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Geld | money

Eilmeldung: Gratis Diabetes

Eine Eilmeldung im Anschluss an mein äußerst populäres Posting zur Burger King-Kampagne mit Manfred Baumann: Die vom Marketing-Team angekündigte virale Kampagne zeigt heute Früchte, indem es bei Burger King heute von 16 bis 16:30 gratis Essen gibt. Mehr Infos dazu gibt es hier.

Das Ganze soll aussehen wie eine Art Besetzung, also Hausbesetzung; auf der Homepage findet sich der Satz „Wir kämpfen für das Recht auf grenzenlose Burger-Freiheit“ von einer Marketing-Taskforce, die sich „Guerilla-Griller“ nennt. Wieder mal den nette Versuch eines Konzerns, Anarchie zu monetarisieren. Ach ja.

Was soll man dazu noch sagen?

PS: Ich habe noch zwei Gutscheine von Burger King und möchte entsprechend einen Wettbewerb ausrufen: Wer sich auf das Event traut und dort ein Foto macht, gewinnt.

Mehr Fleisch

Gestern war ich zu einem Fotoshooting mit Starfotograph Manfred Baumann eingeladen. Ja, genau: Jener Manfred Baumann, der als österreichische Ikone der Aktfotografie gilt. Er beliefert die Tageszeitungen ebenso wie Magazine, macht internationales Zeugs mit Playboy und FHM. Einer meiner Gedanken vor dem Termin: Was zieht man eigentlich an zum einem Treffen mit einem Menschen, der den Großteil seines Tages mit spärlich bekleideten Damen verbringt? Ein Anzug wäre wohl „slightly overdressed“ gewesen, daher entschied ich mich für ein T-Shirt mit der Aufschrift „Nobody reads my blog“.

Das kam am Set auch gut an; denn was die Wenigsten wissen: Baumann ist nicht nur ein berühmter Fotograph, sondern ein stark nachgefragter Blogger: Pro Monat hat er 80.000 Besucher. Kein Wunder, immerhin gibt es auf http://blog.manfredbaumann.com/ ja wirklich tolle Sachen zu sehen… Außerdem verlinken seine Kunden teilweise zu ihm, was sicher auch ordentlich Traffic bringt. Warum machen das meine Kunden eigentlich nicht?

Mit am Set war außerdem Miss Austria Anna Hammel, die sieht so aus:

Und auch die Miss Schweiz, Jenny Gerber, war am Set. Die sieht so aus:

Vermutlich wird frau mir jetzt vorwerfen, dass ich diese Bilder nur auf meinen Blog stelle, um Traffic zu generieren; und dass die Headline „Mehr Fleisch“ vor Sexismus nahezu strotzt. Dem muss ich widersprechen: Die Fotos sollen dazu dienen, dem geneigten Leser ein Bild von meiner gestrigen Gesellschaft zu machen. Und der Titel „Mehr Fleisch“ bezieht sich nicht auf die freundlichen Damen (übrigens, ehrlich: Alle Anwesenden, auch die beiden Models, waren sehr höflich und nicht im geringsten Maße arrogant); nein, der Titel bezieht sich darauf, worum es hier wirklich ging: Das Shooting dient nämlich einer aktuellen Burger King-Kampagne.

Ab Ende Oktober werden uns die Beiden im Cowgirl-Outfit von großflächigen Plakaten entgegen lächeln. Schwarz-Weiß-Fotografien mit spärlicher Bekleidung sind ebenfalls an ausgewählten Punkten geplant. Mit der Kampagne möchte Burger King den Whopper neu positionieren. Offen gesagt habe ich seit Ewigkeiten keinen Whopper mehr gegessen; ich mache seit Jahren um McDonalds und Burger King einen großen Bogen – wenn ich mich recht erinnere ist das aber jene Speise, die im FastFood-Lokal meines Vertrauens „Döner ohne Scharf“ heißt… ach, egal: Hauptsache Fleisch. Mehr Fleisch.

In dem Sinne: Bon appetit!

Auf Augenschein bei SAP

Gestern bin ich zum SAP-Headquarter nach Walldorf gefahren. Kein Scherz: den Ort gibt es wirklich. Nicht Walldorf, die Schule; auch nicht Walldorf, das Hotel. Erst recht nicht Walldorf, der Salat. Sondern tatsächlich Walldorf – das Dorf. Der heiligen Schrift Wikipedia nach zu urteilen hat Walldorf 14.646 Einwohner, gehört zu den reichsten Städten Europas. Einer der Gründe dafür: SAP – denn dort arbeiten recht viele Walldorfianer.

Mit meinem aktuellen Testgerät, einer fetten Panasonic Lumix, habe ich mal ein paar Schnappschüsse vom Headquarter der Software-Giganten gemacht.

In diesem Gebäude etwa hatten wir unsere Meetings:

Es ist nur eines von vielen Gebäuden eines gewaltigen Komplexes.

