In Indien passiert es recht rasch, dass man sich eine Erkältung einfängt – bei 35 Grad Außentemperatur mag das absurd klingen, ist aber ein Faktum, zumal man stets zwischen den Welten hin- und herspringt, sich von einer heiß-feuchten Straße direkt in ein auf Arktis-Niveau herunter gekühltes Fünf-Sterne-Hotel begibt. Ich niese nicht selten.
In Europa führt dann der erste Weg zu einem Supermarkt, wo Taschentücher erstanden werden. In Indien gibt es in den Supermärkten Binden und Windeln, aber keine Taschentücher. Und in den Apotheken, da ist man vielleicht erfolgreich, aber nicht unbedingt. Wie wird das Rotz-Problem also gelöst?
Ort des Geschehens: Ein Hotel in Kemps Corner, Bombay. Davor steht ein junger Inder, er trägt eine Anzughose und ein Hemd. Dann niest er auf die Straße. Und anschließend führt er seine Hände zur Nase, rotzt genüsslich hinein und verteilt das Ergebnis durch Wedeln der Hände auf der Straße.
Die Wichtigkeit von Taschentüchern wird überbewertet.