Das ist kein Scherz: Unter dem Titel „Gain extra Inches – die SPAM-Oper“ läuft derzeit im Schauspielhaus Wien ein Stück, das seinem Namen alle Ehre macht. Denn hier werden SPAM-Nachrichten zum Inhalt eines Theaterstücks. Mit Gesang. Und musikalischer Untermalung.
Dabei wird kaum eine Variante dieser Unform der Kommunikation ausgelassen: Beginnen tut das Stück mit einem Lied über den klassischen „Mitleids-SPAM“, in dem ein nigerianischer Junge um Geld für seine todkranke Schwester bettelt; gefolgt vom „Kaufen-sie-billige-Uhren-SPAM“, dem „Hier-kriegen-sie-billige-Kredite-SPAM“, Viagra- und Porno-SPAM und selbstverständlich dem klassischen Kettenbrief. Kleines musikalisches Highlight: Ein Rap zum Thema SPAM.
Und diese Mischung wirkt: Die Masse an Nachrichten, die sich gegenseitig zu übertönen suchen, mantraartig wiederholte Sätze wie „Jenny has sent you a digital postcard“ und „Kaufen Sie billige Uhren“ brennen sich ins Hirn und wollen nicht mehr weg – ganz so wie im echten Leben.
Fazit: Wer SPAM mal aus einer humorvollen Perspektive betrachten möchte, sollte sich das Stück genehmigen, das gestern Premiere hatte und noch am 26., 28. und 31. August 2010 im Schauspielhaus Wien zu sehen ist.