Zum Inhalt springen

iPhone

„Welches Smartphone soll ich mir kaufen?“

smartphonesIch werde öfters von Freunden und Kollegen um Rat gebeten, welches Smartphone sie sich kaufen sollen – immerhin teste ich diese Dinger ja beruflich und habe somit einen etwas breiteren Blick auf das Thema als der durchschnittliche Fanboy, der seinen Gesprächspartner im Zeugen-Jehovas-Stil von der Überlegenheit der eigenen Marke überzeugen möchte.

Es gibt nämlich deshalb unterschiedliche Produkte auf dieser Welt, weil es auch unterschiedliche Zielgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen gibt. Daher frage ich meine Gesprächspartner meistens zuerst, wie viel Geld sie ausgeben wollen und was sie mit dem Ding machen wollen – und basierend auf den Antworten gibt es dann vier unterschiedliche Konsumenten-Typen, zu denen eine entsprechende Sorte Smartphone passt:

1. „Ich will nicht viel Geld ausgeben, hatte bisher noch kein Smartphone und möchte bloß Mailen/Surfen/Fotos machen“

Diese Menschen brauchen kein teures High-End-Gerät, sondern sind mit einem günstigen Android-Einsteigerhandy bestens bedient – um 100 bis 200 Euro kriegen sie ein Smartphone, mit dem sie Mailen, Surfen und Fotografieren können. Sicher: Alles geht etwas langsamer und die Foto-Qualität ist nicht berauschend – aber die Grundbedürfnisse sind mal gedeckt. Wer ein bisschen mehr Geld in die Hand nimmt, kauft sich ein Nexus 4 – meiner Meinung nach das Smartphone mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis, das schon recht gute Leistung zu einem passablen Preis bietet.

Wer mutig ist, der kann statt Android auch auf ein Einsteiger-Modell mit Windows Phone setzen. Vorteile: Sieht fetzig aus, vor allem die Nokia-Geräte machen recht gute Fotos. Nachteil: Das Angebot an Apps ist verglichen mit der Konkurrenz noch immer sehr dürftig.

2. „Geld ist mir relativ egal. Das Gerät soll eine gute Leistung bringen. Sonst will ich mir über nichts Gedanken machen. Und außerdem mag ich Apple“

Dann kauf Dir ein iPhone. Apples Smartphone ist zwar ziemlich langweilig und wird am Stammtisch keine neugierigen Blicke auf sich ziehen – bis auf ein paar kleine Zickereien funktioniert es aber tadellos. iPhone-User müssen sich wenig Gedanken machen; Apps und Musik werden ohne Probleme runter geladen, die Kamera ist ab Version 4 durchaus brauchbar und böse Malware gibt es auch so gut wie nicht. Nachteil: Für den Komfort muss man bei Apple immer mit der Freiheit bezahlen – Apps von Drittanbietern haben zum Beispiel nicht so viele Berechtigungen wie bei Android.

Ein Gedanke noch zum Thema Preis-Leistung: Es muss nicht immer das neueste Modell sein. Den Spracherkennungs-Dienst Siri habe ich ein paar Mal verwendet, danach hat er mich nur noch gelangweilt – wer auf solche Spielereien, ein bisschen mehr Rechenleistung und ein etwas besseres Display verzichten kann, kommt mit einem Modell aus der Vorsaison deutlich günstiger weg.

3. „Ich hatte bisher ein iPhone und will jetzt etwas anderes haben“ und/oder „Ich mag Apple nicht“

Es gibt Menschen, die bereits länger ein iPhone haben und nun davon gelangweilt sind. Oder Apple einfach von Haus aus nicht mögen, weil ihnen zum Beispiel die Firmenpolitik nicht zusagt. Diese Menschen sind mit einem High-End-Android-Smartphone bestens bedient; unterschiedliche Geräte gibt es hier wie Sand am Meer, und einige heben sich durch zusätzliche Features hervor: Das Samsung Galaxy S4 punktet etwa mit allgemein extrem guter Hardware, das Sony Xperia Z ist wasserfest und das HTC One stellt Nachrichten direkt auf dem Startscreen dar (was ideal für News-Junkies wie mich ist). Wer die Wahl hat, der hat hier die Qual – und muss sich wohl die einzelnen Geräte im Detail anschauen, um sie mit seinen eigenen Präferenzen abzuwägen.

