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Auf Kaffee-Entzug

Fastenzeit. Eine gute Gelegenheit, auf Dinge zu verzichten, von denen man das restliche Jahr über abhängig ist, die man aber gerne loswerden will. Die meisten Menschen nutzen diese Zeit für eine Diät oder so, was bei mir freilich nicht geht: Würde ich noch mehr abnehmen, so könnte ich die Rolle von Skeletor in einem „He-Man“-Film übernehmen – wobei das recht reizvoll klingt… aber bleiben wir beim Thema!

Ich für meinen Teil habe beschlossen, den Konsum von Kaffee stark einzuschränken. Denn ich leide an jener Berufskrankheit, mit der so mancher Journalist zu kämpfen hat: Pro Tag kippe ich ca. sechs Kaffee in mich rein. Das ist nicht nur ungesund, sondern auch kontraproduktiv; ab einem bestimmten Punkt ist man nämlich nicht mehr wach, sondern nur noch aufgedreht und müde zugleich – ein Zustand, in dem man mehr Zombie als Mensch ist.

Begonnen habe ich schrittweise: Zu Beginn hatte ich mir jeden Tag noch einen Aufwach-Kaffee gegönnt, am Samstag war mein erster kaffeefreier Tag, am Sonntag hatte ich noch einen Nachmittags-Kaffee (der mich dann aber ärgerlicherweise um meinen Schlaf brachte); inzwischen bin ich den zweiten Tag gänzlich kaffeefrei.

Der positive Effekt: Ich bin tatsächlich deutlich konzentrierter; auf eine natürlich Art aufgeweckt, statt mich mit Koffein-Drogen zu pushen. War ich zuvor vor allem nachmittags aktiv gewesen, strotze ich nun bereits am frühen Morgen vor Energie. Dürfte vielleicht auch daran liegen, dass ich abends noch genug Energie zum Sport machen habe, dann erledigt in die Kissen falle und einen gesunden Schlaf genieße.

Der negative Effekt: Als Substitut trinke ich nun die zwanzigfache Menge an Tee. Weshalb ich nun diesen Blog-Eintrag auch beenden muss. Die Natur ruft.

Tschüss.

Orthodoxe Frühlingsgefühle

Wer orthodox ist, der macht viele Dinge um ein bis zwei Wochen später als die Katholiken. Weihachten feiern etwa. Oder Ostern. Grund genug also, mit dem besten Mädchen von allen auch den Valentinstag eine Woche später als von der Floristen-Lobby vorgegeben zu feiern – auch ein wenig als Wiedergutmachung, da ich ja den eigentlichen Feiertag mit FunkyMike in Köln verbracht habe, statt der Romantik zu frönen.

Und so stellte ich mir jene Frage, mit der wir Männer immer in solchen Situationen kämpfen: Wie mache ich sie glücklich, behalte aber zugleich meine Männlichkeit?

Schwer genug ist das an sich ja eh schon: Wer sich etwa für einen Kinobesuch entscheidet, muss die Lösung irgendwo zwischen den beiden Extrem-Polen „Inglorios Basterds“ und „Wenn Liebe einfach wäre“ finden. Selbiges gilt für DVD-schauen: Die Sissi-Trilogie als krasser Gegensatz zur StarWars-Sextologie… Sie verstehe, was ich meine, gell? Aber meine Situation war noch deutlich pikanter.

Denn das Mädchen – das liebste Mädchen von allen – merkte klar an, dass der orthodoxe Valentinstag

a) keine Standard-Freizeitbeschäftigung sein und

b) nichts mit Sport zu tun haben durfte.

Das allein schließt schon mal einen Großteil der Aktivitäten aus, da Sport in unserer gemeinsamen Freizeitgestaltung einen recht niedrigeren Stellenwert hat. Aber dem nicht  genug; zudem sollte die Aktivität

a) preiswert und

b) niveauvoll sein.

Und das auch noch an einem Sonntag im Winter. Will heißen: Zahleiche Lokale und Geschäfte haben geschlossen, was die Möglichkeiten zusätzlich einschränkt. Und Winter wiederum bedeutet Kälte: Das schließt auch sonst recht romantische Tätigkeiten wie Spazierengehen aus (was man aber auch als Sport hätte interpretieren können – da hätte ich mich also eh in die Nesseln gesetzt). Einen Jet zu chartern und sich den Winter von oben anzusehen wäre ebenfalls keine Option gewesen – erstens aus Kostengründen; zweitens hat die liebste Person der Welt leider Flugangst.

