Zum Inhalt springen

Abzocke

Der Wahrsager: Schnell verdiente 100 Rupien

Nachdem ich in Kerala ebenso wie in Bangalore schon positive Erfahrungen mit dem Indian Coffee House gemacht habe, führt mich auch in Pondicherry mein Weg zu einer Filiale dieser kommunistischen Kaffeehauskette. Und ich werde nicht enttäuscht, bekomme das, was ich mir erwarte: Guter Kaffee und südindisches Essen, serviert von einem Kellner, des Unfreundlichkeit einen jeden Ober Wiens vor Neid erblassen ließe. Als ich gerade mein Mahl beendet habe, setzt sich ein Inder an meinen Tisch und fragt mich, wie ich heiße und was ich mache – er wiederum stellt sich ebenfalls vor: Ein Wahrsager ist er, und er könne mir meine Zukunft gleich hier voraus sagen. Da ich gerade gut gelaunt bin – immerhin bin ich ja in Pondicherry -, willige ich ein.

Er betrachtet also meine rechte Hand und versichert mir, dass ich eine lange Lebenslinie habe und somit 90 Jahre alt werde. Jegliche gesundheitlichen Probleme sind aus dem Weg geräumt, betont er. Ich merke an, dass ich gelegentlich über Rückenschmerzen klage – alles seit letztem Jahr vorbei, und es kommt auch nicht wieder, versichert er mir. Außerdem habe ich viel Ganesh und Shiva in meiner Hand; und das bedeutet, dass ich mich überhaupt glücklich schätzen kann: Mit meiner Beziehung, mit meiner Familie, mit meinen Freunden. Auch mit meinem Studium stehe es dieses Jahr gut, sagt er selbstsicher. „Ich studiere aber gar nicht mehr“, sage ich skeptisch: „Wie sieht’s denn mit dem Business aus?“. Er betont, er sehe „viel Laxmi“, und dass ich dieses Jahr noch viel Geld verdienen werde.

Wir fassen gemeinsam zusammen: Langes Leben, viel Glück mit Freunden, Beziehung und Familie, beruflicher Erfolg ist auf dem Weg und um Gesundheit muss ich mir keine Sorgen mehr machen. Glücklich gebe ich ihm 100 Rupien und verlasse das Lokal in Richtung blauer Himmel und Sonnenschein – eine Win-Win-Situation war das: Ich fühle mich gut, und er hat gerade innerhalb fünf Minuten durch Süßholzraspeln genug Geld für ein ausgedehntes Frühstück verdient.

Interview mit Chris Hughes

Komme gerade von einem Inerview mit Chris Hughes, dem Mitbegründer von FaceBook. Er weilt nur kurzfristig in Wien, aber alle Medien belagern ihn; dementsprechend wird es in den kommenden Tagen eine Flut an Interviews im österreichischen Print-Dschungel geben. Ich selbst möchte so lange nicht warten, stelle dementsprechend das mp3 des Interviews in voller Länge hier zur Verfügung. Eine gekürzte, auf das Westentliche reduzierte Version erscheint dann am Dienstag im WirtschaftsBlatt, der besten Wirtschaftszeitung des Landes.

Kleiner Überblick: Wir haben kurz über den FaceBook-Film gesprochen, dann über den Erfolg der Seite, mögliche Monetarisierung, Werbechancen für Unternehmen, Facebook-Sucht und Trends für das Web 2.0 Außerdem hat er sich gefreut zu erfahren, dass ich ein Fan von FaceBook bin.

Für den Mitschnitt bitte hier klicken.

Viel Spaß 🙂