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Die Welt | the world

Geldbörse gestohlen – was tun?

Dass mir meine beiden Handys gestohlen worden sind, habe ich ja vorgestern bereits auf diesem Kanal kund getan. Hinzu kommt, dass mir vor ein paar Wochen auch die Geldbörse aus dem Rucksack gestohlen worden ist. Da die Wiederbeschaffung der Dokumente ein ziemlich nerviger Prozess ist, habe ich hier die Vorgehensweise zusammen gefasst – vermutlich bin ich ja nicht das einzige Opfer eines solchen Verbrechens.

1. E-Card

Einen neue E-Card kann telefonisch bestellt werden, täglich von 7:30 bis 16 Uhr unter der Nummer 01/54654. Internetaffine können die Karte auch online bestellen. Wichtig ist, dass man seine Sozialversicherungsnummer weiß. Die Meldung sollte man möglichst bald machen, wegen Missbrauch und so.

2. Zulassung

Die Zulassung für den Roller oder das Auto kriegt man recht flott wieder, indem man zu einer der zahlreichen Zulassungsstellen geht. Einen Online-Finder dazu gibt es hier. Wichtig ist, dass man eine Diebstahlsanzeige von der Polizei hat, auf der optimalerweise auch das Kennzeichen des zugelassenen Fahrzeugs notiert ist. Außerdem muss man einen amtlichen Lichtbildausweis dabei haben (also Perso, Pass oder Führerschein). Wer sich vertreten lässt, sollte eine Vollmacht ausstellen. Für den neuen Zulassungsschein fallen keine Gebühren an.

3. Führerschein

Wer den Führerschein verloren hat, muss ihn sich in der entsprechenden Behörde wieder holen. In Wien ist das das Verkehrsamt bei der U-Bahn-Station Spittelau. An Dokumenten braucht’s die Diebstahlsanzeige, ein Passfoto und einen amtlichen Lichtbildausweis. Da der neue Schein per Post zugestellt wird, ist auch eine Meldebestätigung ratsam – macht die ganze Sache einfacher; und man kann ja auch nie wissen, wie der jeweilige Beamte gerade gelaunt ist. Kosten: 45,60 €. Auf Wunsch kann man sich auch einen vorläufigen Führerschein ausstellen lassen. Das ist dann ein A4-Wisch, der nur in Kombination mit einem amtlichen Lichtbildausweis gültig ist.

4. Bankomat- und Visa-Karte

So schnell wie möglich sollten Bankomat- und Visa-Karten gesperrt werden. Bis zu einem bestimmten Zeitraum nach dem Diebstahl (ein paar Stunden) übernimmt Visa einen eventuell eingetretenen Schaden. Ansonsten zahlt meines Wissens der Kunde für seine Blödheit drauf.

Visa- Karte und -Code wurden mir per Post zugeschickt. Die Bankomat-Karte habe ich per Post bekommen, den Code musste ich in der Bank holen. Das könnte aber auch je nach Anbieter unterschiedlich gehandhabt werden.

5. Tauchschein

Wer seinen Padi-Tauchschein verloren hat, kann ihn hier beantragen. Dafür braucht man aber ein aktuelles digitales Foto mit Frontalaufnahme vom Gesicht.

6. Neue Geldbörse

Sodele, und nach dem ganzen Stress mit den Formularen dürfen wir uns freilich auch mit einer neuen Geldbörse bedienen. Eine tolle und große Auswahl hat der Ozelot in der Lindengasse 43; ist allerdings auch ziemlich teuer. Ich persönlich habe meine neue Geldbörse im Weltladen auf der Mariahilfer Straße, gleich hinter’m MQ, gekauft. Die war preiswerter, ist außerdem aus Indien und fair gehandelt.

Auf Augenschein bei SAP

Gestern bin ich zum SAP-Headquarter nach Walldorf gefahren. Kein Scherz: den Ort gibt es wirklich. Nicht Walldorf, die Schule; auch nicht Walldorf, das Hotel. Erst recht nicht Walldorf, der Salat. Sondern tatsächlich Walldorf – das Dorf. Der heiligen Schrift Wikipedia nach zu urteilen hat Walldorf 14.646 Einwohner, gehört zu den reichsten Städten Europas. Einer der Gründe dafür: SAP – denn dort arbeiten recht viele Walldorfianer.

