Stefan Mey

Das Jahr des Klippenschliefers

Wer mich schon länger kennt, dem ist das Prozedere bekannt: Zu jedem Jahresanfang, wenn Weihnachtsstress und Silvester-Kater verflogen sind, blicke ich zurück auf die vergangenen 365 Tage und wage einen Blick in die Zukunft. Bisher verschickte ich stets PDFs an ausgewählte Personenkreise, doch diesmal gibt es stattdessen einen öffentlichen Blogbeitrag – aus technischen und organisatorischen Gründen, und weil Datenschutz angesichts der NSA-Affäre ohnehin eine Illusion ist.

Das Jahr 2013 war für mich das Jahr des Klippenschliefers. Für die Unwissenden: Der Klippenschliefer ist ein kleines, pelziges Tier, das in ganz Afrika lebt und auf den ersten Blick wie ein großer Hamster aussieht – in Wahrheit aber mehr mit dem Elefanten verwandt ist.

So sieht der Klippenschliefer aus:

Warum Klippenschliefer? Weil er 2013 in meinem Leben präsent war, indem er zwei Länder bewohnt, in die ich im vergangenen Jahr reisen durfte: Israel im Oktober, und Südafrika im Dezember. In Israel wandelte ich mit meiner Freundin Heike auf den biblischen Pfaden Jerusalems, spazierte durch die Wüste und badete im Toten Meer; in Südafrika feierte ich Weihnachten mit Freunden und Familie, und schaute Elefanten beim Essen zu.

Außerdem war ich zu Beginn des Jahres mit Heike drei Wochen in Thailand: Wandern im Norden und Sporttauchen im Süden. Bekanntermaßen reise ich gerne – und im Jahr 2013 habe ich mehr Fernreisen gehabt als jemals zuvor.

Über den Dächern Jerusalems

Wochenendtrips kamen im vergangenen Jahr ebenfalls nicht zu kurz – darunter ein mehrtägiger Trip mit Heike nach Rom, Peters Junggesellenabschied in Prag, meine Premiere beim Oktoberfest (Lederhosen-Bilder sind vorhanden, werden an dieser Stelle aber nicht veröffentlicht) und ein Ausflug nach Graz – da mein Freund und Wegbegleiter Wolfgang heiratete. Außerdem haben im vergangenen Sommer mein Freund Peter und Heikes Schwester Anke geheiratet.

Prag. So sieht es aus.

Beruflich konnte ich mich auch 2013 nicht über Arbeits- und Actionmangel beschweren. Das Leben eines Online-Journalisten ist geprägt von täglich neuen Geschichten und unzähligen Möglichkeiten, diese an die Leser weiter zu reichen. Inhaltliche Highlights waren sicher der Mobile World Congress in Barcelona, IFA und CeBIT in Deutschland, sowie Pioneers Festival und TEDxVienna in Wien – um nur wenige zu nennen. Außerdem habe ich mich neben Start-ups und IT thematisch mehr mit Volkswirtschaft und der Börse beschäftigt – auch nicht uninteressant.

Zudem habe ich 2013 mehr denn je das Konzept des „Cross Media Journalismus“ gelebt: Inhalte werden in mehreren, miteinander vernetzten Formen präsentiert, um sie für den Leser interessanter zu machen. So schreibe ich nun nicht bloß Texte, sondern produziere Videos und Bildergalerien, und verwandle lahme Excel-Tabellen in interaktive Grafiken. Das macht Spaß, und ich lerne stets Neues.

Indien in Wien

A propos Crossmedia: Mein nebenberufliches Projekt, das Buch „Indien 2.0 – Twitter im Tuk-Tuk“, erreichte 2013 neue Dimensionen. Im Eigenverlag erschien es nun auch auf Papier; zusätzlich gibt es eine App und eine YouTube-Playlist, die den geschrieben Content multimedial ergänzen. Auf dem von Wolfgang organisierten „ViennaHaat“ im Rochuspark konnte ich das Gesamtwerk auf einem Gemeinschaftsstand mit dem Fotografen Sebastian Buchner präsentieren – ein netter Abschluss des gesamten Projekts.

Mein Stand am ViennaHaat: Klein, aber fein.

Weitere Experimente, die ich 2013 initiierte, inkludierten etwa eine eigene T-Shirt-Kollektion („sudo statt sudern“), ein neues Event-Format („Parkcamp“) und eine virtuelle Wetterstation, die mich im Piratenjargon warnt, wenn es regnet. Kommerziell erfolgreich war keines dieser Projekte, aber Spaß haben sie allemal gemacht. Für die, die es interessiert: Details dazu – und auch zu meinem Buch – gibt es auf meinem Blog.

Ein gutes Jahr

Summa summarum also ein gutes Jahr, und ein formidabler Ausgangspunkt für die nächsten 365 Tage. Vermutlich werden mich wohl auch 2014 spannende Reisen – der erste Kurztrip ist bereits geplant -, interessante berufliche Themen und neue Projekte begleiten – an Ideen mangelt es jedenfalls nicht.

Ansonsten wünsche ich mir und allen Lesern, die bis zum Ende des Textes durchgehalten haben eine gute Beziehung, glückliche Familie, tolle Freunde, Gesundheit und berufliche Erfolge. Und sollte es mal nicht so rosig laufen, dann orientiert Euch am eingangs erwähnten Klippenschliefer – denn der wird schon in der Bibel erwähnt als ein Wesen, das zwar körperlich schwach ist, durch seine Intelligenz, Hartnäckigkeit und Anpassungsfähigkeit aber auch unter widrigen Umständen überleben kann.

In dem Sinne: Viel Erfolg im neuen Jahr. Und bis bald.

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