Stefan Mey

Was Finanzkrise-Opfer von Grippe-Kranken lernen können

Wäh! Derzeit laboriere ich wieder mal an einer fürchterlichen Grippe. Die einzelnen Symptome zu beschreiben wäre an dieser Stelle nicht nur dem Leser unzumutbar, sondern auch vollkommen sinnlos, da sofort neue hinzukommen, sobald die alten zurück getrieben wurden. Wichtiger ist, dass ich nun viel Zeit zuhause verbringe und mich hier im Krankenstand schon sehr nutzlos fühle. Also habe ich mir mal aus gleich doppeltem Anlass die Aufgabe gestellt, der Menschheit zu helfen, indem ich der Frage nachgehe, wie wir aus der aktuellen Grippe-Wellen unsere Lehren zum Überstehen der Finanzkrise ziehen können.

Denn auch wenn das zuerst abstrus klingt: In beiden Fällen sind wir mit etwas konfrontiert, dem wir auf Grund seiner Größe (Viren sind mini-klein und die Finanzkrise unfassbar groß) und Abstraktheit (kaum wer versteht Mikrobiologie oder Geldpolitik wirklich) scheinbar nicht gewachsen sind. Aber dennoch… Die Grippe habe ich nun fast überstanden; und zwar auf Grund folgender Strategien:

  1. Ich habe auf Medikamente nach dem neuesten Stand der Forschung gesetzt und diese der Verpackungsbeilage gemäß eingenommen.
  2. Gleichzeitig habe ich auf altbewährte Hausmittel gesetzt; wie das Kauen von Ingwer und Tee-Trinken.
  3. Meine Mitmenschen helfen mir: Meine Freundin pflegt mich, mein Chef lässt mich von zuhause arbeiten.
  4. Last, but not least: Der eigene Wille zum Überleben zählt!

Dementsprechend lassen sich für das Anlaufen der Wirtschaftskrise, die uns dieses Jahr noch hart treffen wird (nämlich zeitverzögert deutlich später als die USA) folgende Ratschläge ableiten:

  1. Auf die neuesten Technologien setzen. Aber nicht irendwie ohne Hintergrundwissen damit rum hantieren, sondern die Mittel weise nutzen. Facebook kann z.B. ein tolles Tool zur (Selbst-)Vermarktung sein; aber wer nur Fotos von sich selbst beim Saufen am Ballermann rein stellt, dem kann nicht mehr geholfen werden.
  2. Altbewährtes: Der schönen neuen Welt zum Trotz gelten alte Werte noch immer. Mehr denn je sogar: Früher haben faule Elemente in einem Betrieb trittbrettfahren können; so mancher HR-Manager wird auf Grund des Kostendrucks in diesem Jahr aber den Rotstift ansetzen müssen. Daher gilt: Ohne Fleiß kein Preis.
  3. Helfen und helfen lassen: Zugegeben, wenn Ihr Chef sie nach hause schickt ohne dass sie die Grippe haben, dann ist etwas faul – von daher kann man das oben Erwähnte nicht 1:1 umsetzen. Aber es gilt: Auf Freunde ist Verlass. Wohlgemerkt: Auf die echten Freunde, nicht die Speichellecker.
  4. Überlebenswille: Siehe oben. Denn auch wenn man von der auf dieses Land zurollenden Kündigungswelle betroffen sein sollte, wird es mit dem entsprechenden Kampfgeist irgendwie schon wieder aufwärts gehen.

So, und nun geh ich wieder Ingwer kauen. Damit morgen wieder was weiter geht.
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