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Emails? Brauchen wir das wirklich?

Potzblitz, das hätte nicht passieren dürfen: Der netteren Bedienbarkeit wegen rufe ich meine Emials immer über das Interface von Gmail ab; dieses ist aber mit meiner Gmx-Adresse synchronisiert, über die noch der Großteil meines Mailverkehrs läuft – es ist einfach recht mühsam, etlichen, über den Globus verteilten Menschen nachhaltig zu verklickern, dass man inzwischen im 21. Jahrhundert angekommen ist und auf „Internet made in Germany“ pfeift. Normalerweise läuft mit dieser Synchronisierung alles gut – solange ich nicht bei Gmx das Passwort ändere, ohne es bei Gmail auch entsprechend zu adaptieren.

Genau das ist nämlich geschehen – und in Folge habe ich nun sechs Wochen lang das Leben eines Gmail-Users geführt, ohne Mails vom Gmx-Konto zu bekommen. Aufgefallen ist mir das erst, als eine Bekannte meinte, sie habe mir eine wichtige Mail an die Gmx-Adresse geschickt, die ich allerdings nicht bekommen hatte. Der Fehler war bald gefunden, das Problem behoben.

Fasziniert hat mich dabei die Tatsache, dass ich offensichtlich auch sechs Wochen ohne den Großteil meiner Mails leben konnte; und als ich mich durch hunderte von Nachrichten in meinem Posteingang kämpfte, waren schnell 98 Prozent davon gelöscht, weil es sich um Spam und Newsletter handelte. Den Rest hatte ich in zehn Minuten gelesen und beantwortet – mit maximal 60 Minuten Zeitaufwand wurde also das Äquivalent von sechs Monaten Wochen Dauer-Checken erledigt.

Ist es also wirklich nötig, dass ich ständig online bin? Dass ich alle paar Minuten meine Mails checke? Wie viel Zeit kann ich gewinnen, wenn ich die Intervalle zwischen den Gängen zum digitalen Briefkasten deutlich verlängere? Fragen über Fragen.

Inzwischen bin ich übrigens wieder erreichbar; per Mail (bevorzugt auf der Gmail-Adresse) ebenso wie über Facebook – welches ich übrigens ebenfalls im Minuten-Takt checke, auch auf dem Smartphone, in der U-Bahn und überall sonst. Man hat ja sonst nichts zu tun.