4. „Geld spielt keine Rolle. Ich will das Gerät voll ausnützen und immer den neusten Scheiß haben“

Du brauchst nicht ein Smartphone, sondern zwei: Ein iPhone der jüngsten Generation und ein High-End-Android-Handy. Denn eierlegende Wollmilchsäue gibt es nicht; mit beiden Systemen würde man früher oder später an seine Grenzen stoßen – zum Beispiel erscheinen manche Apps und Spiele nur für das iPhone, während aber Android bei der Kompatibilität mit anderen Geräten die Nase vorn hat. Wer also Beides haben will, der muss sich auch beide Geräte kaufen. Aber Du hast ja eh gesagt, dass Geld keine Rolle spielt. Alternativ könntest Du dir überlegen, eines der beiden Systeme auf einem Tablet statt auf einem Smartphone laufen zu lassen. Damit wirkt man nicht ganz so extrem wie ein Nerd, der ständig mit zwei Handys in der Gegend rum rennt.

Ich hoffe, dass ich den Hilfesuchenden unter Euch mit diesen Tipps eine Orientierung bieten konnte – und freue mich schon jetzt auf das Bashing diverser Fanboy-Fraktionen. Bitte nutzt dafür die Kommentar-Funktion am Ende des Artikels. Danke.

Das iPhone5: Eine Party-Bremse?

Als ich Apples neue Wunder-Werkzeug, das iPhone 5, erstmalig in Betrieb nahm, war es Freitag Abend; und schon kurz darauf waren Freunde zu Besuch – eine optimale Möglichkeit also, die Praxis-Tauglichkeit des Smartphones gleich in freier Wildbahn zu testen.

Wie zu erwarten, sorgte das Design für zahlreiche „Ohhhs“ und „Ahhhs“ – Jeder wollte es mal mit der Hand abwiegen, und man war sich einig: Die 18 Gramm Gewichtsunterschied kann man spüren, es ist um beeindruckende 1,7 Millimeter dünner – faszinierend sei auch die Möglichkeit, eine weitere Reihe an Apps auf dem Bildschirm zu platzieren, und das Scrollen durch das Menü geschehe in einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit.

Doch mit fortschreitender Stunde entwickelte sich das iPhone 5 vom Objekt der Begierde zur Lachnummer.

Dazu sei an dieser Stelle erwähnt, dass in meinem Haushalt auf akustischer Ebene Basisdemokratie herrscht: Damit sich Gäste nicht mehr über meinen schlechten Musikgeschmack beschweren, habe ich eine kleine schwarze Box gekauft – über diese können meine Gäste via Bluetooth von ihren Smartphones aus meine HiFi-Anlage mit eigener Musik bespielen.

Gerne hätte ich selbst zur musikalischen Gestaltung beigetragen – nur scheiterte das Aufrufen eines YouTube-Musikvideos am Vorhandensein der dafür benötigten App. Also: App Store starten, App herunterladen.

Ähnlich ging es mit Google+. Das Netzwerk verwendet mein Freundeskreis auf Events gerne, um Fotos zu teilen. Auch diese App muss ich herunter laden – sowohl bei YouTube als auch bei Google+ muss ich mich aber wundern, weshalb der Download so schrecklich lange dauert… und der Fehler ist rasch gefunden: Via iCloud habe ich dem Handy aufgetragen, auf seine 16 GB kleine Festplatte alle Daten meines 64 GB großen iPod Touch zu laden. Also: Alte Podcasts löschen, und auf die Fortsetzung des Downloads hoffen.

Als Google+ endlich fertig herunter geladen ist, kann die App aber nicht auf die Galerie des Apple-Geräts zugreifen. Das ist schade. Aber dafür gibt es von Apple ja eine eigene Lösung, um via „Fotostream“ Schnappschüsse mit Bekannten zu teilen – als ich am nächsten Tag Freunde per Mail zum Betrachten meiner Bilder einlade, gibt es kaum Reaktionen: Sich wieder neu irgendwo anmelden? Eher nicht.

Am Ende des Abends habe ich also sehr viel Zeit auf der eigenen Party mit dem Löschen von Dateien verbracht, konnte meine Lieblingsmusik nur nach zeitlicher Verzögerung mit den Freunden teilen und muss meine Fotos für mich behalten. Immerhin, so denke ich mir, hat das Treffen in meinen eigenen vier Wänden stattgefunden – sonst hätte ich mich auch noch geärgert, dass in meinem gesamten Bekanntenkreis kein einziges Ladegerät mit dem meinigen kompatibel ist.

