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Europareise (7): London Heathrow Terminal 5 Madness

Mit einem 5,4 Milliarden € teuren Terminal am Londoner Flug­hafen Heathrow sollte mit Donnerstag die Abfertigung beschleunigt werden. Doch am ersten Tag streikte das Gepäckband, 10.000 Passagiere waren von Verschiebungen oder Ausfällen betroffen und fühlten sich wie Tom Hanks im Film „Terminal“ – darunter ich.

„Heute fliegen Sie wohl nicht mehr“, sagt ein Angestellter am Check-In, der währenddessen mit zwei Handys gleichzeitig telefoniert und heftig schwitzt. British Airways bietet mir an, 100 Pfund für die Übernachtung zu zahlen. Das Problem: Durch die erhöhte Nachfrage kostet ein Hotelzimmer inzwischen 250 Pfund.

Asyl

Da ich keine 150 Pfund für die Fehler anderer zahle, lege ich mich lieber auf dem Teppich­boden im Gebetsraum schlafen. An sich nicht unbequem, doch um vier Uhr morgens werde ich durch das Gebetsgemurmel eines Mitarbeiters geweckt. Hoffentlich hilft es, denke ich.

Falsch gedacht: Meinen zweiten, für sechs Uhr morgens angelegten, Flug verpasse ich wegen langer Wartezeiten beim Sicherheitscheck. Als ich zweiein­halb Stunden zum „Rescheduling“ anstehe, rede ich mit einer Nigerianerin. „Das habe ich noch nie erlebt“, sagt sie, „Nicht mal in Nigeria.“ Eine von vielen verärgerten Fluggästen. Die werden bei British Airways wohl noch für Köpferollen sorgen.Beim dritten Anlauf lande ich am Freitag um 15 Uhr in Schwechat – nach 22 Stunden. Der Abflug hat sich um eine Stunde verspätet. „Wir müssen noch einen Koffer ausladen“, sagt der Pilot. War vermutlich meiner. Denn der kam erst Sonntag abend hierher.