Was also tun?

Unter Zuhilfe verschiedener Internet-Tools (das bekannteste unter ihnen ist Google) stellte ich einen Abend zusammen, der ein akzeptables, wenn auch nicht perfektes Programm enthalten hätte: Zuerst essen gehen (ein Lokal mit exotischen Speisen zu einem günstigen Preis, in dem wir noch nicht gemeinsam gewesen sind und wo man auch keinen Sport treiben muss); anschließend drei Kinofilme zur Auswahl, die sich allesamt innerhalb des Spektrums befanden.

So weit zum Plan. Dieser wurde dann aber wieder über den Haufen geworfen.

Denn das Kino ließen wir dann bleiben. Stattdessen erkannten wir durch basisdemokraktische Kommunikation – das macht man nämlich so in einer Nicht-Beziehung, der perfektesten Form aller Beziehungen -, dass wir beide Lust auf einen Kaffee und eine gepflegte Partie Schach haben…. Wie bitte? Schach? Ja, perfekt: Gratis, aber doch mit wahnsinnig viel Niveau. Außerdem war das unser erstes gemeinsames Schachspiel, also etwas komplett Neues. Und dass Schach von manchen Menschen als Sport betrachtet wird, darüber sehen wir jetzt mal hinweg.

Im Endeffekt also alles gut gelaufen; jegliche männliche Panik vollkommen unangebracht. Und als Dankeschön für den schönen Nachmittag hat mich das tollste Mädchen von allen – nebenbei bemerkt Tochter eines Schach-Großmeisters – sogar gewinnen lassen. Na bitte, geht doch. Was ich daraus gelernt habe: Das nächste Mal wird gleich gemeinsam entschieden. So was nennt man dann Emazipation, glaube ich. Ist besser so.

Wie nerve ich einen Sitznachbarn in einem Flugzeug?

1. Den Laptop auspacken
2. Langsam und bedächtig öffnen
3. Einschalten
4. Sich überzeugen, dass der Sitznachbar zuschaut
5. Internet öffnen
6. Augen fast schließen und den Kopf gegen den Himmel richten
7. Tief einatmen und diesen Link öffnen

8. den Gesichtsausdruck des Nachbarn aus dem Augenwinkel beobachten 🙂

Danke an die EUphemistin für’s Weiterleiten!

Blog der Woche (2): Am Hochsitz

Wenn Frauen sich für Technik und das Web interessieren, dann finde ich das super. Und Veronika Mauerhofer, a.k.a. Ronny, Autorin des Blogs „Am Hochsitz“, ist nicht einfach nur eine Frau, die über web 2.0 schreibt… viel mehr könnte man sagen: Wenn das Web 2.0 ein Mensch wäre, wäre es Ronny.

Auf  „Am Hochsitz“ finden sich allerlei lustige Sammlungen von Fundstücken aus dem Web, ebenso wie Betrachtungen über das Leben und so – aus allen Perspektiven, wunderbar.Sie selbst bezeichnet es als „Beobachtungsblog, ein Platz zum schreiberischen Austoben.“. Und schreibt: „Abseits vom Redaktionsalltag oder Pressemitteilungen kommt hier alles rein, was mir gut gefällt und worüber ich gerne schreiben möchte.“

Und das auch mit teils schockierenden Erkenntnissen: In ihrem aktuellen Posting setzt sich Ronny mit dem Thema Passwort-Sicherheit auseinander und stellt dabei fest, dass das beliebteste Passwort „123456“ lautet, gefolgt von „12345“ – ein Phänomen, das ich auch aus meinem Freundeskreis kenne: Wer bei einem meiner Freunde (dessen Namen ich hier bewusst verschweige) das Passwort erraten möchte, muss nur bis 4 zählen können.

