Zum Inhalt springen

Wien | Vienna

Noch mehr Web 2.0 zum Essen

Nach meinem Bericht über Netkellner hat mich mein guter Freund FunkyMike darauf hingewiesen, dass ein noch viel nerdigeres Online-Tool gibt, nämlich mjam.at. So wie Netkellner dient auch diese Seite dazu, den Magen des Kunden zu füllen. Auch hier gibt es User-Bewertungen und so.

Der Vorteil ist allerdings, dass die geographische Integration besser funktioniert: Wer sich einmal mit seiner Postleitzahl registriert wird, bei dem werden auch beim nächsten Besuch die nahe liegenden Lokale angezeigt – praktischerweise mit einer Integration von Google Maps. Anhand dessen wird auch gezeigt, wie weit die Lokale vom eigenen Zuhause entfernt sind; die Wahrscheinlichkeit der Wartezeit-Minimierung ist entsprechend hoch.

Getestet habe ich mjam.at selbst noch nicht. Werde ich aber vermutlich, wenn ich das nächste Mal Lust auf Chicken Tikka oder eine Pizza Francesco habe. Hmmmm, Pizza… erwähnte ich bereits, dass ich sonntags gerne auf dem Sofa sitze und eine Pizza verdrücke?

Wieder vereint

Endlich ist die Zeit der Trennung vorbei, und ich bin wieder vereint mit der Liebe meines Lebens… nein, keine Frau – was denken Sie denn da? Die Rede ist freilich von meiner schnuckeligen kleinen Vespa LX50, die ich nach Diskussion mit einer guten Freundin auf den Namen „Chicitita“ getauft habe – keine Ahnung mehr, wie wir damals zu dieser Entscheidung kamen.

Chicitita hatte ich im Spätsommer zu einem Totalschaden gefahren. Nach einer verregneten Nacht waren die Straßen glatt, ich selbst im Stress, und den Kopf hatte ich voll wirrer Gedanken. Innerhalb von zehn Minuten bin ich zwei Mal ausgerutscht, habe beide Seiten komplett zerkratzt, bin selbst im Krankenhaus gelandet (am selben Tag aber noch in einen Flieger nach Amsterdam gestiegen – wie es so schön heißt: Was mich nicht umbringt, macht mich nur härter).

Daraufhin habe ich Chicitita ins Krankenhaus (respektive Faber-Werkstätte) gebracht und von einem Sachverständigen meiner Versicherung begutachten lassen. Der kam doch tatsächlich zum Schluss, dass die paar Kratzer insgesamt über 80 Prozent des Wiederbeschaffungswerts ausmachen, was als „wirtschaftlicher Totalschaden“ bezeichnet wird – fortan musste ich in Bezug auf Chicitita im Gespräch mit der Versicherung immer das Wort „Wrack“ verwenden, obwohl sie noch voll und ganz fahrtauglich ist.

Blöderweise ist mir ja kurz nach dem Doppel-Unfall die Geldbörse inklusive Führerschein gestohlen worden – ich konnte meine schwerverletzte Liebe also nicht mal abholen und nach hause bringen. Nun habe ich die Dokumente zum Glück wieder alle beisammen – nach vier Wochen Pause sind wir endlich vereint, haben heute Vormittag eine Tour vom 23. über den 1. bis in den 11. Bezirk gemacht – trotz miserablen Wetters ein wundervolles Gefühl.

Und weil wir nun endlich wieder „reunited“ sind gibt es zur Feier des Tages auch das passende Video von „Faith No More“. Alles Gute Schatz. Ich hab Dich vermisst.

Geldbörse gestohlen – was tun?

Dass mir meine beiden Handys gestohlen worden sind, habe ich ja vorgestern bereits auf diesem Kanal kund getan. Hinzu kommt, dass mir vor ein paar Wochen auch die Geldbörse aus dem Rucksack gestohlen worden ist. Da die Wiederbeschaffung der Dokumente ein ziemlich nerviger Prozess ist, habe ich hier die Vorgehensweise zusammen gefasst – vermutlich bin ich ja nicht das einzige Opfer eines solchen Verbrechens.

