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Blogs

WirtschaftsBlatt 2.0, eBooks und Mario Garcia

Demnächst bekommen wir beim WirtschaftsBlatt ein neues Design für unsere Website; gestern habe ich mir die entsprechende Präsentation durch den Designer Mario Garcia angesehen. Die Erfolgs-Formel, auf die wir nun setzen: Mehr Weiß, weniger Channels und außerdem mehr Social Media. Teil des letzteren – und das freut mich freilich ganz besonders – ist ein stärkerer Fokus auf Blogs. Jeder Redakteur soll auch bloggen, und das finde ich ziemlich lässig.

Mario Garcia, der selbst auf seinem eigenen Blog täglich seine Gedanken mit der Welt teilt, hat uns dazu ein paar Tipps gegeben: Informell soll das Bloggen laufen, quasi aus den Ärmeln geschüttelt und subjektiv, ohne viel Redigieren. „Ich redigiere, während der Text entsteht“, sagt er. Stimmt. Mache ich auch so. Das lässt die Texte deutlich lebendiger wirken.

Nebenbei hat er dann auch fallen lassen, dass er nun sein erstes eBook für das iPad veröffentlicht; es geht dabei – wie sollte es anders sein – um Design. Entstanden ist das Buch aus seinen Blog-Beiträgen heraus; sein Herausgeber ist ein in New York lebender 20jähriger. eBooks aus Blogs entstehen zu lassen ist freilich kein großes Kunststück; schließlich habe auch ich ja ein Buch über Fußball und ein anderes über Indien auf diese Art erstellt. Cool ist aber Garcias Layout für das iPad-Buch – das folgende Video zeigt dies recht eindrucksvoll:

Die fertige Version meines Indien-Buchs, die vermutlich Ende August erscheinen wird, wollte ich ursprünglich parallel zur reinen Text-Version auch als Multimedia-Version veröffentlichen; mit Videos, Fotos und Audiomaterial. Dies wollte ich eigentlich ganz plump nebenbei im Word machen; aber das Garcia-Beispiel zeigt mir, dass es auch anders geht. Kann also gut sein, dass iPad-User nach Veröffentlichung der Vollversion von „Indien 2.0“ noch etwas länger auf die Multimedia-Version warten müssen. Bis dahin gilt freilich: Viel Spaß noch mit der Beta-Version des Buchs.

Where have all the Bloggers gone?

Das österreichische Blogger-Netzwerk „Blögger“ hat zu einer Blogparade aufgerufen. Was ist das? Das ist eine Blog-Veranstaltung, bei der ein Blogger das Thema vorgibt und die anderen dann darüber schreiben, man sich zu diesem Anlass auch noch gegenseitig verlinkt. Juchei, also quasi eine praktische Umsetzung der Small-World-Theorie.

Gerne hätte ich mitgemacht, aber dummerweise hat mein Hang zu Prokrastination wieder mal zugeschlagen – heute wollte ich in die Tasten hauen, musste dann aber feststellen, dass die Deadline schon gestern war. Blöd.

Dabei hätte mich sogar das Thema interessiert: Warum verlinken sich Blogger untereinander so wenig? Was hat das für Auswirkungen? Und was kann man dagegen tun?

Außer Konkurrenz gesagt (weil die Deadline ja schon vorbei ist): Ja, schade, die Verlinkungen gehen vor die Hunde. Grund dafür ist vermutlich, dass das Verlinken mittlerweile andere für uns übernommen haben: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg schreibt auf seinem Profil: „Ich möchte die Welt zu einem offeneren Ort machen, indem ich Menschen beim Vernetzen und Teilen helfe.“ Warum also noch vernetzen via Blogs, wenn’s über Facebook eh so leicht geht?

Ganz einfach: Weil Verlinkungen nützlich wären, um auf neue, coole Informationen zu stoßen. Ich kenne einige gute Blogger und schaue ab und zu bei ihnen vorbei, aber das weiß außer mir leider niemand – das ist einerseits schade für die Leser, weil ihnen was Tolles entgeht; vor allem aber auch schade für die Blogger, weil der tägliche Blick auf Google Analytics – so ehrlich müssen wir zu uns selbst sein – einen direkten Einfluss auf die Tagesbefindlichkeit hat. Viele Klicks: Ich bin happy, weil die Menschen mich lieben und lesen. Wenig Klicks: Leckt’s mich am A.

Wer ohne Sünde ist, der darf den ersten Stein werfen; und ich gebe zu: Wenn es nach diesem Prinzip ginge, müsste ich eine Nummer ziehen und auf dem Zettel stände eine vierstellige Zahl. Bisher halten sich meine Verlinkungen in Grenzen. Auf meinem Blogroll finden sich fast ausschließlich eigene Projekte, was mal wieder zeigt, was für ein hoffnungsloser Egomane ich eigentlich bin.

Aber ich habe beschlossen: Damit ist jetzt Schluss.

Die aktuelle Blogparade nehme ich zum Anlass, auf meiner Site die Kategorie „Blog der Woche“ auszurufen. Der Name ist Programm: Jede Woche werde ich einen neuen Blog vorstellen, der mir persönlich gefällt – so lang, bis mir die Ideen ausgehen oder ich keine Lust mehr drauf hab. Jeden dieser Beiträge werde ich von diesem Beitrag aus verlinken; und die Beiträge selbst  wiederum verlinken auf die jeweiligen Autoren. Anfangen werde ich damit gleich morgen, wenn auch der supertolle Blogtail #9 stattfinden wird. Hurra, ich freu mich schon – auf das schreiben, und natürlich auf die morgigen Cocktails. CU there – erscheinen Sie, sonst weinen Sie.

Blog #1: „My less ordinary life“

Blog #2: „Am Hochsitz“

Blog #3: „Novala’s Europa“

Blog #4: „15 Days Off“

Blog #5: „Entfaltung ist Wachstum“