Zum Inhalt springen

Ich wandere aus!

Schluss jetzt mit der Geheimniskrämerei der letzten Wochen. Schluss mit den Fragen, warum dieser Blog bilingual ist. Warum ich einen neuen Twitter-Account namens @YSStefan habe. Warum ich absurde Flugreisen buche. Und, warum ich vorerst keine Winterkleidung mehr kaufe. Ich mache das jetzt hochoffiziell: Ab Oktober bin ich für ein halbes Jahr Chefredakteur des indischen Online-Mediums yourstory.in in Bangalore.

Wie kam es dazu? Schwer zu sagen. Der Traum ist alt, sehr alt sogar. Als Kind habe ich vier Jahre in Bombay gelebt, bin über den Schulhof gerannt und habe Reporter gespielt. Damals wollte ich „Schornalist“ werden; am Besten halt gleich auf diesem indischen Schulhof. Diesen Traum habe ich immer weiter geträumt, mal mehr und mal weniger. Als ich dann 2008 auf Urlaub in Indien war, hab ich mir gedacht: „He, das ist noch immer irgendwie ein Zuhause. Und ich möchte hier mal eine Zeit leben. Aber nicht als Hippie, sondern arbeitend.“ Das Resultat war der Blog www.indische-wirtschaft.at, den ich mit Wolfgang Bergthaler betreibe.

Knapp drei Jahre nach dieser Vision verwirklicht sich mein Traum: Eine sms an Ostermontag. Von Wolfgang, aus Indien: „Lass uns auswandern. Ich hab zwei coole Jobs für uns.“ Klar war ich skeptisch, aber auch neugierig. Auf meine Frage, was das denn sei und wo, kam aber ein Angebot, das ich unmöglich ablehnen konnte: „Journalismus in Bangalore. Themen sind Tech, Entrepreneurship und Social Business.“ Bingo.

Der Job passt zu mir wie die Faust auf’s Aug‘. Journalismus, in Indien, mit jenen Themen, die ich die letzten Jahre über in Österreich behandelt habe. Und das Okay vom WirtschaftsBlatt ist da: Als Auslandskorrespondent liefere ich Content für wirtschaftsblatt.at vom spannendesten Ort des uns bekannten Universums.

Also, los geht’s: Traum verwirklichen. Und zwar ab Oktober. Eine Wohnung in Bangalore hat Wolfgang schon gefunden; den Flug zu TechSparks im August habe ich schon gebucht, den Oktober-Flug buche ich in den kommenden Tagen. Visum muss ich noch besorgen. Und einen Zwischenmieter für meine Traumwohnung in Ottakring finden. Und viel Kleinkram organisieren. Aber: Das sind nur kleine Hürden, und der Weg ist klar.

Dann warten auf mich neue Eindrücke, ein vollkommen erweiterter Horizont, tolle neue Kontakte – und das beste Essen der Welt. Und ein Sommer, der bis Herbst 2012 dauern wird. Denn, das sollte abschließend noch erwähnt werden: Es ist ein Ausstieg auf Zeit. Ab 1.4.2012 bin ich wieder da – pünktlich zum Geburtstag des liebsten Menschen der Welt. Und rechtzeitig, um meinen soeben beschlossenen neuen Job anzutreten.

Alles ist so wundervoll. Danke, lieber Gott. Welcher auch immer. Es gibt ja viele von Euch.

Der Verkehr in Bangalore ist eine Herausforderung.

Der Verkehr in Bangalore ist eine Herausforderung.