Der Empfangsbereich sieht dann so aus:

Das Rad soll eine Art Wasserrad darstellen, dass sich ruhig dreht. Der Glasboden stellt den virtuellen SAP-Teich dar, indem so manches komische Tier schwimmt:

Das Verrückte daran: Jedes Tier beschreibt einen Prozess, der durch SAP-Software dargestellt wird. Es gibt eigene Beschaffungstiere und Tiere für Customer Relationship Management (CRM); und das Ganze ist interaktiv: Wenn ein Kunde sich am Helpdesk anmeldet, erscheint ein neues CRM-Tier im Teich.

Relativ nüchtern schauen im Vergleich die Besprechungsräume aus:

Dort habe ich sehr viel über CRM, ERP und SOA erfahren. Vor dem Mittagessen war ich dann noch schnell Händewaschen und zeigte mich ganz begeistert von den leuchtenden Armaturen im Bad:

Das Mittagessen selbst fand dann in einem High-Class-Restaurant für Business-Kunden statt. Das Highlight war ein Stück Obst, mit dem die Deutschen ihre Macht über die Natur demonstriert haben:

Mahlzeit!

Anschließend waren wir noch im SAP-Rechenzetrum, in dem rund 26.000 Maschinen mit 8000 Terabyte Speicherkapazität stehen – wow. Aber dort war Fotografieren leider verboten. Daher sind die Bilder von blinkenden Kästen leider nur in meinem Kopf, ich kann sie mit Euch nicht teilen. Tut leid.

Wie Twitter und FaceBook Geld verdienen könnten

Heute ist mein letzter Tag auf der IBC in Amsterdam. Zahlreiche Gespräche habe ich mit verschiedenen IT-Managern geführt; und dabei ist mir aufgefallen, dass sich ihre Gedanken um drei Schlagwörter drehen:

1. FaceBook

2. Twitter

3. iPhone (und nicht „Smartphone“, wie es korrekt wäre, sondern konkret das Apple-Produkt. Das iPhone ist somit für Smartphones das, was für Taschentücher das „Tempo“ ist… Respekt!)

Während Apple keine Probleme hat, sein iPhone zu monetarisieren, sind FaceBook und Twitter am kämpfen: Sie haben zwar viele User, aber niemand bezahlt sie; sie verdienen kein Geld. Und das, obwohl sich FaceBook gerade ein neues Büro angemietet hat (Danke an Tamas für den Link). Das Geld verdienen nicht die beiden Neulinge, sondern die Großen. Adobe etwa haben in einem Vortrag über die Monetarisierung von Video-Inhalten darüber gesprochen, über Verlinkungen in Social Networks die User auf die Videos zu locken und diese auf die Werbung klicken zu lassen, damit mehr Umsätze zu generieren… All die Konzern-Vertreter, mit denen ich gesprochen habe, haben mächtig Kohle. Und sie ziehen sich die User von FaceBook, um sogar noch mehr Kohle zu verdienen…

Mein Vorschlag:  Warum macht FaceBook mit den kommerziellen Website-Anbietern dieser Welt nicht einen Vertrag, dass sie an den Umsätzen beteiligt werden? Und damit meine ich nicht Werbung im klassischen Sinne – ich meine: Wenn ich als User ein YouTube-Video super finde und es mit meinen FaceBook-Freunden teile, dann wird FaceBook am YouTube-Umsatz beteiligt…

Ähm… Ups… Okay, vielleicht ist YouTube ein schlechtes Beispiel, da es selbst für Google nicht wirklich Geld abwirft. Aber an und für sich ist das doch ein brauchbares Konzept, nicht wahr?

Ein anderer Vorschlag wäre, dass jedes Mal, wenn jemand das Wort „FaceBook“ausspricht, er einen Cent an Herrn Zuckerberg überweisen muss. Das würde ihm nicht nur viel Geld einbringen, sondern auch mein eigenes Berufs- und Privatleben deutlich angenehmer gestalten.

In der Wolke hat die Freiheit Grenzen

Der aktuelle Trend im IT-Business heißt „Cloud Computing“. Daten werden nicht im eigenen Haus gespeichert, sondern bei einem professionellen Anbieter auf einer Server-Farm – in der „Wolke“ – gelagert. Der Vorteil liegt auf der Hand: Das Unternehmen kann sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, muss weniger Energie in Anschaffung und Wartung der IT stecken. Dennoch gibt es Kritiker.

