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Amsterdam

Wie Twitter und FaceBook Geld verdienen könnten

Heute ist mein letzter Tag auf der IBC in Amsterdam. Zahlreiche Gespräche habe ich mit verschiedenen IT-Managern geführt; und dabei ist mir aufgefallen, dass sich ihre Gedanken um drei Schlagwörter drehen:

1. FaceBook

2. Twitter

3. iPhone (und nicht „Smartphone“, wie es korrekt wäre, sondern konkret das Apple-Produkt. Das iPhone ist somit für Smartphones das, was für Taschentücher das „Tempo“ ist… Respekt!)

Während Apple keine Probleme hat, sein iPhone zu monetarisieren, sind FaceBook und Twitter am kämpfen: Sie haben zwar viele User, aber niemand bezahlt sie; sie verdienen kein Geld. Und das, obwohl sich FaceBook gerade ein neues Büro angemietet hat (Danke an Tamas für den Link). Das Geld verdienen nicht die beiden Neulinge, sondern die Großen. Adobe etwa haben in einem Vortrag über die Monetarisierung von Video-Inhalten darüber gesprochen, über Verlinkungen in Social Networks die User auf die Videos zu locken und diese auf die Werbung klicken zu lassen, damit mehr Umsätze zu generieren… All die Konzern-Vertreter, mit denen ich gesprochen habe, haben mächtig Kohle. Und sie ziehen sich die User von FaceBook, um sogar noch mehr Kohle zu verdienen…

Mein Vorschlag:  Warum macht FaceBook mit den kommerziellen Website-Anbietern dieser Welt nicht einen Vertrag, dass sie an den Umsätzen beteiligt werden? Und damit meine ich nicht Werbung im klassischen Sinne – ich meine: Wenn ich als User ein YouTube-Video super finde und es mit meinen FaceBook-Freunden teile, dann wird FaceBook am YouTube-Umsatz beteiligt…

Ähm… Ups… Okay, vielleicht ist YouTube ein schlechtes Beispiel, da es selbst für Google nicht wirklich Geld abwirft. Aber an und für sich ist das doch ein brauchbares Konzept, nicht wahr?

Ein anderer Vorschlag wäre, dass jedes Mal, wenn jemand das Wort „FaceBook“ausspricht, er einen Cent an Herrn Zuckerberg überweisen muss. Das würde ihm nicht nur viel Geld einbringen, sondern auch mein eigenes Berufs- und Privatleben deutlich angenehmer gestalten.

Holländischer Vespa-Wahnsinn

Ich weiß, ich schulde den werten Leserinnen und Lesern noch diverse Urlaubsberichte und -bilder. Mittlerweile habe ich Wien aber schon wieder verlassen, verbringe das Wochenende (beruflich) in Amsterdam – und hier ist mir eine Sache entgegen gesprungen, die ich nicht unerwähnt lassen kann: Niederländischer Vespa-Wahnsinn.

Die Holländer sind ja begeisterte Fahrrad-Fahrer, das ist allgemein bekannt. Sie haben die höchste Fahrrad-Dichte der Welt. Ich selbst hatte während meiner Erasmus-Zeit in Den Haag mehrere Fahrräder – zwei wurden mir gestohlen. Und nun, als ich Jahre nach meiner Erasmus-Erfahrung ins Tulpen-Land zurück kehre, muss ich sehen, dass Vespe die Fahrräder zunehmend verdrängen.

Aber nicht so, wie wir es aus Wien und anderen europäischen Grossstädten kennen, wo ein seltsamer, unerklärlicher Boom ausgebrochen ist (dem ich selbst ebenfalls zum Opfer gefallen bin). Nein, die Holländer machen es auf ihre eigene Art: Sie fahren häufig ohne Helm. Sie fahren auf dem Fahrradstreifen. An einem belebten Freitag abend. In der Innenstadt. Und sie hupen, wenn Fahrradfahrer die Frechheit besitzen, ihnen den Weg auf der (Fahrrad-)Fahrbahn zu versperren. Erwähnte ich bereits, dass sie keinen Helm tragen? Weder Fahrer noch Beifahrer.

Derartige Praktiken schockieren mich; und gleichzeitig bin ich wieder fasziniert von der Offenheit der Holländer für Neues. Ob sich die Wiener Verkehrsplanung von Amsterdam was abschaut, muss wer anders entscheiden. Ich jedenfalls bin jetzt gar noch vorsichtiger als zuvor, wenn ich den Fahrradstreifen überquere.