Mit meinem aktuellen Testgerät, einer fetten Panasonic Lumix, habe ich mal ein paar Schnappschüsse vom Headquarter der Software-Giganten gemacht.

In diesem Gebäude etwa hatten wir unsere Meetings:

Es ist nur eines von vielen Gebäuden eines gewaltigen Komplexes.

Der Empfangsbereich sieht dann so aus:

Das Rad soll eine Art Wasserrad darstellen, dass sich ruhig dreht. Der Glasboden stellt den virtuellen SAP-Teich dar, indem so manches komische Tier schwimmt:

Das Verrückte daran: Jedes Tier beschreibt einen Prozess, der durch SAP-Software dargestellt wird. Es gibt eigene Beschaffungstiere und Tiere für Customer Relationship Management (CRM); und das Ganze ist interaktiv: Wenn ein Kunde sich am Helpdesk anmeldet, erscheint ein neues CRM-Tier im Teich.

Relativ nüchtern schauen im Vergleich die Besprechungsräume aus:

Dort habe ich sehr viel über CRM, ERP und SOA erfahren. Vor dem Mittagessen war ich dann noch schnell Händewaschen und zeigte mich ganz begeistert von den leuchtenden Armaturen im Bad:

Das Mittagessen selbst fand dann in einem High-Class-Restaurant für Business-Kunden statt. Das Highlight war ein Stück Obst, mit dem die Deutschen ihre Macht über die Natur demonstriert haben:

Mahlzeit!

Anschließend waren wir noch im SAP-Rechenzetrum, in dem rund 26.000 Maschinen mit 8000 Terabyte Speicherkapazität stehen – wow. Aber dort war Fotografieren leider verboten. Daher sind die Bilder von blinkenden Kästen leider nur in meinem Kopf, ich kann sie mit Euch nicht teilen. Tut leid.

Holländischer Vespa-Wahnsinn

Ich weiß, ich schulde den werten Leserinnen und Lesern noch diverse Urlaubsberichte und -bilder. Mittlerweile habe ich Wien aber schon wieder verlassen, verbringe das Wochenende (beruflich) in Amsterdam – und hier ist mir eine Sache entgegen gesprungen, die ich nicht unerwähnt lassen kann: Niederländischer Vespa-Wahnsinn.

Die Holländer sind ja begeisterte Fahrrad-Fahrer, das ist allgemein bekannt. Sie haben die höchste Fahrrad-Dichte der Welt. Ich selbst hatte während meiner Erasmus-Zeit in Den Haag mehrere Fahrräder – zwei wurden mir gestohlen. Und nun, als ich Jahre nach meiner Erasmus-Erfahrung ins Tulpen-Land zurück kehre, muss ich sehen, dass Vespe die Fahrräder zunehmend verdrängen.

Aber nicht so, wie wir es aus Wien und anderen europäischen Grossstädten kennen, wo ein seltsamer, unerklärlicher Boom ausgebrochen ist (dem ich selbst ebenfalls zum Opfer gefallen bin). Nein, die Holländer machen es auf ihre eigene Art: Sie fahren häufig ohne Helm. Sie fahren auf dem Fahrradstreifen. An einem belebten Freitag abend. In der Innenstadt. Und sie hupen, wenn Fahrradfahrer die Frechheit besitzen, ihnen den Weg auf der (Fahrrad-)Fahrbahn zu versperren. Erwähnte ich bereits, dass sie keinen Helm tragen? Weder Fahrer noch Beifahrer.

Derartige Praktiken schockieren mich; und gleichzeitig bin ich wieder fasziniert von der Offenheit der Holländer für Neues. Ob sich die Wiener Verkehrsplanung von Amsterdam was abschaut, muss wer anders entscheiden. Ich jedenfalls bin jetzt gar noch vorsichtiger als zuvor, wenn ich den Fahrradstreifen überquere.

Ich bin dann mal weg

Liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs,

auch ich brauche mal eine Auszeit von der digitalen Welt. Deshalb werde ich mich bis einschließlich 24. August in den wohlverdienten Urlaub begeben. Erste Anlaufstation ist das Sziget-Festival in Budapest, danach geht es ans nahe gelegene Meer. Mit einer Gitarre, jede Menge Literatur und hoffentlich genug Sonnenschein. Heimkehren werde ich im besten Fall mit vielen Geschichten, Fotos, Videos und Erinnerungen. Und die besten davon gibt es dann auf diesem Kanal zu sehen.