Ein Malus des Konzepts: Abhängigkeit. In den vergangenen Jahren sind immer mehr Unternehmer zu Open Source-Software gewechselt, etwa zum Browser ­Firefox oder zur Office-Software „Open Office“. Nun, da wir die Daten in die ­Wolke schieben und sie bei einem Fremden belassen, begeben wir uns zurück in die Abhängigkeit – denn sind die Daten einmal beim Anbieter, kriegt man sie schwer wieder von dort weg. Wer das nicht glaubt, der kann ja mal versuchen, vom Social Network „MySpace“ zum Konkurrenten „Facebook“ zu migrieren – das funktioniert nämlich nur, wenn alle Daten händisch abgetippt werden. Dass ein solcher Prozess bei Controlling-Daten deutlich mühsamer ist als bei den Angaben zu meinen Lieblingsfilmen, versteht sich von selbst.

E-Mail war gestern.

Auch sonst bieten die Social Networks schöne Analogien, etwa bei Fotos: Schickten wir uns Urlaubsfotos früher per Mail oder brannten sie auf CD, werden sie heute in der Wolke gespeichert – wer garantiert mir, dass sie dort für mich auch in Jahren noch zugänglich sein werden?

Oder anders gefragt: Wer garantiert mir, dass die Fotos nur für mich und meine Freunde zugänglich sind? Geschichten von Karriere-Stolpersteinen in Form von Fotos, die zu später Stunde auf Strandpartys gemacht wurden, gibt es ja einige. Erst vor wenigen Wochen brachte wieder ein Gerücht die Facebook-Community zum Kochen: Angeblich würden private Fotos für Werbezwecke bei ­Single-Börsen verwendet. Ein Gerücht, das ­Facebook dementierte: Werbepartnern, die private Informationen verwenden, würde der Vertrag gekündigt.

Aber wer garantiert permanente Wachsamkeit Sicherheit ist in der Wolke eine heikle Angelegenheit. Wem das Ganze jetzt schon reicht, der könnte freilich seinen Account kündigen – ist dann aber in der gleichen Situation wie eine Kollegin, die sich von Xing verabschieden wollte, die Option dazu aber erst im Unter-Unter-Punkt des Hilfe-Menüs fand. Wer einmal drin ist, kommt schwer wieder heraus.

Bemerkung: Aus Gründen der Effizienz-Maximierung erschien dieser Beitrag auch im WirtschaftsBlatt.

Praktikanten und Paviane

Sommerzeit ist Praktikumszeit. Und so mancher studentische Leser dieses Blogs hat vermutlich soeben sein Juli-Praktikum absolviert oder beginnt heute sein August-Praktikum. Ganz arme Schweine haben sich den ganzen Sommer über verpflichtet, schuften ohne Aussicht auf Anstellung, Bezahlung oder Sozialversicherung; meistens besteht die Arbeit aus Kaffeekochen und Fotokopien machen – wovon in der Job-Description niemals die Rede gewesen ist.

Den ganz Verzweifelten unter Euch kann Pavian Jack als Vorbild dienen. Die Geschichte um den Primaten ist äußerst skurril: Er gehörte dem südafrikanischen Streckenwärter James Wide, der seinen Dienst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Uitenhage an der Bahnstrecke Kapstadt-Port Elizabeth der Cape Government Railways versah. Wide war beinamputiert; und sein Pavian schob den Rollstuhl nicht nur zur Arbeit, sondern bediente unter Aufsicht des Wärters auch die Hebel.

Anfangs war die Bahngesellschaft freilich skeptisch gewesen. Doch dann bekam er das, wovon viele Praktikanten träumen: Eine Anstellung inklusive Entlohnung von 20 Cent pro Tag und einer halben Flasche Bier pro Woche. Stressig muss die Arbeit aber auch gewesen sein: Nach neunjähriger Pflichterfüllung starb Jack im Jahr 1890.

Und da ich nun so gemein war, hier noch etwas rechtliche Hilfe für verzweifelte Praktikanten: Wenn Euch das Unternehmen zwingt, ohne Entlohnung anwesend zu sein und blödsinnige Arbeit zu machen, ist das nicht in Ordnung. Denn entweder sie geben Euch einen richtigen Arbeitsvertrag, bei dem Ihr zwar Erfüllungspflicht habt (also tun müsst, was man Euch befiehlt), dafür aber auch versichert und bezahlt werdet; oder Ihr habt einen so genannten „Volontariatsvertrag“, bei dem ihr weder Anwesenheits-, noch Erfüllungspflicht habt, dafür aber kein Geld verdient. Alles dazwischen ist eigentlich nicht in Ordnung, und Ihr könnt Euch darüber beschweren – vorausgesetzt, Euch ist ein positives Praktikumszeugnis nicht mehr so wichtig.

Wer sich den Ärger überhaupt ersparen möchte, fragt vor Praktikumsantritt, wie es eigentlich mit der Entlohnung und Versicherung aussieht. Geld gibt es seltsamerweise nämlich an Stellen, wo man es nicht erwarten würde: Während Siemens derzeit massiv Stellen abbaut, erzählte mir soeben ein Bekannter, dass sein Sohn dort im Rahmen seines Praktikums knapp 500 € verdient hat.

Da wäre sogar Jack neidisch geworden.