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Rezept

Kochrezept: Die Stefan-Pfanne

Durch mein Interview bei Blögger sind die Besucherzahlen dieses Blogs ungeahnt in die Höhe geschnellt – das freut mich; und die neu erlangte Reichweite nutze ich gerne, um Werbung für eins meiner – neben Texten, Musizieren und SocialMedia-Dingsbums – eher unerwähnten Talente zu machen: Das Kochen.

Was wir hier und heute lernen, ist die Stefan-Pfanne. Die sieht meist so aus:

Das Kochen erfordert viel Intuition und folgende Zutaten:

– Nudeln oder Reis
– Zeugs
– Viele Gewürze
– Nach Belieben: Soja-Sauce oder Creme Fraiche

Die Zubereitung läuft dann wie folgt:

Man gebe die Nudeln oder den Reis (nachfolgend der Einfachheit halber als „NuRei“ bezeichnet) in einen Pott und koche ihn. Mit Salz.

Dann nehme man eine Pfanne, erhitze sie mit Öl und gebe das Zeugs hinein. „Zeugs“ kann dabei alles sein, was sich in der Küche findet: Gemüse ist gut, aber lassen Sie ihre Phantasie spielen – irgendwann, glaube ich, habe ich auch mal Bananen rein gegeben. War aber nicht so toll.

Brutzelt das Ganze halbwegs, wird das NuRei hinzu gegeben. Und dann kommen die Gewürze zum Einsatz… Bloß nicht geizen damit! Für eine mediterrane Pfanne empfehle ich grüne Gewürze wie Basilikum und Oregano, sowie das kroatische Geheim-Gewürz „Vegeta“. Für eine Asien-Pfanne bieten sich hingegen an: Curry, Kurkuma, Masala, Chili und Ingwer – Ingwer ist überhaupt immer gut und sollte niemals fehlen.

Nun ist der kritische Punkt erreicht, an dem Sie spüren, ob sie Erfolg hatten oder nicht: Riecht das Essen irgendwie seltsam und schmeckt beim Kosten fad? Dann rasch noch zur Geheimwaffe greifen: Ordentlich Soja-Sauce oder Creme Fraiche. Das Übertünchen eines misslungenen Kochexperiments mit dominantem Soja-Boom hat noch jedes Abendessen gerettet… So: Fertig!

Serviertipp:

Am Besten die Stefan-Pfanne niemals alleine genießen, sondern mit netten Menschen! Ich persönlich lade – sofern sie keine Angst davor haben – bevorzugt jene Menschen zum Abendessen ein, die ich besonders gern habe. Oder jene, die eine jener Quiz-Fragen richtig beantwortet haben, die ich auf meinem Facebook-Profil ab und zu stelle. Sabine kann sich etwa auf eine Stefan-Pfanne freuen, weil sie eine zu später Stunde hin gekritzelte BCG-Matrix als solche identifizierte – ich gratuliere zum Hauptgewinn 🙂

Ich bin chakalaka-süchtig

Inzwischen dürfte bekannt sein, dass Fußball nicht zu den Top-Ten-Lebensinhalten meines Daseins gehört. Dennoch: Wenn WM oder EM ist, freue ich mich – denn das bedeutet, dass ein interkultureller Austausch stattfindet. Zu EM-Zeiten vor zwei Jahren genoss ich die Gesellschaft der vielen Gäste in dieser wunderschönen Stadt; nun – zwei Jahre später – freue ich mich über die Exotischkeiten, die aus Südafrika in die nördliche Hemisphäre dringen.

Und damit meine ich nicht die Vuvuzela. Von der haben wir wirklich schon genug gehört – und das Getröte der zahlreichen Facebooker, Twitterer und Journalisten (mich eingeschlossen, ich geb’s ja zu) ist teils  lauter als das Instrument selbst. Sondern ich meine: Erstens die Sprache, die für unsere Ohren nur allzu exotisch klingt. Zweitens das Essen.

Kombiniert wird Beides durch das „Chakalaka“-Weckerl, das es derzeit in der Bäckerei-Kette meines Vertrauens gibt. Erstens ist „Chakalaka“ einfach ein cooles Wort – es erinnert an „Bamboocha“ oder ähnlich sinnlose Buzz-Wörter, ist aber ein echtes Wort – und das ist toll. „Chakalaka“ spricht man einfach mit Freude aus.

Zweitens schmeckt „Chakalaka“ (yeah!) einfach super. Zuerst neutral, und dann wird es scharf; die Mischung verschiedener, exotischer Gewürze sorgt für Party im Gaumen – und das schon zum Frühstück! In der Heiligen Schrift Wikipedia bin ich auf ein Bildnis von Chakalaka in seiner Urform gestoßen.

So sieht es aus:

Ich gestehe offen: Nach nur wenigen Einnahmen bin ich süchtig nach Chakalaka. Die vergangenen Tage habe ich Chakalaka in Weckerlform immer gerne bei der Bäckerei-Kette meines Vertrauens gekauft.

Bis heute.

Denn eigentlich war die Situation heute in der früh wirklich nett: Vor mir waren zwei Afrikaner an der Reihe; und das freute mich wirklich. „Echt super, und schon gleich halte ich mein Chakalaka in Händen“, war mein Gedanke, „das ist ja fast so wie Urlaub in Südafrika, aber ohne die Reise-Unannehmlichkeiten.“ Kultureller Austausch: Yeah.

Das sah die Verkäuferin leider nicht so. „Der Geruch dieser Menschen ist so anders; ich kann das nicht ausstehen“, sagte sie.

Uff. Ein weiteres Kommentar dazu erspare ich mir. Außer vielleicht, dass eine Bäckerei-Kette, die schon aus exotischen Gerichten Profit schöpft, vielleicht auch die interkulturelle Kompetenz der eigenen Mitarbeiter schulen sollte. Ich jedenfalls hab nun keine Lust mehr, dort einzukaufen.

Mit Rassisten verkehre ich nicht.

Gibt es Alternativen für Chakalaka-Süchtige? Ja: Selber zubereiten. Ein passendes Rezept habe ich allerdings leider noch nicht gefunden – den geneigten Leserinnen und Lesern dieses Blogs wäre ich für kulinarisches Input dankbar.