1. E-Card

Einen neue E-Card kann telefonisch bestellt werden, täglich von 7:30 bis 16 Uhr unter der Nummer 01/54654. Internetaffine können die Karte auch online bestellen. Wichtig ist, dass man seine Sozialversicherungsnummer weiß. Die Meldung sollte man möglichst bald machen, wegen Missbrauch und so.

2. Zulassung

Die Zulassung für den Roller oder das Auto kriegt man recht flott wieder, indem man zu einer der zahlreichen Zulassungsstellen geht. Einen Online-Finder dazu gibt es hier. Wichtig ist, dass man eine Diebstahlsanzeige von der Polizei hat, auf der optimalerweise auch das Kennzeichen des zugelassenen Fahrzeugs notiert ist. Außerdem muss man einen amtlichen Lichtbildausweis dabei haben (also Perso, Pass oder Führerschein). Wer sich vertreten lässt, sollte eine Vollmacht ausstellen. Für den neuen Zulassungsschein fallen keine Gebühren an.

3. Führerschein

Wer den Führerschein verloren hat, muss ihn sich in der entsprechenden Behörde wieder holen. In Wien ist das das Verkehrsamt bei der U-Bahn-Station Spittelau. An Dokumenten braucht’s die Diebstahlsanzeige, ein Passfoto und einen amtlichen Lichtbildausweis. Da der neue Schein per Post zugestellt wird, ist auch eine Meldebestätigung ratsam – macht die ganze Sache einfacher; und man kann ja auch nie wissen, wie der jeweilige Beamte gerade gelaunt ist. Kosten: 45,60 €. Auf Wunsch kann man sich auch einen vorläufigen Führerschein ausstellen lassen. Das ist dann ein A4-Wisch, der nur in Kombination mit einem amtlichen Lichtbildausweis gültig ist.

4. Bankomat- und Visa-Karte

So schnell wie möglich sollten Bankomat- und Visa-Karten gesperrt werden. Bis zu einem bestimmten Zeitraum nach dem Diebstahl (ein paar Stunden) übernimmt Visa einen eventuell eingetretenen Schaden. Ansonsten zahlt meines Wissens der Kunde für seine Blödheit drauf.

Visa- Karte und -Code wurden mir per Post zugeschickt. Die Bankomat-Karte habe ich per Post bekommen, den Code musste ich in der Bank holen. Das könnte aber auch je nach Anbieter unterschiedlich gehandhabt werden.

5. Tauchschein

Wer seinen Padi-Tauchschein verloren hat, kann ihn hier beantragen. Dafür braucht man aber ein aktuelles digitales Foto mit Frontalaufnahme vom Gesicht.

6. Neue Geldbörse

Sodele, und nach dem ganzen Stress mit den Formularen dürfen wir uns freilich auch mit einer neuen Geldbörse bedienen. Eine tolle und große Auswahl hat der Ozelot in der Lindengasse 43; ist allerdings auch ziemlich teuer. Ich persönlich habe meine neue Geldbörse im Weltladen auf der Mariahilfer Straße, gleich hinter’m MQ, gekauft. Die war preiswerter, ist außerdem aus Indien und fair gehandelt.

Opfer eines Verbrechens

Letzte Nacht sind mir meine beiden Handys gestohlen worden, ein Samsung Corby und ein HTC G1. Freilich lieg mir nichts ferner, als diesen Kanal zum Jammern zu missbrauchen; stattdessen würde ich gerne Lösungen anbieten – schließlich sind Handy-Diebstähle in Großstädten wie Wien ja keine Seltenheit.

Wie man beim Diebstahl eines herkömmlichen Handys vorgeht, ist auf der Seite von „Wien Konkret“ schon gut beschrieben. Auch ich habe gleich die Service-Nummern zum Entsperren angerufen, für die einzelnen Anbieter sind das die Folgenden.

