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Warum wir manchmal schlechte Handys brauchen

Smartphones sind eine heiße Sache, die unser Leben leichter machen: Kein Verlaufen mehr dank Google Maps, kein Vergessen dank Evernote. Mehr Kommunikation durch Facebook, Twitter und mobiles E-Mail. Mehr Kundendurchblick durch Salesforce. Ein Leben ohne die kleinen Wunderkästen kann sich der Digital Native kaum noch vorstellen. Dennoch: Im Urlaub sollte vielleicht auf ein veraltetes Ersatzhandy zurückgegriffen werden.

Warum das? Die Gründe sind vielfältig. In erster Linie wäre da mal das Thema Roamingkosten: Auch diesen Sommer werden uns wieder Meldungen von horrend hohen Handyrechnungen ereilen. Nicht etwa, weil die Menschen generell dumm sind – aber wenn man selbst nicht doch aus Gewohnheit mit dem morgendlichen Download des „Ö1 Morgenjournal“-Podcasts Traffic generiert, spielen sich spätestens die Kinder mit dem App Store. Besser: Gleich ein Handy haben, das dies technisch gar nicht ermöglicht.

Der zweite Punkt: Akkulaufzeit. Wer gerade im Alleingang die Wüste Gobi durchfährt, hat wenig Möglichkeit zum Aufladen des stromfressenden Touchscreen-Geräts. Aus dem gleichen Grund ist übrigens Robustheit ein Thema: Alte Tastenhandys halten – das haben zahlreiche Selbstversuche bewiesen – deutlich mehr Stöße und Gatsch aus als fragile Smartphones. Und werden sie doch zerstört, ist der Schaden geringer und daher leichter zu verkraften.

Am wichtigsten ist aber der letzte Punkt: Heimweh. Denn nach zwei Wochen mit klemmenden Tasten und monophonen Klingeltönen möchte ich mich einfach wieder auf eine Runde „Angry Birds“ freuen. Denn: Zu Hause ist es doch am schönsten.

Aus Gründen der Effizienzmaximierung erschien dieser Beitrag auch in Stefan Meys Kolumne im WirtschaftsBlatt Investor.