Wiener Alltagsrassismus
Marija – eine serbische Freundin, die ich noch von meiner Zeit als Chefredakteur der Bunten Zeitung kenne – ist vor einiger Zeit aus ihrer Wiener Wohnung ausgezogen. Kurz darauf fand ein Bekannter im Stiegenhaus folgenden Zettel:
Das ist die Seite Wiens, die meine geschätzten Leser aus dem nördlichen Nachbarland weniger kennen: Der hierzulande stinknormale Alltagsrassismus. Ich möchte an dieser Stelle nicht darüber philosophieren, ob aus dem Osten oder dem Westen mehr Kriminelle kommen – sicher gibt es die ominösen „Ost-Banden“, von denen der werte Herr schreibt. Aber Vorab-Verdächtigungen sind einfach ungut; und trotz des zaghaften Versuchs einer politisch korrekten Wortwahl scheitert er an seiner Grundeinstellung, die leider die meisten Mitbürgerinnen und Mitbürger (laut letzter Nationalratswahl rund ein Drittel der Gesellschaft) teilen.
Marijas Einfall war, einen Zettel daneben zu hängen: „Lieber Helmut, weniger trinken. Du hast dein Rad hinter der Kellertüre abgestellt. Lg, die Oststaaten-Mafia.“ Wäre wohl eine gute Idee – anders als mit hochprozentigen flüssigen Drogen lässt sich die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung wohl ohnehin nicht erklären. Die hübsche Marija ist jedenfalls keines Verbrechens schuldig – außer vielleicht, so manchem Mann das Herz gestohlen zu haben… oh, sorry: Ich geb zu, der Spruch war platt und dumm. Aber irgendwie musste ich diesen Blogeintrag ja zum Schluss bringen.
Für das neue Zuhause wünscht die Redaktion dieser Website (das bin ich) jedenfalls nur das Beste – und nettere Nachbarn.




Allerdings bin ich eigentlich gar nicht Pianist, sondern Gitarrist. Im Bild sind die akustische Gitarre, die mir meine Eltern zum Abschluss meines ersten Studiums geschenkt haben, sowie meine E-Gitarre „Sally“ – eine koreanische Rock-Röhre, die ich im Alter von 17 Jahren um 1000 Schilling kaufte. Auch im Bilder: Verstärker mit Werbung von „Amnesty International“ und ein Pod2 – dank dieses Effektgeräts muss ich selbst nicht wirklich spielen können.




