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Hutchinson

Ich verlose eine Sonnencreme

Freilich liegt mir nichts ferner als das Implizieren von Kausalität in Bezug auf diesen Blog und das restliche Universum. Aber kurz nachdem ich mich über die hohen Roaming-Kosten bei Orange aufgeregt hatte, flatterte ein durchaus kreatives Werbegeschenk des Mobilfunkers Hutchinson 3G (bekannt als „Drei“) in meine Offline-Mailbox: Eine Sonnencreme, passend zur Urlaubszeit. Diese bietet laut Beschriftung einen „Roaming-Schutz“ mit „Kosten-Schutz-Faktor 3“.

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Tatsächlich prescht der Konzern aus HongKong in Sachen Roaming vorbildhaft voran. In Ländern mit eigenem Hutchinson-Netz zahlt man für’s Roaming gar nichts – zu den entsprechenden Ländern gehören Italien und Großbritannien, ansonsten eher unpopuläre Reiseziele wie Irland, Schweden, Dänemark, Australien oder eben HongKong. In der Türkei oder Kroatien blechen die Kunden trotzdem. Für EU-Länder verrechnen die Dreiler 1,49 € pro Megabyte. Das ist zwar billiger als bei der Konkurrenz, aber der Werbespruch „Nur bei 3: Jetzt im Ausland telefonieren und surfen zum Österreichpreis“ (der ebenfalls auf der Packung der Sonnencreme pickt) ist somit leider etwas missverständlich – außerhalb der EU und des Hutchinson-Imperiums blecht man nämlich immer noch. Bin gespannt, ob es zu Klagen wegen irreführender Werbung kommt.

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Da ich selbst mir bereits eine Sonnencreme für diesen Sommer gekauft habe, verlose ich diese Tube – angesichts des schönen Wetters wird sie wohl so mancher im Urlaub brauchen können. Gewinnen tut, wer mir in den Kommentaren folgende Frage beantworten kann: „Wie viel zahlt man im Ausland bei Orange für den Download eines Bildes mit 500 Kilobyte?“ Eine Lösungshilfe gibt es hier. Ausgeschlossen vom Wettbewerb sind Mitarbeiter dieses Blogs (also ich), ebenso wie der Rechtsweg.

Roaming-Abzocke in Wiener Nachbarschaft

Letztes Wochenende war ich mit zwei guten Freunden – dem lieben Flo und FunkyMike – in Bratislava. Mal raus zu kommen aus dem grauen Wien war eine schöne Erfahrung, hatte aber auch seine Schattenseiten: Die Roaming-Kosten.

Es ist ja derzeit nicht salonfähig, sich über Roaming zu beschweren. Denn immerhin wurden die Kosten für Sprachtelefonie durch eine Vorgabe aus Brüssel gesenkt. Wir müssen dankbar sein, denn laut SMS von Orange kosten mich Gespräche in der Slowakei nun maximal 0,516 € aktiv, passiv 0,228 €.

Schockierend ist aber die darauffolgende SMS bezüglich Datenroaming: Hier kosten laut SMS nämlich 100 kB heiße 1,20 €; will heißen: Für ein MB ist man mal schnell 12 € los. Zugegeben, darüber habe ich schon Bescheid gewusst; denn in einem Artikel, den ich für das WirtschaftsBlatt über Daten-Roaming geschrieben habe war davon die Rede, dass diese Kosten bei Orange „in anderen Partnernetzen ohne Grundgebühr“ so hoch sein können… im Kopf hatte ich dabei aber ein Hutchinson-Netz in HongKong, nicht etwa Bratislava, das näher zu Wien liegt als Graz, und wo Orange ohnehin selbst aktiv ist – dass sich der Konzern selbst Roaming-Kosten verrechent und das an den Endkunden weiter gibt, kann eigentlich nur noch mit dem Wort „unverschämt“ bezeichnet werden.

Der geneigte Leser mag nun fragen: Warum regt sich der Herr Mey denn so auf? Geht es nicht auch mal ohne mobiles Surfen, erst recht im Urlaub? Offen gesagt: Nein. Denn die Industrie hat uns mit der Zeit mehr und mehr zu digitalen Citizens gemacht, die nun mal nicht daran vorbei kommen, regelmäßig zu twittern oder den Facebook-Status zu überarbeiten, von Emails ganz zu schweigen. Und manche Applikationen wie Tripwolf, Wikitude oder gar Google Maps machen im Ausland eigentlich erst wirklich Sinn.

Es wäre freundlich und zuvorkommend, wenn andere Telco-Konzerne dem Beispiel Hutchinsons folgen würden, bei denen in einem anderen Hutchinson-Land grundsätzlich kleine Roaming-Kosten anfallen. Bis dahin müssen wir uns halt mit slowakischem WLAN begnügen. Zum Glück gibt es davon genug.

PS: Meine Google-Community hat inzwischen vier Mitgleider. Hurra, ich bin nicht mehr alleine. Wer mag sonst noch mein Freund sein?