Der Film „The Dark Knight Rises“ hat eine schlechtere Handlung als das Handy-Spiel
Gestern habe ich mir „The Dark Knight Rises“ – den jüngsten Film der „Batman“-Serie – im Kino angesehen. Nun hätte ich gerne meine zehn Euro Eintrittsgeld und die drei Stunden Lebenszeit zurück, die ich in diesen Schwachsinn investiert habe. Denn eine größere Enttäuschung habe ich wohl seit „Star Wars: Episode 2“ nicht mehr erlebt – übrigens versagt dieser Möchtegern-Blockbuster aus den gleichen Gründen wie der mit Abstand schlechteste Film der StarWars-Saga: Grottenschlechte Schauspieler, hirntote Dialoge und der Versuch, die beiden erstgenannten Faktoren zu einem Action-Film mit persönlichem Drama zu kombinieren – ein epic fail, denn die persönlichen Emotionen von Freaks mit Masken sind nur in Ausnahmefällen für das Publikum interessant.
Zu allem Überfluss können sich in Batman 3 wohl die berühmten 99 Prozent der Gesellschaft mit den Motiven des Bösewichts identifizieren – Gotham City den Bürgern zurück geben und Börse-Spekulanten für ihr dekadentes Leben bestrafen? Die Occupy-Bewegung dürfte sich bestätigt fühlen. Wobei: Gegen Ende des Films erfahren wir ja, dass der Freak eigentlich nur unglücklich verliebt war und die Atombombe von einer hübschen Frau auf Grund eines Vater-Komplexes und… verstehen Sie, worauf ich hinaus will? Jeder Film hat seine Schwächen und Längen – „Batman 3“ ist eine einzige, andauernde Schwäche, die den Zuschauer drei Stunden lang foltert. So wie Bruce Wayne aus der „Grube“ – einem unterirdischen Gefängnis – entkommen will, war ich auch froh, endlich das Kino verlassen zu können.
Aus Gründen der Fairness muss aber auch gesagt werden: Meine Erwartungen warten noch gesteckt. Denn zuvor hatte ich das gleichnamige iPhone-Computerspiel gespielt. Und das ist besser als der Film.
Denn hier geht es darum, worum es in Action-Spielen und -Filmen gehen soll: Rennen, Springen, Hauen. Es wird nur bedingt geredet, der Spieler nicht unnötig mit langen Dialogen gequält. Und der Spieler ist von Anfang an in die Handlung eingebaut. Während im Film das kapitalistische Weichei Bruce Wayne a.k.a. Batman nur untätig herum sitzt während Catwoman sich mit den Gangstern prügelt und Bösewicht Bayne an der Börse Aktionäre erschießt, darf man im Spiel selbst die Katzenlady verfolgen und Geisel befreien; auch in die Kanalisation darf Batman klettern, während er hierfür im Film die Exekutive die Drecksarbeit machen lässt. In der „Grube“ landet Bruce Wayne im Spiel nach 20 Minuten voll actionreicher Schlägereien, im Film erst nach eineinhalb Stunden ermüdender Bullshit-Dialoge.
Fazit: Das nächste Mal informiere ich mich, bevor ich Zeit und Geld in einen Kinofilm investiere – denn oft ist Beides bei einem Handy-Spiel besser aufgehoben, das meist preiswerter ist und mehr Unterhaltung bieten kann.