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Stefan Mey gewinnt ÖZIV-Anerkennungspreis

Der Österreichische Zivil-Invalidenverband (ÖZIV) hat gestern in einer feierlichen Gala Journalisten für ihre Berichterstattung rund um Menschen mit Behinderungen ausgezeichnet – und auch ich habe zumindest eine Anerkennung abgestaubt. Ja, zugegeben, das fette Preisgeld von 1000 Euro hab ich nicht bekommen, das ging an den Falter und den ORF… trotzdem freue ich mich über den Anerkennungspreis und die symbolische Urkunde.

Warum? Weil es bei meiner Auszeichnung weniger um das Inhaltliche ging, sondern mehr um die Methodik. Wir erinnern uns: Für die Reportage „Tückische Tresen und freundliche Menschen“ habe ich mich gemeinsam mit Martin Habacher in einen Rollstuhl gesetzt und ein Shoppingcenter auf seine Barrierefreiheit überprüft. Das Ergebnis gab es dann prominent im Print, zusätzlich online mit vielen Fotos und einem Video, ebenso wie auf unseren Blogs.

die Jury lobte dementsprechend meinen „Crossmedia-Journalismus“ – also Journalismus über verschiedene Plattformen hinweg. „Das ist die Zukunft“, sagt mir ein Jury-Mitglied – schön; denn jetzt weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Den Hauptpreis habe ich – so wurde mir hinter vorgehaltener Hand erzählt –  nicht bekommen, weil das Video qualitative Mängel – vor allem in Sachen Ton – aufzuweisen hatte. Blöde Sache: Als ehemaliger Okto-Produzent bin ich eigentlich auch ein höheres Niveau gewohnt, aber in diesem Fall hatte ich die Videokamera zu hause gelassen, um mit der Kompaktkamera mobiler (sic!) zu sein – dass ein internes Mikro in einem beschallten Shoppingcenter ein akustischer Super-GAU ist, hatte ich nicht eingeplant.

Was habe ich daraus gelernt? Kurz gesagt: Weiter machen, und besser werden. Weiter machen in dem Sinne, dass Crossmedia wirklich Sinn macht, neue Zielgruppen erschließt und alle Kanäle optimal ausnutzt. Besser werden muss ich aber auch: Weiter lernen in den Bereichen, die (noch) nicht zu meinem Kerngeschäft gehören. Und in technisches Equipment investieren. Und genauer planen.

Das ist eine mordsmäßige Hackn – aber die Tatsache, dass ich unter 45 Einreichungen der einzige Crossmedia-Journalist war zeigt mir, dass ich mich getrost als Pionier auf diesem Gebiet bezeichnen kann – und das wird sich irgendwann bezahlt machen. Hoffe ich mal.