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Tauchen

Bali (7): Mit Haien tauchen – oder was?

Vor circa einem Jahr habe ich eine so genannte „Lebensliste“ gemacht, auf der Dinge stehen, die ich in meinem Leben unbedingt machen möchte. Zugegeben, die Liste ist etwas unvollständig: Da sich die Punkte „eine glückliche Ehe führen“, „einen Sohn zeugen“ und „ein Haus bauen“ nicht darauf befinden, habe ich beschlossen, die Lebensliste in „Dinge, die ich am Besten getan haben sollte bevor ich 30 bin-Liste“ umzubenennen und die zuvor erwähnten Punkte hinzu zu fügen, wenn die Zeit dafür reif ist.

Was steht auf dieser Liste? Punkt 1: Mit Haien tauchen.

Letztes Jahr in Thailand war ich diesem Ziel schon sehr nahe gewesen, habe es aber verfehlt. Obwohl es dort eigentlich recht viele Meeres-Jäger gibt. In Gili Trawangan wollte ich mein Ziel erreichen, war insgesamt vier Mal in der Unterwasserwelt.

Die meisten Mit-Taucher hatten schon Haie gesehen, auch hier. Ein Einheimischer hatte sogar beim Schnorcheln in Strandnähe einen entdeckt, als er eigentlich eine Meeresschildkröte füttern wollte. Die gepanzerten Viecher sind hier eine regelrechte Plage; haben beim Tauchen circa zehn gesehen, wie sie gemächlich durch die Unterwasserwelt schweben oder Korallen anknabbern. Auch gesichtet: Lionfish, Oktopus, Seenadeln und ein Haufen großer Fische, deren Namen ich nicht kenne. Funkymike hat auch einen Rochen gesehen. Nur die Haie fehlten.

Bis plötzlich – Funkymike war schon an der Oberfläche – der Divemaster Alarm schlug: HAI! Er zeigte in Richtung dunkles Blau, und wir flosselten eifrig hinterher, um dem Tier näher zu kommen – der Jäger wurde im wahrsten Sinne des Wortes zum Gejagten.

Doch, machen wir uns nichts vor: Er war dann auch schon wieder fort. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn wirklich gesehen habe – oder nur eine Illusion davon. Wohl eher nicht – aber zu meinem Trost knabberte wieder ein paar Meter unter mir eine gewaltige Meeresschildkröte gemächlich an ein paar Korallen.

Frage ist jetzt: Kann ich diesen Punkt nun auf der Liste abhaken? Denn das Ziel war ja, MIT Haien zu tauchen – nicht, welche zu sehen. Aber andererseits: Sich selbst zu belügen macht ja auch keinen Spaß.

Thailand (4): Die Welt unter der Oberflaeche

Nach kurzer Recherche haben wir festgestellt, dass die Wasserschlange, die FunkyMike im Rahmen unseres Schnorchelausflugs attackiert hat, fuenf Mal giftiger ist als eine Landschlange. Ergo beschlossen wir, die Flucht nach vorn anzutreten und seine magische Anziehungskraft auf die hiesige Tierwelt fuer einen Tauch-Trip zu verwenden. Und auch hier sollte wir nicht enttaeuscht werden.

Die Wasserwelt unter Koh Phi Phi hat so manches zu bieten, ist vermutlich der beste Tauch-Ort, an dem ich jemals war. Anfangs war ich noch von grell blauen Seesternen, Seeigeln mit 30 cm langen Stacheln und Seegurken mit einem Meter Laenge fasziniert, dann offenbahrten sich aber auch die Schoenheiten der Fischwelt. Neben einer Muraene, die uns aus ihrer Hoehle heraus anstarrte und das Maul zur Begruessung aufriss, sahen wir zwei hochgiftige „Lion Fish“. Die sehen so aus:

Und beim zweiten Tauchgang blickte ich auf den Boden, traeumte vor mich hin, als ploetzlich einer der Steine sein Maul aufriss und mich begruesste – ein ebenfalls hochgiftiger Scorpion Fish! Die Viecher leben am Meeresboden, tarnen sich dort wie Steine – und wer versehentlich drauf tritt, hat dann ein Problem. So sieht das Tier aus:

Alles an allem also ein lohnender Trip, auch wenn die Sichtweite auf Grund des Regens der vergangenen Woche (diese Woche war es uebrigens angenehm sonnig) nur 5 bis 7 Meter betrug. Eine Hollaenderin erzaehlte uns, sie habe drei Haifische gesehen. Die waren wohl leider ausserhalb unseres Sichtradius.

Koh Phi Phi haben wir inzwischen uebrigens wieder verlassen, sind nun in Krabi, um den Flug nach Bangkok zu erwischen. Freue mich schon auf die Metropole, auch wenn der Bericht besagt, dass es dort relativ kalt sein soll, nur 30 Grad.  

Die von manchen Lesern gefordeten Fotos werden uebrigens in Wien nachgereicht. Beim Schnorcheln ist mir leider die Digicam eingegangen, so viel zum Panasonic-Versprechen der Wasserfestigkeit.