Zum Inhalt springen

Smartphones

Steve Wozniak, Co-Gründer von Apple

Steve Wozniak: „Nicht sicher, ob man Apple vertrauen kann“

Steve Wozniak, Co-Gründer von Apple
Steve Wozniak, Co-Gründer von Apple

Erfrischend offen sprach Steve Wozniak, Co-Gründer von Apple, auf der CeBIT 2014 über Datenschutz-Fragen und strategische Entscheidungen im Konzern. „Ich kann nicht mit Sicherheit garantieren, dass man Apple vertrauen kann“, antwortete er etwa auf die Frage des Moderators, ob Daten der Kunden beim iPhone-Erfinder gut aufgehoben seien. Der Grund: Heutzutage bestehen die Software-Lösungen aus etlichen Millionen Zeilen an Code – hier könnten Schwachstellen an Stellen auftauchen, in die der User niemals einen Einblick bekommen kann. Auch stimme der Kunde Nutzungsbedingungen zu, die er selbst nicht mit gestaltet hat.

Der Nutzer müsse heutzutage aber geschützt werden, sagt Wozniak. Dass das Internet zu einem Instrument der staatlichen Überwachung werden könne, habe er sich bei der Gründung von Apple nicht erträumen können: „Wir haben damals ‚1984‘ gelesen, und es hat uns die richtigen Werte vermittelt“, sagt er: „Aber wir haben der Thematik nicht die angemessene Aufmerksamkeit geschenkt“. Edward Snowden habe sich in der Aufdeckung der NSA-Affäre als „moderner Held“ profiliert, und in der geplanten Internet-Charta des www-Erfinders Tim Berners-Lee sieht Wozniak viel Potenzial.

Pretty Good Privacy im iPhone?

Oft zeigt Wozniak, dass er ein Nerd ist, der gerne mit Technik spielt. Vor 15 Jahren habe er etwa den Verschlüsselungsdienst „Pretty Good Privacy“ (PGP) entdeckt, sagt er im Kontext der NSA-Affäre. Und zum Spaß habe er sich dort als Bill Clinton ausgegeben, um Leute ins Bockshorn zu jagen. Heute sieht er in Tools wie PGP viel Potenzial: „Wir könnten PGP etwa standardmäßig in Emails einbauen“, schwärmt er auf der Bühne. Wer von seinem Smartphone dann eine sichere Mail verschicken wolle, müsse lediglich den „PGP“-Button drücken.

Allzu bald sehe er dies aber nicht kommen – denn bei Apple mischt sich der passionierte Techniker in strategische Entscheidungen nicht mehr aktiv ein.

Android auf dem iPhone? Offenes Apple?

Missverstanden fühlt sich Wozniak, wenn er betont, dass Apple etwas auf technischer Ebene machen könnte („could„), und dies von Journalisten als „sollte“ („should„) interpretiert wird. Beispielsweise erwähnte er auf einer Konferenz, dass Apple das iPhone mit Android ausstatten könne – was die Gerüchteküche entsprechend hochkochen ließ.

Eine explizite Empfehlung, was Apple machen sollte, spricht Wozniak dennoch auf der CeBIT aus: „Apple sollte wieder offener werden, denn unsere größten Erfolge sind auf Offenheit zurückzuführen.“ Zum Beispiel seien iTunes und der iPod unter anderem erfolgreich gewesen, weil man rasch eine Version für Microsoft Windows programmiert habe. Nun sei es an der Zeit, iTunes für Android auf den Markt zu bringen und somit eine breitere Zielgruppe im Musikvertrieb zu erschließen. „Diese Offenheit würde der Marke Apple sehr helfen“, sagt Wozniak. Apples Aktienkurs ist seit September 2012 um 24 Prozent gefallen.

Meine erste eigene App

app-screenshot„Stefan Mey probiert gerne neue Sachen aus“, steht in der Autoren-Bio meines ersten Buchs. Und um diesem Ruf gerecht zu werden, habe ich statt der üblichen Schreibselei zur Abwechslung eine App programmiert. Sonderlich schwer war das nicht; es geschah nebenbei an einem verkaterten 1. November, zwischen Pioneers und TEDxVienna, während ich mir gleichzeitig ein paar Folgen „Battlestar Galactica“ (das Original aus dem Jahr 1978) reinzog.

Möglich war das durch das „Windows Phone App Studio“ – mit dieser Website können selbst Menschen mit nur halbwegs vorhandenen Programmier-Kenntnissen eigene Mini-Programme für Windows Phone entwickeln, indem sie im Baukasten-Prinzip reinen Text, RSS-Feeds, externe Links und Youtube-Videos kombinieren.

