Facebook“.  Die Gruppe „Freiheit im MQ“ hat inzwischen knapp 5000 Mitglieder und richtet sich gegen diverse Punkte der neuen Hausordnung; die Gruppe „Bring your own beer to Meseumsquartier“ versteift sich vor allem auf das Gerstensaft-Problem. Die Gruppen argumentieren damit, dass das MQ ein öffentlicher Platz ist, für den sie immerhin Steuern zahlen. Er gehöre dem Volk, nicht  der Gastronomie.

Zwecks Protest sind auch gleich zwei Events geplant: Ein Flashmob am 13. Juni und ein kollektives Biertrinken am 20. Juni. Für ersteres Event gibt es noch recht wenig Informationen, allerdings wird mit einem Lied von Cat Stevens geworben – hoch lebe der Geist der 68er! Für das zweitgenannte Event ist vorgesehen, dass sich die Teilnehmer ab 18 Uhr alle fünf Minuten gegenseitig zuprosten.

Als Journalist steht es mir freilich nicht zu, hier meine eigene Meinung kund zu tun. Ich weise allerdings freundlich auf die „Kommentar“-Funktion dieses Blogs hin und erkläre die Diskussion unter den Leserinnen und Lesern hiermit für eröffnet.

Zudem sehe ich die Zeit nun gekommen, auf meine frisch eröffnete Spreadshirt-Boutique hinzuweisen. Wer an einem der beiden Events teilnimmt oder auch sonst einfach nur still den eigenen Unmut zum Ausdruck bringen möchte, ist herzlich dazu eingeladen, sich folgende Produkte genauer anzusehen:

Ich wünsche viel Spaß beim Shoppen und Trinken – zu welchen Preisen auch immer 😉

Bier statt Aktien

„Du kaufst Dir eine Palett’n, säufst Dich an, machst dabei auch noch einen Gewinn – was gibt’s Geileres?“ – der junge Herr, der diese weisen Worte ausspricht, steht vor unserem Enzi im Museumsquartier, trägt eine dieser EdHardy-Kappen, Baggy-Pants und hat einen großen Rucksack mit sich, gefüllt mit kühlstem Ottakringer. Der Typ ist Unternehmer: Das 16er-Blech kauft er im Supermarkt um Cent-Beträge,lädt es in seinen Rucksack und verkauft es an die MQ-Besucher (längst nicht mehr nur Bobos, sondern inzwischen auch normale Menschen) um 1,50 €. Pro Dose macht er also gut einen Euro Gewinn. Und das Geschäft floriert: „Gestern war ich mit einer Palette da, die war schon um 10 Uhr weg; heute habe ich zwei Paletten, auch die habe ich jetzt verkauft“, sagt er. Es ist knapp 11 Uhr, er nippt an seiner Dose: „Jetzt hab ich Feierabend“.

Diesen Sommer sind die Dosen-Verkäufer verstärkt im MQ unterwegs. Mein Gesprächspartner arbeitet mit einem Freund zusammen, sie teilen sich den Gewinn. Gelernt hat er sein Handwerk von einem älteren Lehrmeister, der das Geschäft angeblich schon seit Jahren betreibt und „hier wohl irgendwo in der Gegend wohnt – das ist praktisch, dann kann er von zuhaus‘ immer kühles Bier nachholen.“ Ob die beiden wohl Konkurrenten sind, die Gefahr von Bandenkriegen besteht? „Das habe ich auch anfangs gedacht, aber der sieht das eigentlich ganz gelassen“, sagt er, schaut mich dann aber warnend an: „Komm aber ja nicht selbst auf die Idee, mir das nachzumachen!“

Was bringt die Zukunft?

Was wir schon lange geahnt haben, wird hier anhand eines Fallbeispiels nachgewiesen: Das Investment in Gerstensaft ist rentabler als riskante Aktien-Deals. Aber was sagt die MQ-Gastronomie eigentlich zu dem Thema? Noch sind die Dosen-Männer kleine Fische, die ihr Geschäft versteckt betreiben – früher oder später dürften aber mehr und mehr Besucher es reizvoller finden, sich für 1,50 € das Bier ans Enzi bringen zu lassen, statt sich für 4 € (!) selbst eins holen zu müssen. Und dann ist die Frage, wie sich die Zukunft entwickelt.

Dann besteht die Gefahr, dass im MQ verstärkt Securities eingesetzt werden, um den illegalen Bier-Handel zu unterbinden – und das geht auf Kosten der Gemütlichkeit. Wer kann sich schon gepflegt entspannen, wenn um ihn herum eine Razzia läuft?

Anderes Szenario: Die etablierte Gastronomie lässt die Dosen-Händler gewähren, es gibt eine friedliche Ko-Existenz. Dann würden schon bald weitere Branchen folgen: Es gäbe Semmel-, Snack- und Souvenir-Händler, die ihre Waren den Gästen anbieten. Das hätte dann was von Urlaub, irgendwo östlich von Istanbul. Es wäre ein Atmosphäre-Bonus, von dem auch die etablierte Gastro wieder profitieren würde.

Was die Zukunft in der Hinsicht bringen wird, werden wir sehen. Das MQ ist jedenfalls immer für einen netten Abend und eine Überraschung gut, während Bier immer Bier bleibt. Und mei Bier is ned deppat.