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Tennis

Schall und Wahnsinn

Es kribbelt schon wieder in meinem Bauch, ich habe feuchte Hände, schlafe unruhig, gebe mich öfters Tagträumen hin von dem, was schon bald wieder auf uns zukommen wird: Am 22. Januar veröffentlichen Tocotronic endlich ihr neues Album „Schall und Wahn“ – der erste Langspieler nach einer längeren Veröffentlichungspause, die sich nach ihrem famosen Album „Kapitulation“ (2007) eingestellt hatte.

Wenn Tocotronic ein neues Album auf den Markt werfen, dann verändert sich die Welt. Durch die Tocs wissen wir, dass Michael Ende das Schicksal einer ganzen Generation zerstört hat. Wir wissen, dass es schön wäre, sich für Tennis zu interessieren – und besser, vor dem Stumpfsinn zu kapitulieren. Wir wären gerne Teil einer Jugendbewegung, würden uns gerne mit dem netten Mädchen aus der Schule drüben auf dem Hügel treffen; und endlich hat auch jemand in Worten und Musik ausgedrückt, wie fürchterlich es ist, wenn Leute  auf der Straße zu langsam gehen.

Seit „Kapitulation“  und dazu passenden Interview wissen wir, dass Kapitulation keine Niederlage ist, sondern etwas Befreiendes haben kann – ein zutiefst buddhistischer Gedanke. Und als Dirk uns entgegen brüllte, wir sollen doch gefälligst alles absagen, folgten wir dieser Anweisung gerne. Kapitulation – Erinnerungen an wilde Sommernächte und ein verrücktes Uni-Wochenende.

Um nun die Wartezeit auf das neue Album noch zu verkürzen, hier noch ein Video von Dirks Nebenprojekt „Phantom/Ghost“ – womit wir uns zumindest an die Stimme der Tocs wieder gewöhnen können – Bass und Schlagzeug folgen dann im Jänner. Danke an Marlo für’s Ausgraben.