Die Finale App ist schließlich exklusiv für Windows Phone erhältlich und heißt genau so wie mein Buch: „Indien 2.0 – Twittern im Tuk-Tuk“. Sie soll einen zusätzlichen Nutzen zum reinen Text bieten (der auf Papier oder als Kindle-Version erhältlich ist), indem ich folgende Spielereien eingebaut habe:

  • Inhalt des Buchs und Bio der Autors (was bei einer solchen App wohl Standard ist)
  • Regelmäßige Updates aus diesem Blog via RSS
  • Regelmäßige Updates von indische-wirtschaft.de via RSS
  • Bisher unveröffentlichte YouTube-Videos von meinem Indien-Abenteuer
  • Links zu den Akteuren des Buchs, wie etwa YourStory, Amma oder Auroville
  • Das absolute Killer-Feature: Eine Bollywood-Playlist auf Nokia Musik

Erhältlich ist die App im Windows Phone Store unter diesen Link – freilich gratis. Über Downloads und positive Bewertungen, die nicht von mir selbst kommen, freue ich mich. Und wenn sich Apple und Google irgendwann bequemen, einen ähnlich praktischen Baukasten anzubieten, dann gibt es freilich auch Apps für iOS und Android aus meiner Feder.

„Welches Smartphone soll ich mir kaufen?“

smartphonesIch werde öfters von Freunden und Kollegen um Rat gebeten, welches Smartphone sie sich kaufen sollen – immerhin teste ich diese Dinger ja beruflich und habe somit einen etwas breiteren Blick auf das Thema als der durchschnittliche Fanboy, der seinen Gesprächspartner im Zeugen-Jehovas-Stil von der Überlegenheit der eigenen Marke überzeugen möchte.

Es gibt nämlich deshalb unterschiedliche Produkte auf dieser Welt, weil es auch unterschiedliche Zielgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen gibt. Daher frage ich meine Gesprächspartner meistens zuerst, wie viel Geld sie ausgeben wollen und was sie mit dem Ding machen wollen – und basierend auf den Antworten gibt es dann vier unterschiedliche Konsumenten-Typen, zu denen eine entsprechende Sorte Smartphone passt:

1. „Ich will nicht viel Geld ausgeben, hatte bisher noch kein Smartphone und möchte bloß Mailen/Surfen/Fotos machen“

Diese Menschen brauchen kein teures High-End-Gerät, sondern sind mit einem günstigen Android-Einsteigerhandy bestens bedient – um 100 bis 200 Euro kriegen sie ein Smartphone, mit dem sie Mailen, Surfen und Fotografieren können. Sicher: Alles geht etwas langsamer und die Foto-Qualität ist nicht berauschend – aber die Grundbedürfnisse sind mal gedeckt. Wer ein bisschen mehr Geld in die Hand nimmt, kauft sich ein Nexus 4 – meiner Meinung nach das Smartphone mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis, das schon recht gute Leistung zu einem passablen Preis bietet.

Wer mutig ist, der kann statt Android auch auf ein Einsteiger-Modell mit Windows Phone setzen. Vorteile: Sieht fetzig aus, vor allem die Nokia-Geräte machen recht gute Fotos. Nachteil: Das Angebot an Apps ist verglichen mit der Konkurrenz noch immer sehr dürftig.

2. „Geld ist mir relativ egal. Das Gerät soll eine gute Leistung bringen. Sonst will ich mir über nichts Gedanken machen. Und außerdem mag ich Apple“

Dann kauf Dir ein iPhone. Apples Smartphone ist zwar ziemlich langweilig und wird am Stammtisch keine neugierigen Blicke auf sich ziehen – bis auf ein paar kleine Zickereien funktioniert es aber tadellos. iPhone-User müssen sich wenig Gedanken machen; Apps und Musik werden ohne Probleme runter geladen, die Kamera ist ab Version 4 durchaus brauchbar und böse Malware gibt es auch so gut wie nicht. Nachteil: Für den Komfort muss man bei Apple immer mit der Freiheit bezahlen – Apps von Drittanbietern haben zum Beispiel nicht so viele Berechtigungen wie bei Android.

Ein Gedanke noch zum Thema Preis-Leistung: Es muss nicht immer das neueste Modell sein. Den Spracherkennungs-Dienst Siri habe ich ein paar Mal verwendet, danach hat er mich nur noch gelangweilt – wer auf solche Spielereien, ein bisschen mehr Rechenleistung und ein etwas besseres Display verzichten kann, kommt mit einem Modell aus der Vorsaison deutlich günstiger weg.

3. „Ich hatte bisher ein iPhone und will jetzt etwas anderes haben“ und/oder „Ich mag Apple nicht“

Es gibt Menschen, die bereits länger ein iPhone haben und nun davon gelangweilt sind. Oder Apple einfach von Haus aus nicht mögen, weil ihnen zum Beispiel die Firmenpolitik nicht zusagt. Diese Menschen sind mit einem High-End-Android-Smartphone bestens bedient; unterschiedliche Geräte gibt es hier wie Sand am Meer, und einige heben sich durch zusätzliche Features hervor: Das Samsung Galaxy S4 punktet etwa mit allgemein extrem guter Hardware, das Sony Xperia Z ist wasserfest und das HTC One stellt Nachrichten direkt auf dem Startscreen dar (was ideal für News-Junkies wie mich ist). Wer die Wahl hat, der hat hier die Qual – und muss sich wohl die einzelnen Geräte im Detail anschauen, um sie mit seinen eigenen Präferenzen abzuwägen.

