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Na also. Geht doch.

Ärztekammer und SVA haben ihren Streit beigelegt. Wir können nun endlich wieder unsere Plastik-Karte bei jedem beliebigen Arzt vorlegen. Nun werden wir zwar auch mehr Geld zahlen, aber dafür sollen wir in Zukunft auch bessere Leistung erhalten: Bevorzugt werden wir an den „Tages-Randzeiten“ bedient, heißt es. Was ist eine „Tages-Randzeit“? Jene eines gewöhnlichen Angestellten? Oder die eines Selbständigen, der teilweise bis tief in die Nacht an seinen Finanzen kiefelt oder an seinem Blog – *hüstel hüstel* – schreibt? Ach… egal.

Jede Krise ist auch eine Chance, so sagt man. Was haben wir in diesem Fall gelernt? Wohl in erster Linie, wie fragil unser augenscheinlicher Wohlstand ist. Und, dass wir in Folge uns immer ein finanzielles Polster bereit halten sollten, auf das wir in wirklich harten Zeiten zurück greifen können. Hätte der Zustand länger gedauert und wir wären ernsthaft krank geworden… Gott behüte!

Und auch gab uns diese Krise Gelegenheit, die Situation der „Neuen Selbständigen“ zu beleuchten. Diese Gruppe ins Rampenlicht zu rücken. Zumindest für eine kurze Zeit. Dass 60 Prozent der SVA-Versicherten unter 1000 Euro im Monat verdienen, das ging durch die Medien und durch’s Web. Und es zeigte, dass wir nicht alle Groß-Industrielle sind, sondern eigentlich arme Schweine.

Diskussionsgegenstand könnte in Folge noch sein, wie die SVA-Beiträge bemessen werden. Martina Schubert von FOFOS legt hier nämlich Zahlen vor, die nachweisen, dass Geringverdiener prozentuell deutlich mehr zahlen als Höchstverdiener:

  • Selbständige, die 600,- Euro verdienen, müssen 33% abgeben
  • 2.000,- Euro verdienen, müssen 26% abgeben
  • 10.000,- Euro verdienen, müssen nur 12 % SV-Beiträge bezahlen

Absurd, oder? Darüber sollte man mal diskutieren… Aber wer macht das dann eigentlich? Wer ist unsere Lobby? Sollte sich aus den Lagern der verschiedenen Farben mal jemand für uns verantwortlich fühlen: Bitte melden. Danke.