Mobilkom:            0800 664 664 (gebührenfreie Nummer)

T-Mobile Privat:  0676 2000
(Kosten pro Minute abhängig von Netz des Anrufers)
T-Mobile Business: 0676 20333
(Kosten pro Minute abhängig von Netz des Anrufers)

orange Wertkarten.:  0699 72 699
(Kosten pro Minute abhängig von Netz des Anrufers)
orange Vertrag:   0699 70 699
(Kosten pro Minute abhängig von Netz des Anrufers)

tele.ring:         0800 650 650 (gebührenfreie Nummer)

3:                    0800 30 30 30 (gebührenfreie Nummer)

Tele2mobil:    0800 24 00 20 (gebührenfreie Nummer)

Eventuell muss man sich auf eine längere Wartezeit gefasst machen; vor allem an einem Sonntag. Bei Orange ging man flott, kompetent und effizient vor; bei Telering habe ich mich in die „Infos über Tarife“-Abteilung verbinden lassen, da sonst niemand erreichbar war – dort wurde mir aber gut geholfen.

Für das Sperren der Nummer (und eventuell späteres Entsperren) verlangen manche Anbieter (z.B. Orange) Geld (Update: Für das Sperren zahlt man; nach Vorlage einer polizeilichen Anzeige kriegt man bei Orange das Geld für’s Sperren zurück, bei Tele.ring nicht) . Im Shop holt man sie sich dann eine neue SIM-Karte (oder lässt sie sich per Post schicken, das kostet aber extra), die man auch wieder auf die alte Nummer programmieren kann – zumindest hat man mir das so versprochen.

Update: Heute war ich bei der Polizei und in den beiden Shops. Der Polizist war grimmig und hat mich darauf hingewiesen, dass ich ein halbes Jahr ins Gefängnis muss, sollte ich bei der Anzeige gelogen haben. In den Shops war man freundlich, hat mir nach Vorlage der polizeilichen Anzeige die beiden Sim-Karten ausgehändigt. Die Telefonnummer bleibt jeweils die gleiche, aber der PIN ändert sich.

Zaach: Smartphones

Viel mehr muss freilich noch erledigen, wer ein Smartphone hat. Schließlich sind auf dem Ding ziemlich viele private Daten gespeichert, und es gibt Zugang zu zahlreichen Accounts: Email, FaceBook, Twitter und anderes.  Stichwort: Identitätsklau. Ich habe mich noch in der selben Nacht vor dem Computer gesetzt und für besagte drei Kommunikationswege das Passwort geändert. Im Gegensatz zu anderen Handys (z.B. Nokia) werden beim G1 ja zum Glück die Mails nicht auf dem Gerät gespeichert, sondern verbleiben online – ist also das Passwort geändert, kommt der Dieb auch nicht mehr an die Mails.

Anders verhält es sich leider mit Media-Daten und sms. Zahlreiche Fotos verbleiben auf der SD-Karte; just in diesem Moment vergnügt sich also vermutlich jemand mit den Schnappschüssen von meiner letzten Indien-Reise. Und sms werden auch bei Android nicht zentral gespeichert, sondern bleiben auf dem Handy. Hier gibt es allerdings noch eine Lösung: Die Software SMS Backup. Auf dem Android-Handy installiert, kann sie dazu verwendet werden, sms im Gmail-Konto zu speichern. Eine ziemlich praktische Sache also. Schade nur, dass ich die Software erst jetzt entdeckt habe – hätte ich vor dem Zwischenfall ein Update gemacht, müsste ich jetzt nicht die vielen putzigen Sms-Dialoge mit liebenswerten Mitmenschen missen.

An Tagen wie diesen wird einem deutlich, dass der Verlust von Erinnerungen schmerzhafter ist als der Verlust eines blinkenden Metallstücks.

Bilder von den Studi-Protesten

Am Samstag abend war ich zu später Stunde noch im Audimax,um mir dort ein eigenes Bild von den aktuell laufenden Studentenprotesten zu geben. Da ich selbst auf einer FH und anschließend in einem elitären Postgraduate-Lehrgang studiert habe muss ich mich freilich jeder inhaltlich relevanten Meinung bezüglich der Uni-Gesetze enthalten. Stattdessen sei gesagt: Es war ein lustiger Abend inmitten eines sehr lehrreichen und emotional bereichernden Wochenendes – ansonsten lasse ich gerne die Bilder für sich selbst sprechen.