4. „Geld spielt keine Rolle. Ich will das Gerät voll ausnützen und immer den neusten Scheiß haben“

Du brauchst nicht ein Smartphone, sondern zwei: Ein iPhone der jüngsten Generation und ein High-End-Android-Handy. Denn eierlegende Wollmilchsäue gibt es nicht; mit beiden Systemen würde man früher oder später an seine Grenzen stoßen – zum Beispiel erscheinen manche Apps und Spiele nur für das iPhone, während aber Android bei der Kompatibilität mit anderen Geräten die Nase vorn hat. Wer also Beides haben will, der muss sich auch beide Geräte kaufen. Aber Du hast ja eh gesagt, dass Geld keine Rolle spielt. Alternativ könntest Du dir überlegen, eines der beiden Systeme auf einem Tablet statt auf einem Smartphone laufen zu lassen. Damit wirkt man nicht ganz so extrem wie ein Nerd, der ständig mit zwei Handys in der Gegend rum rennt.

Ich hoffe, dass ich den Hilfesuchenden unter Euch mit diesen Tipps eine Orientierung bieten konnte – und freue mich schon jetzt auf das Bashing diverser Fanboy-Fraktionen. Bitte nutzt dafür die Kommentar-Funktion am Ende des Artikels. Danke.

Es kommt immer auf den User an

Wien. In Österreich – einem Land, das weltweit die Top-Ränge in Sachen Lohn- und Bildungsniveau einnimmt – kann die morgendliche Fahrt in der U-Bahn recht langweilig sein: Gespräche finden nur selten statt, stattdessen fahren die Menschen nervös mit den Fingern über die Bildschirme ihrer Smartphones.

Smartphones, diese Dinger gehören zu den tollsten Erfindungen des noch jungen Jahrhunderts. Ortsungebunden kann man damit arbeiten, heißt es: Im Web nach Informationen suchen, Emails schreiben, gemeinsam Dokumente bearbeiten, Nachrichten aus aller Welt lesen, Börse-Kurse live mit verfolgen – Cloud Computing, Mobile Collaboration und Enterprise Mobility lauten die Schlagwörter, die ein neues Zeitalter der golden Produktivitäts-Effizienz einläuten sollen.

Ein Blick auf das Display meines Sitznachbarn in der U3: Er spielt „Angry Birds“.

User in der Verantwortung

Es heißt immer, man darf den Erfinder des Messers nicht dafür verantwortlich machen, was die Menschen mit dem Messer anstellen – sie können damit jemanden erdolchen, oder sich auch einfach eine Mahlzeit zubereiten.

Ähnliches gilt wohl auch für moderne Gadgets, und zwar in der gesamten Bandbreite: Auf Smartphones und Tablet-PCs kann produktiv zum Wirtschaftswachstum beigetragen oder wertvolle Zeit durch hirnlose Spiele verplempert werden; und auch im Web gibt es einen unendlichen Fundus des Wissens nebst kriminellen Inhalten jeder Art.

Selbst E-Reader, die an sich keine Ablenkung durch plumpe YouTube-Videos oder hirnlose Spiele bieten, sind eine Falle: Das Äußere des Geräts sieht stets gleich aus – unabhängig davon, ob mein Sitnachbar in der U-Bahn gerade den Literatur-Klassiker „Schuld und Sühne“ oder das Schmuddel-Äquivalent „Schuld und Sünde“ liest.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Manche Tools wurden ursprünglich für einen zweifelhaften Zweck entwickelt, zeigen aber in der Realität ihren wahren Nutzen. Die App „Snapchat“ etwa verschickt MMS, die sich nach kurzer Zeit selbst zerstören. Entwickelt wurde das zwar ursprünglich für das „Sexting“ – also das Versenden von Schmuddel-Fotos via Handy -; wir haben die App allerdings als ein praktisches Tool für Möchtegern-Spione entdeckt, denn neben nackter Haut können auch Unternehmens-Informationen mit dieser Technologie nur kurzfristig verfügbar gemacht werden.

Im Endeffekt kommt es dann wohl auf den User an: Die Technologie steht bereit, um uns produktiver und effizienter arbeiten lassen. Und es liegt an uns, ob wir dieses Angebot annehmen – oder lieber Blödsinn damit anstellen.

Aus Gründen der Effizienz-Maximierung erschien dieser Beitrag auch in der TechZone des WirtschaftsBlatt.