Der Film „The Dark Knight Rises“ hat eine schlechtere Handlung als das Handy-Spiel

Gestern habe ich mir „The Dark Knight Rises“ – den jüngsten Film der „Batman“-Serie – im Kino angesehen. Nun hätte ich gerne meine zehn Euro Eintrittsgeld und die drei Stunden Lebenszeit zurück, die ich in diesen Schwachsinn investiert habe. Denn eine größere Enttäuschung habe ich wohl seit „Star Wars: Episode 2“ nicht mehr erlebt – übrigens versagt dieser Möchtegern-Blockbuster aus den gleichen Gründen wie der mit Abstand schlechteste Film der StarWars-Saga: Grottenschlechte Schauspieler, hirntote Dialoge und der Versuch, die beiden erstgenannten Faktoren zu einem Action-Film mit persönlichem Drama zu kombinieren – ein epic fail, denn die persönlichen Emotionen von Freaks mit Masken sind nur in Ausnahmefällen für das Publikum interessant.

Zu allem Überfluss können sich in Batman 3 wohl die berühmten 99 Prozent der Gesellschaft mit den Motiven des Bösewichts identifizieren – Gotham City den Bürgern zurück geben und Börse-Spekulanten für ihr dekadentes Leben bestrafen? Die Occupy-Bewegung dürfte sich bestätigt fühlen. Wobei: Gegen Ende des Films erfahren wir ja, dass der Freak eigentlich nur unglücklich verliebt war und die Atombombe von einer hübschen Frau auf Grund eines Vater-Komplexes und… verstehen Sie, worauf ich hinaus will? Jeder Film hat seine Schwächen und Längen – „Batman 3“ ist eine einzige, andauernde Schwäche, die den Zuschauer drei Stunden lang foltert. So wie Bruce Wayne aus der „Grube“ – einem unterirdischen Gefängnis – entkommen will, war ich auch froh, endlich das Kino verlassen zu können.

Aus Gründen der Fairness muss aber auch gesagt werden: Meine Erwartungen warten noch gesteckt. Denn zuvor hatte ich das gleichnamige iPhone-Computerspiel gespielt. Und das ist besser als der Film.

Denn hier geht es darum, worum es in Action-Spielen und -Filmen gehen soll: Rennen, Springen, Hauen. Es wird nur bedingt geredet, der Spieler nicht unnötig mit langen Dialogen gequält. Und der Spieler ist von Anfang an in die Handlung eingebaut. Während im Film das kapitalistische Weichei Bruce Wayne a.k.a. Batman nur untätig herum sitzt während Catwoman sich mit den Gangstern prügelt und Bösewicht Bayne an der Börse Aktionäre erschießt, darf man im Spiel selbst die Katzenlady verfolgen und Geisel befreien; auch in die Kanalisation darf Batman klettern, während er hierfür im Film die Exekutive die Drecksarbeit machen lässt. In der „Grube“ landet Bruce Wayne im Spiel nach 20 Minuten voll actionreicher Schlägereien, im Film erst nach eineinhalb Stunden ermüdender Bullshit-Dialoge.

Fazit: Das nächste Mal informiere ich mich, bevor ich Zeit und Geld in einen Kinofilm investiere – denn oft ist Beides bei einem Handy-Spiel besser aufgehoben, das meist preiswerter ist und mehr Unterhaltung bieten kann.

Eine App für moderne Moslems

Zu Weihnachten war ich in Saudi Arabien. Wer durch ein streng muslimisches Land wie dieses reist, muss sich kulturell anpassen; vor allem muss der eigene Tag rund um die Gebetszeiten geplant werden – denn während die Gläubigen beten, ruhen ihre Geschäfte.

Als digitaler Nomade bat ich somit den App Store des iPhones um Hilfe und fand eine interessantes Programm: Die App „Muslim Pro“. Diese nutzt den modernsten Stand der Technik, um gläubige Moslems mit allen nötigen Informationen zu versorgen:

Prayers: Entweder über eine Suchfunktion oder mit Hilfe von GPS-Lokalisierung wird der aktuelle Standort inklusive dafür gültiger Gebetszeiten ermittelt.

Qibla: Der Kompass des iPhone wird genutzt, um die Position Mekkas zu bestimmen. Das ist vor allem praktisch für Moslems auf Reisen, um die korrekte Richtung ihrer Gebete zu bestimmen.

Holidays: Nicht nur, dass die wichtigsten muslimischen Feiertage aufgelistet werden – es kann auch gleich aus der App heraus eine Grußkarte designed und anschließend via SMS, Email, Facebook oder Twitter versandt werden.

Places: Während hierzulande noch über Business Cases und tatsächliche Anwendungsszenarien für Foursquare philosophiert wird, hat es hier einen konkreten Nutzen: Über den Location Based Service werden nahe gelegene Moscheen und Halal-Restaurants identifiziert.

