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Im Test: Nokia 5800 Xpress Music

Nokia hat ja, während andere schon mit Touchscreens um sich warfen, die Presse immer beruhigt mit Aussagen wie: „Wir warten, bis wir’s wirklich können – und dann präsentieren wir unser Produkt.“ Das Ergebnis ist dann ganz okay, haut einen aber nicht vom Hocker. Damit das Display reagiert, muss relativ fest aufgedrückt werden. Das ist zwar einerseits ein Vorteil, da das Problem weg fällt, aus Versehen aufzulegen, wenn man mit der Backe beim Telefonieren ans Display kommt (da gibt es genug Geräte, die damit Probleme hatten…), ist aber manchmal auch lästig: Beim Browsen durch Bilder eifert das Handy nämlich dem iPhone nach – anders als beim Apple-Produkt muss man beim Übers-Display-Streichen aber nun fest aufdrücken, sonst passiert genau gar nix. Außerdem gibt’s keinen Multitouch – für ein Produkt vom (Noch-)Branchenführer, der sich extrem viel Zeit ließ, ist das schon eine sehr schwache Leistung.

ScummVM funktionierte in meinem Test nicht – leider; denn ich hätte gerne Monkey Island auf einem Touchscreen gespielt. Dafür ist eine 3D-Touchscreen-Version von Bounce vorinstalliert – wer’s braucht… Im Web habe ich mir außerdem ein digitales Piano runter geladen, das mit einer Sekunde Latenzzeit aber ziemlich unspielbar ist.

Anders als andere Musik-Handys hat das 5800 keine mp3-Player-Tasten, was auch noch ordentlich Minuspunkte bringt.

Der Verpackung liegt komischerweise ein Plektron bei. Das ist aber nicht dazu da, um auf dem Handy Gitarre zu spielen, sondern soll wohl dazu dienen, die Sim-Karte zu entfernen, die recht komisch untergebracht ist – in einem Slot wie dem SD-Slot, aber ohne Schnappmechanismus – zur Entfernung muss also der Akku raus genommen und die Sim-Karte über einen Spalt mit dem Plektron raus gefriemelt werden. Komplizierter wäre es wohl nicht möglich gewesen…

Alles in allem: Wer auf Nokia steht und unbedingt ein neues Touchscreen-Handy braucht, findet ein Produkt, das okay ist, aber nicht begeistert. Allen anderen rate ich, entweder auf’s N97 zu warten oder sich anderweitig umzusehen.