Ganz liebe Leute
Von außen erkennt man kaum, was drinnen passiert; das Gebäude in der Lindengasse, in dem der Hub Vienna untergebracht ist wirkt unscheinbar und fad. Doch ist man erst mit dem Aufzug hinauf gefahren, entpuppt sich eine Insel der Andersdenkenden im sonst so engstirnig-traditionellen Wien.
Das erste Mal war ich hier, als ich im vergangenen Jahr ein Interview mit Ashoka-Gründer Bill Drayton führte; letzte Woche war ich zur Ein-Jahres-Feier wieder dort, um mit Wolfgang Bergthaler zu unserem Medium „Indische Wirtschaft“ einiges zu besprechen.
Der Hub Vienna ist alles andere als ein normales Büro: Die Bar und die gemütlichen Tische erinnern mehr an ein Bobo-Cafe; Aufkleber mit einem hochgestreckten Daumen und dem Schriftzug „I like“ zeugen von der Präsenz der Facebook-Generation. Zu trinken gibt es Kaffee und Bionade. Man kommt zum Arbeiten oder gemeinsamen Brainstormen her – am meisten lebt der Hub aber von den Menschen, die ihn mit Leben und Ideen befüllen.
Auf der Jahresfeier traf ich etwa Michael Rajiv Shah, der Wolfgang und mir nützliche Inputs für unser Projekt gab. Ebenso Sylvie Chin, die gerade an ihrem Projekt „Clear Karma“ – einer Datenbank zu Ernährung und Gesundheit – arbeitet. Sylvies und mein Weg kreuzen sich seit Jahren immer wieder. Auch im Hub fanden wir uns also.
Am 20.1.2011 um 22:11 sprach mich dann jemand an, ob sie mich kenne. Ich sei doch auch Mitglied, oder? Nicht dass ich wüsste, entgegnete ich zu diesem Zeitpunkt.
Gestern, nicht mal eine Woche später, war ich wieder dort. Um einen Artikel für das Wirtschaftsblatt zu recherchieren, der am Freitag in der Print-Ausgabe erscheint. Während ich im Eingangsbereich mit Hub-Co-Gründer Matthias Reisinger meinen Kaffee schlürfe, kommt Michael Fembek, Herausgeber des CSR-Jahrbuchs, herein und drückt mir auf Anfrage ein Exemplar in die Hand. Die Gebrüder Stitch bereiten einen Salat vor. Und Sylvie ist auch wieder da.
Mit jedem Besuch fühle ich mich im Hub ein bisschen mehr zuhause.