Wer Ronny auch mal in echt treffen möchte (abseits der Web2.0-Pfade), der kann das auch tun – freilich nicht irgendwo, sondern auf ausgewählten Veranstaltungen rund um das Thema Web 2.0 – etwa Blogtails, Barcamps oder die von ihr mit organisierte Veranstaltungen Digitals… weiter so, Ronny, bis zum nächsten Wiedersehen dann – virtuell oder in echt, je nachdem.

Pickel und Preisausschreiben

Heute reden wir mal über ein unangenehmes Thema: Pickel. Diese überflüssigen Zeitgenossen haben die lästige Eigenart, immer genau dann zu sprießen wenn man(n) sie am wenigsten braucht: Beim ersten Date (der Klassiker!), Bewerbungsgespräch (quasi das „erste Date“ mit dem künftigen Chef…) oder – wie in meinem Fall – wenn man völlig unerwartet in die Kamera grinsen muss.

So geschehen am Blogtail: Da habe ich nämlich wider Erwarten tatsächlich den Hauptpreis der Blogparade – einen HP Mini 210 – gewonnen. Die Freude war groß, aber freilich begleitet von diesem unangenehmen Gefühl, dass man hat, wenn man weiß, dass man mit einer Gesichts-Deformation plötzlich im Mittelpunkt des Geschehens steht.

Vor den Fotos habe ich mich inzwischen schon entsprechend gefürchtet, aber anscheinend hat man bei HP gute Bildbearbeitungs-Profis, die den Vulkan in meinem Gesicht entfernt haben. Danke dafür. Blogger Alexander Lackner verwies auf Facebook dennoch darauf, dass „Sieger anders aussehen“. Wie gesagt: Ich schiebe das auf meinen Stoffwechsel. Grafik-Mastermind Tony Gigov unterstützt mich ja zum Glück auch seelisch, indem er statet: „Stefan rules“. Danke dafür 🙂

Und damit nun alle meine Hackfresse sehen, hier das Foto von der Preisübergabe. Freue mich schon, das Gerät dann in Händen halten zu können – danke an HP dafür, und danke an die Blögger für das tolle Event!

hp

PS: Ich entschuldige mich hiermit öffentlich dafür, das Internet mit einem derart belämmerten Gesichtsausdruck zu belästigen. 🙂

Freiflug für Terroristen

Ich bin ein Mensch, der Flugzeugen vertraut. Ich vertraue auch Piloten. Und Fluglotsen. Und sogar den Typen, die die Flugzeuge warten – obwohl ich aus persönlichen Erfahrungen weiß, dass diese Menschen gerne mal einen über den Durst trinken. Ein wenig erschüttert wurde diese Woche im Rahmen einer Pressereise nach Paris mein Vertrauen in das Security-Personal.

Weil ich nämlich in Eile gepackt habe und nur ein Handgepäck mitnahm, habe ich diverse Gegenstände vergessen, die eigentlich in einem Flugzeug nichts verloren hätten. Konkret: Streichhölzer, Feuerzeug, Rasiermesser inklusive scharfer Klingen. Während ich noch immer nicht wirklich verstehe, wie ein Feuerzeug oder Streichhölzer als Mordwaffe dienen können, hätte ich das Rasiermesser schon als Bedrohung angesehen – Stichwort: Kehle aufschlitzen und so. Entsprechend ärgerte ich mich über mich selbst und nahm an, dass man mir die Gegenstände abnehmen würde.

Haben sie aber nicht.

All die offiziell verbotenen Gegenstände durfte ich mit an Bord nehmen; und zwar nach insgesamt drei Security Checks (zwei in Wien, weil ich zuerst am falschen Gate war; einer in Paris). Skeptisch hingegen waren sie bei einem Tisch-Stativ, das ich für meine Kamera mit genommen hatte… hat jemals jemand mit einem Tisch-Stativ erschlagen oder erdrosselt? Wäre mir neu. Mein Deo haben sie mir ebenfalls abgenommen. Aber erst beim zweiten Check, beim ersten war’s anscheinend egal. Willkür? Vermutlich ja.

Wäre irgendwie toll, wenn jemand das Personal auf die aktuellen Security-Standards schulen könnte. Oder ihnen zumindest einen Anti-Wurschtigkeits-Kurs verpassen. Der Sicherheit wegen. Stichwort: Terrorismus, tote Menschen und so. Vielen Dank im voraus.