Bis dahin: Alles Gute,

Euer Stefan

Mein Video zu Heathrow, Version 2.0

Sommerzeit, Reisezeit. Da derzeit die meisten meiner Interviewpartner auf Urlaub sind und ich selbst noch auf meine Erlösung von der Ödheit des Sommerlochs warte, habe ich nun wenigstens die Zeit gefunden, alte Sünden aufzuarbeiten: Das YouTube-Video von einem katastrophalen Aufenhalt am ersten Betriebstag auf London Heathrow, mittlerweile über ein Jahr online mit mehr als 10.000 Views, habe ich endlich mit englischen Untertiteln versehen.

Mir persönlich taugt das Video, weil es ein Bericht aus erster Hand ist, der auch an den Stellen gräbt, an die sich die großen TV-Anstalten nicht mehr ran getraut haben (die haben lieber in warmen Hotelzimmern übernachtet statt auf dem Boden einer Flughafen-Kapelle). Außerdem habe ich daraus was gelernt: Fliege niemals über Heathrow, fahre im besten Fall überhaupt mit dem Zug – das spart nämlich auch CO2 🙂

Neueste Trends aus Berlin

Sodele. Wie angekündigt kommt hier nun die Vorstellung der vier verrrücktesten Erkenntnisse aus meinem letzten Besuch in der deutschen Bundesjauptstadt:

1. Passanten auf’s Korn nehmen

Schaut Euch mal die beiden Bilder genau an… sieht aus wie eine normale Häuserfront, nicht wahr?

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Und, ist Euch was aufgefallen? Genau: Die Häuser sind gar keine echten Häuser, sondern überdimensionale, mehrgeschossige Werbeplakate! Das kennen wir in Wien zwar auch schon von Kirchenfassaden, die bei einer Renovierung teilweise abgebildet werden. Dass aber ganze Straßenbilder gefälscht werden, ist mir neu. So sieht das übrigens von hinten aus:

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Also sehr, sehr, sehr viel Stahl… ist ja auch logisch – schließlich soll das „Haus“ ja nicht beim nächsten Sturm umgeweht werden. Wo jetzt der Platzhalter Plakat prangt, wird in Zukunft vielleicht auch mal ein echtes Haus entstehen. Zum drin wohnen und so.

Und hier noch ein wahnsinniger Vattenfall-Mitarbeiter, der auf einer Leiter ein Plakat entlang kraxelt:

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Wie ist er da bloß rauf gekommen? Wieder reingelegt: Auch hier handelt es sich lediglich um einen besonders lustigen Werbegag.

2. Jeden Mist zur Gänze ausschlachten

A propos lustig: Wirklich lustig fand ich den Film „Der Schuh des Manitu“ zwar nicht; den Deutschen soll er aber gefallen haben. Zumindest war er kommerziell erfolgreich; und das war dann wohl auch die Hauptmotivation, daraus auch ein Musical zu machen. Plakate dafür hängen in der ganzen Stadt verteilt – brrrrr…. hoffentlich wird das nicht nach Wien exportiert.

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3. Guerilla-HighTech-Marketing

In Österreich warten QR-Codes ja noch auf den Durchbruch, und vermutlich wird es niemals dazu kommen. Die schwarz-weißen Punkte-und-Balken-Kombinationen vermitteln Handy-Kameras einen Code, der sie auf eine Website führt – da gibt es dann ein Gewinnspiel oder was anderes, das online besser als offline funktioniert. Im vorliegenden Beispiel wurde eine Straßenlaterne an einer Berliner Kreuzung mit QR-Code-Aufklebern zugeklebt.

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4. Farbenblindheit

Obwohl sie cool sind, scheinen die QR-Codes auf lange Sicht farbenblind zu machen. Anders kannn ich mir nicht erklären, warum ein grauer Mistkübel von sich selbst behauptet, orange zu sein.

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Seltsam… Und das war’s auch schon wieder für heute von meinem Blog, für den ich derzeit wieder mehr Zeit opfern kann. Stay tuned!