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Köln

Ein wirres Posting zum Thema Karneval, Sprache und so

Okay, ich muss mich entschuldigen und rechtfertigen zugleich: Es ist NICHT meine Schuld, dass über die Karnevalstage hinweg die Berichterstattung auf diesem Kanal so schlecht war – Schuld ist viel mehr die miserable WLAN-Infrastruktur in Deutschland, kombiniert mit den heftigen Roaming-Gebühren für Datentarife. Findet man mal ein Café mit Netz, so ist dieses kostenpflichtig – und für den eigenen Mobil-Tarif legt man bei der der derzeitigen EU-Regelung mal locker 12 Euro pro MB auf den Tisch.

Aber genug gesudert – a propos: „Sudern“ ist ein Wort, das die Wiener erfunden haben; Kölner können damit herzlich wenig anfangen. Und die Wiener beherrschen das Sudern ja auch deutlich besser als ihre nördlichen Nachbarn. Während in Wien so manche „Grantscherben“ (laut Wörterbuch Österreichisch-Deutsch ein „anhaltend schlecht gelaunter Mensch“) unterwegs sind, wird Köln beherrscht von den „Jecken“ – äh… hä?

Definition aus dem Langenscheidt Kölsch für das Wort „Jeck“:

Jeck – ein sehr vielschichtiges Wort! Es ist ohne beleidigenden Ton als Anrede zu gebrauchen, oft bei leichtem Widerspruch oder Zweifel: „Nä, Jeck, dat maache mer janz anders!“ oder „Nä, do Jeck, dät stemmp doch jaa nit!“. Die hohe Schule der kölschen Philosophie besagt, dass alle Menschen Jecken (=Indivisuen) sind und gilt: „Mer sinn all jet jeck, ävver jede Jeck es anders.“ (=Wir sind alle etwas verrückt, aber jeder Jeck ist anders.) Und weil man ja tolerant ist, heißt es: „Jeck looß Jeck elans“ (= Der eine Narr lässt den anderen gewähren.)

Alles klar so weit? FunkyMike und meine Wenigkeit hatten jedenfalls Spaß auf den diversen Faschingsfeten (in Wien nennt man das „G’schnaas“) und auch mit den Karnevalszügen, bei denen sich erwachsene Menschen um Süßigkeiten prügeln als ginge es um Leben  und Tod.

Übrigens, hier – um den Bogen zum Anfang dieses Postings zurück zu spannen – ein Bild von meinem Lieblings-Wagen auf dem Rosenmontagszug, welcher sich kritisch mit der Privatsphäre im Web 2.0 auseinander setzt:

karneval1

Hiermit möchte ich das Posting auch schließen. Jegliche Kommentare sind freilich jederzeit erwünscht.

Alaaf und Helau!

Alaaf!

Ja, es ist mal wieder so weit: FunkyMike und meine bescheidene Wenigkeit gehen auf Reisen. Und diesmal nicht irgendwo hin, sondern in die Heimat meiner rheinischen Frohnatur, nach Köln. Denn dort gilt es, nach Jahren der Abstinenz von dieser schönsten aller Festivitäten, sowie diversen frustrierenden Erfahrungen mit Österreich, endlich mal wieder den Karneval in der Heimatstadt des Humors – also Köln – zu feiern.

Lustig wird das auf jeden Fall. Nicht zuletzt deswegen, weil ich im Handgepäck das rheinische Grundgesetz habe, mit dem ich meinen Wiener Freund während des Flugs auf die kommenden Rheinischkeiten vorbereiten werde.

Für die, die das Gesetz nicht kennen; hier die geheimen Weisheiten meiner Vorfahren:

1. Et es wie et es.

2. Et kütt wie et kütt.

3. Et hätt noch immer jot jejange.

4. Wat fott es es fott.

5. Do laachste dich kapott.

6. Et bliev nix wie et wor.

7. Kenne me nit, bruche mer nit, fott domet!

8. Wat wellste maache?

9. Mach et joot ävver nit ze off!

10. Wat soll dä Quatsch?

11. Drink doch ene met!

12. Jede Jeck es anders.

Alles klar? Über Feedback und Interpretationen in den Kommentaren seitens der österreichisch-stämmigen Leserschaft freue ich mich. Ansonsten gilt: Immer mal wieder vorbei schauen, wenn Ihr erfahren wollt, von welchen gefährlichen Tieren FunkyMike diesmal angefallen wird.