Zum Inhalt springen

Pah, New Years is Humbug!

Das neben meiner Wohnung liegende Verkleidungsgeschäft Jux Witte hat in den Auslagen die Engel und Feuerwerkskörper gegen Vikinger-Verkleidungen eingetauscht, mein Magen fühlt sich ob des vielen Essens noch immer etwas seltsam an, der Kopf brummt noch von der Silvesternacht und die Rippe tut noch immer weh, weil mich jemand mit den Worten „Frohes Neues, lieber Stefan!“ zu fest umarmt hat. Ohne Zweifel: Das alte Jahr ist vorbei, das neue hat angefangen. Und das ausgerechnet mit einem  Jänner, oh Schreck.

Der Jänner ist für das Jahr das, was der Montag für die Woche ist. Nicht nur, dass wir diverse Resterscheinungen von Rausch und Freudentaumel noch verarbeiten müssen, vor allem kiefeln wir an den Herausforderungen, die noch auf uns warten: So viel haben wir uns vorgenommen, umgesetzt aber noch gar nichts – und irgendwie zweifeln wir nun daran, dass wir es durchziehen werden. Denn zu unserer großen Überraschung haben die Singles unter uns über Nacht nicht den Partner für’s Leben gefunden, der neue Job hat sich für die Jobsuchenden auch nicht einfach so aus dem Nichts raus materialisiert und das Rauchen hat sich ebenfalls nicht von selber aufgehört – und das, obwohl das Jahr schon ganze zwei Tage alt ist.

Mit Erschrecken stellen wir wieder mal fest, dass sich die Probleme nicht von selber lösen, dass auch ein magischer Wechsel der Jahreszahl nicht die große Erlösung verheißt. Wir werden es also selbst angehen müssen, auf eigene Faust die Probleme lösen, die da vor uns stehen. 2010 mag vielleicht so angefangen haben, wie 2009 aufgehört hat – das heißt aber noch lange nicht, dass sich die nächsten 365 Tage nichts Radikales in unseren Leben ändern wird.

Also, Kopf hoch, liebe Leute: So bald wie möglich den Kater abschütteln, Aufstehen und die Dinge selbst anpacken, statt auf das Schicksal zu warten. Ich zum Beispiel werde nämlich mit dem Joggen beginnen. Wirklich. Morgen. Versprochen. Und wenn nicht, dann eben nächstes Jahr.