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ACX

(c)unsplash.com/pexels,com

So übersetzen Selfpublishing-Autoren ihr Buch in andere Sprachen

Es ist so weit: Mein Indien-inspiriertes Buch „Twittern im Tuk-Tuk“ ist nun in englischer Sprache erhältlich. Bis dahin war es ein langer Weg und das wirtschaftliche Outcome ist derzeit noch schwer abzuschätzen – klar ist jedenfalls, dass ich damit erstens einen weiteren großen Markt erschließe und mir zweitens stolz selbst auf die Schulter klopfen kann.

Vorab-Kosten hatte ich dafür nur geringfügige – nämlich für das neue Cover. Meine Übersetzerin wird hingegen via Revenue-Share bezahlt. Will heißen: Wir teilen uns den Umsatz der verkauften Exemplare. Im Rahmen des Projekts wurde mir klar, dass jedermann globales Sourcing machen, sich also die weltweit besten Angebote suchen kann – das Web macht’s möglich. Die besten Tools fasse ich an dieser Stelle gerne zusammen.

Babelcube

Www.babelcube.com ist ein cooles Tool für Autoren, die ihr Buch in fremdsprachigen Märkten publizieren wollen – und für Übersetzer, die sich in einem alternativen Umfeld etwas dazu verdienen wollen. Hier melden sich Autoren an und erstellen ein Profil ihres Buchs; Übersetzer bewerben sich anschließend um den Job. Über ein Messaging-System findet regelmäßiger Austausch mit Feedback-Schleifen statt.

Ist das Buch übersetzt, so übernimmt Babelcube den Vertrieb via Amazon, Apple iBooks, Google Play, Barnes&Noble, Kobo und andere Stores, von denen ich vorher noch nie gehört habe. Der Nachteil ist hier, dass der Autor selbst wenig Gestaltungsspielraum bei der Platzierung in den einzelnen Stores hat. Der Vorteil ist analog dazu, dass man sich selbst um nichts kümmern muss und dass sich die englische Übersetzung nun in Stores befindet, die meiner deutschsprachigen Version noch verschlossen bleiben (weil es mir zu mühsam ist, mich durch die komplizierten Einreichungssysteme von Apple und Google zu wühlen).

Der Umsatz wird zwischen Babelcube, dem Übersetzer und dem Autor aufgeteilt. Babelcube zeigt in einer anschaulichen Grafik, wer an dem Modell wie viel verdient.

Fiverr: Cover und Lektorat zum Schleuderpreis

Bei Fiverr.com kann man allerlei Dienstleistungen im Internet ab einem Preis von fünf Dollar kaufen – etwa die Gestaltung eines Covers, das Lektorat eines Buchs, Ghostwriting und Social Media-Marketing. Die Anbieter kommen aus aller Welt, von Mexiko über Europa bis Indonesien. Besonders abgefahren ist das Angebot der Website, das Schreiberlings-Business komplett zu übernehmen: Von Ghostwriting über Lektorat und Covergestaltung bis zur Vermarktung.

Ich habe Fiverr genutzt, um das Cover für „Twittern im Tuk-Tuk“ von einem Indonesier gestalten zu lassen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Gezahlt habe ich im Endeffekt rund 30 Dollar, weil noch Zusatzleistungen hinzukamen, wie etwa der Kauf eines Stock-Fotos und das Zusenden einer voll editierbaren PSD-Datei. Trotzdem: Ein echtes Schnäppchen.

Themeforest – noch mehr Grafiker

Eine andere gute Anlaufstelle für das Beschaffen von weltweitem Kreativ-Content ist meiner Meinung nach Themeforest. Hier ist jeder an der richtigen Adresse, der für seine WordPress-Website ein etwas anderes Aussehen sucht als das 0815-Design. Stefanmey.com und india-novel.com laufen zwar mit kostenlosen Themes, aber für respondoj.com – ein im Frühjahr 2014 gestartetes Projekt, das ich derzeit leider nur stiefmütterlich behandle – habe ich ein fesches neues Design bei einem italienischen Grafiker gekauft. Die Kosten dafür waren überschaubar.

Hörbücher aufnehmen und vertreiben

Was ich selbst noch nicht ausprobiert habe, aber recht spannend finde: Hörbücher produzieren lassen. Hier hilft ACX.com, ein Tochterunternehmen von Amazon. Ähnlich wie bei Babelcube meldet sich der Autor an und erhält anschließend Bewerbungen von professionellen Sprechern; ACX vertreibt das Hörbuch anschließend über Amazon, Audible und iTunes. Leider ist der Dienst in Österreich und Deutschland derzeit noch nicht verfügbar.

Als Alternative können Autoren zum Anbieter Podiobooks wechseln. Dieser vertreibt Hörbücher im Serien-Format und will demnächst auch Produktion anbieten, ähnlich wie bei ACX.

Wenn ACX in Österreich verfügbar ist, möchte ich es gerne ausprobieren; über meine Erfahrungen berichte ich dann gerne in diesem Blog. Wer das nicht verpassen will, der meldet sich am Besten für meinen Newsletter über den untenstehenden Link an.