Auch ich konnte der Versuchung nicht widerstehen: ich habe mir einen arabischen Teppich gekauft. Für 25 Rial, das sind umgerechnet fünf Euro. Er ist so groß wie ein Gebetsteppich, die Symbolik ist allerdings schlicht und enthält keinerlei religiöse Andeutungen – als Ungläubiger würde ich mich andernfalls wie ein Blasphemiker fühlen. In meine Wohnung wird er sich bestimmt gut einfügen.
Gekauft habe ich ihn auf einem Souk – einem arabischen Markt, auf dem so gut wie alles erhältlich ist: Es gibt Antik-Souks, Möbel-Souks und sogar Souvenir-Souks (die allerdings kleiner sind, weil sich im Gegensatz zu Istanbul oder Dubai nach Riad nur selten ein Tourist verirrt). Immer beliebt ist jegliches Equipment rund um Kaffee und Picknick, denn die Araber sind begeisterte Picknicker; und dazu gehören eben auch die Teppiche.
Diese gibt es wie erwähnt mit religiösen Motiven, in floralen Mustern (so wie meiner) oder mit Aufdruck eines Fußballfelds (man freut sich bereits auf die WM in Qatar). Etwas verstörend für den westlichen Geschmack sind aber folgende Motive:
Beängstiged? Bei genauem Hinsehen sind da zwar viele Waffen und zwei Hochhäuser abgebildet, allerdings ist die Message eine pro-amerikanische; schließlich steht auf dem zweiten Teppich der Satz „Afghans liberated from Terrorists“ geschrieben. Und die ausgezeichneten diplomatischen Beziehungen zwischen den Saudis und den Bushs sind ja spätestens seit dem Film „Fahrenheit 9/11“ bekannt.
Seltsam ist es trotzdem. Na dann: Prosit Neujahr.