Eine solche App ist nicht nur für Moslems selbst praktisch, sondern eben auch für interkulturell interessierte Geschäftsreisende – nicht zuletzt aus bereits erwähnten Gründen. Eine ähnlich innovative App der katholischen Kirche habe ich leider nicht gefunden – für Feedback, Antworten und Kommentare bin ich aber dankbar.

Aus Gründen der Effizienzmaximierung erschien dieser Artikel auch in der TechZone des WirtschaftsBlatt.

UPDATE:Offensichtlich gibt es inzwischen eine App, die auf die Beichte vorbereiten soll. Nicht übel…

Warum ich noch immer einen echten Kalender verwende

In Computerfreak-Kreisen werde ich manchmal angeschaut als käme ich vom Planet der Affen, wenn ich dieses seltsame kleine Büchlein hervor krame, in das man Termine eintragen kann. Früher verwendete das Jeder, und wir nannten es „Kalender“. Heute versteht man unter „Kalender“ etwas anderes, nämlich ein Programm auf dem iPhone oder Blackberry.

Keine Frage, die Entwicklung hat Vorteile. Wer das Papier durch ein Icon auf dem Smartphone ersetzt hat, der hat seine Termine immer in der Hosentasche; er wird per Email und Piepsen erinnert, und er kann seine Meetings mit Freunden und Kollegen koordinieren. Außerdem kommt es in der Cocktailbar besser an, wenn ein Smartphone statt eines abgesandelten Papier-Kalenders gezogen wird.

Allerdings: Sind Sie schon mal durch den thailändischen Dschungel marschiert und haben sich dabei gegen Blutegel verteidigen müssen? Versuchen Sie mal, diese mit Ihrem iPhone zu erschlagen – es waren Momente wie dieser, an denen ich erkannte, dass die Feder mächtiger ist als … hm… der Egel.

Abgesehen davon bietet der Papier-Kalender die Möglichkeit, Einträge zu emotionalisieren: Wird ein ohnehin lästiger Termin abgesagt, kann ich ihn mit voller Genugtuung durchstreichen; nach einem anstrengenden Gespräch kann ich in Majuskeln das Wort „VOLLTROTTEL“ neben den Namen schreiben und nach einem schönen Gespräch wird ein Smiley auf das Blatt gekritzelt – Möglichkeiten, die das Digitale nur beschränkt bietet.

Und ist das Jahr vorbei, wandert der Kalender in mein Regal zu den vergangenen Erinnerungen. Bei Bedarf krame ich ihn dann wieder hervor und schaue mir die durchgestrichenen Einträge, die Smileys und die „Volltrottel“-Bemerkungen an.

Und denke nostalgisch an die Zeit zurück, als wir noch alle Papier verwendeten.

iPhone-User haben mehr Sexpartner

Ein wenig habe ich es immer schon geahnt, aber nun gibt es von der US-amerikanischen Online-Dating-Site OkCupid endlich handfeste Zahlen: iPhone-User haben ein wilderes Privatleben als Blackberry- oder Android-Kunden. Die Site fand diese Daten auf datenschutzrechtlich sehr obskure Weise heraus: Über verschiedene Wettbewerbe wurden die User aufgefordert, Angaben über Sexualleben zu machen – die Studienautoren warfen dann einen Blick auf die Metadaten der Profilbilder und fanden heraus, mit welchem Handy die Fotos gemacht haben.

Das Ergebnis ist folgende Grafik, die eine sehr deutliche Sprache spricht:

Gesondert betrachtet haben die Studienautoren dann noch die 30jährigen, was zu folgender Grafik führte:

Psychologisch sind jetzt natürlich verschiedene Deutungen möglich. Etwa, dass der Produktlebenszyklus bei iPhone-Modellen deutlich länger ist als bei Android-Geräten – die Stabilität im technischen Umfeld kompensieren die Apple-Kunden also durch häufige Wechsel im Privatleben.

Oder es könnte bedeuten, dass Android-User sich Stabilität wünschen und sich daher sowohl für das entsprechende Handy-Modell als auch bei der Wahl der Sexualpartner ungern auf Experimente einlassen – mit Apple-Fanboys, die sich trotz offensichtlicher Antennen-Probleme auf das iPhone 4 einlassen, können sie nichts anfangen.

Aber vielleicht sollte ich meine pseudo-psychologischen Interpretationen einstellen, bevor ich mich unnötig lächerlich mache; stattdessen mich auf meine reine Beobachtungsgabe beschränken: iPhones sehen toller aus als jedes Android-Handy – und das schindet halt in jeder Bar Eindruck.

Fürchterlich eigentlich, wie oberflächlich die Menschen sind.