Hier ein paar Aufnahmen aus dem Audimax:

2009-10-25-014831

2009-10-25-014348

2009-10-25-014338

Beeindruckend der Slogan der IG Publizistik. Hut ab vor dem – ich nenne das jetzt mal so – „Ei des Kolumbus der Wortspiele mit akademischen Titeln“:

2009-10-25-014418

Hahaha… mich „mag.“ auch keiner… Toll fand ich generell, wie super die Studis organisiert waren – hier zu sehen anhand einer Theke am Gang, über die gegen eine freiwillige Spende Bier, Kaffee und belegte Brote zu haben waren:

1256427808177

Und Schlafplätze gab es auch, für die Müden:

2009-10-25-014454

Am meisten fasziniert hat mich aber der „Pressespiegel“… schön, dass sich auch jugendliche Revolte zunehmend professionalisiert:

2009-10-25-003930

Und wie es in modernen Zeiten so ist, werden freilich auch Social Networks genutzt: Unter http://www.facebook.com/uniscreen gibt es ständig neue Fotos und Updates zum aktuellen Stand. Man gehe mit der Zeit.

Die Sache mit dem Wiener „Charme“

Schlechte Laune ist in Wien Programm. Vor allem jetzt, wenn der Sommer sich langsam dem Ende entgegen neigt, die ersten Blätter fallen, es schon verdächtig nach Herbst zu riechen beginnt. Die Wiener hassen sich selbst, ihre Stadt und ihre Mitmenschen – und gerade das macht sie so sympathisch. Deutsche Touristen bezeichnen das gern euphemistisch als „Charme„. Besonders die hiesigen Kellner werden für ihren „Charme“ – also ihre grenzenlose Weltverachtung – geradezu bewundert. Wenn der Ober-Ober im Hawelka 20 Mal an mir vorbei spaziert, ohne mich wahr zu nehmen, dann widerwillig meine Bestellung aufnimmt, mir meine Melange hin knallt und am Ende ohne mit der Wimper zu zucken eine Rechnung im Wert eines Kleinwagens serviert, dann weiß ich: Hier bin ich zuhause.

Heute wieder beobachtet: Ein besonders unfreundliches Exemplar im MQ Daily.

Wir: „Ist der Tisch noch frei?“

Er:  „Sieht so aus, oder?“

Wir (mit Schnorrer-Attitüde, Kopfnicken in Richtung der Überreste der Vorsitzer): „Lässt Du uns den Keks da?“

Er: „Nö.“ (und nimmt uns den Keks weg)

Wir nehmen Platz.

Meine Ex-Studienkollegin (die gerade mit ihrer Jobsituation hadert) bekommt einen halben Nerverzusammenbruch: „Höchste Zeit, den Job zu wechseln“. (Was sie freilich auf sich selbst bezogen hat; alle meine Freunde sind Egozentriker, genau wie ich. Exakt: ICH!).

Eindeutig, das war sein Stichwort: „Wie bitte?“

Wir werden nervös, wollen ja keine Handgreiflichkeiten riskieren, und stammeln: “ Nein nein, nicht auf Dich bezogen, auf uns… äh… Jobwechsel…“. Er zuckt mit den Schulter: „Mir is‘ wurscht, ich hab heute meinen letzten Arbeitstag“. Und grinst zum ersten Mal. Wir fragen, ob es ein Leben nach dem Daily gibt. Ja, gibt es:  „Vier Monate Argentinien.“

Wow.

Ab dem Punkt tolerieren wir seine Unverschämtheit – seinen „Charme“ -, finden sogar liebenswert wie er uns die folgenden drei Stunden wie Dreck behandelt – Ignorieren, Rumgranteln, Rechnung auf den Tisch knallen. Aber der Schmäh rennt, wie er nur in Wien rennen kann. Und am Ende geben wir ihm sogar heiße sieben Euro Trinkgeld. Davon kann er inArgentinien dann eine ganze Woche leben. Er bedankt sich mit einem Dutzend Kekse.

Schön. Vielen Dank. Und Viel Spaß in Argentinien.