Viele Techno-Journalisten greifen bei ihren Produktbeschreibungen auf ein leistungsfähiges internes Redaktionslabor zurück, das Hard- und Software bis auf die Knochen testet, dabei den Großteil der Anzeigeneinnahmen verschlingt. „Blödsinn,“ denke ich mir und mache lieber den Test eigenhändig im freien Gelände: auf dem FM4-Fest vor zwei Wochen versenkte ich mein nagelneues Nokia 6120 in einem Bierglas. Wie dies genau passiert ist, kann und will ich nicht im Detail wider geben; nur so viel sei gesagt: bedingt durch Schockeffekt und die späte Stunde dauerte es einige Schreckenssekunden, bis ich das HighTech-Toy aus der gelben Flüssigkeit gefischt hatte.
Dann hieß es schnell handeln: das Gerät ausgeschaltet, Akku heraus genommen, SD- und SIM-Karte entnommen und abgewischt – das Ganze inmitten pubertierender Alternative-Rocker und ihrer Kräuterzigaretten. Seltsame Blicke habe ich durchaus geerntet, als ich auf meinem Schoss die Einzelteile ausbreitete und liebevoll pflegte…
Es zeigte sich aber: ich habe richtig gehandelt. Nachdem ich das Gerät nun zwei Wochen bei Zimmertemperatur habe trocknen lassen, konnte ich es heute wieder zusammen bauen. Und siehe da: alles funktioniert einwandfrei, Nokias Modell kann also neben MobileOffice- und Web-Funktionen auch mit einer Saufkopf-Festigkeit punkten. Das ultimative Tool also für Geeks, die auch gerne feiern gehen. Einzig schade ist, dass sich das Display nicht abnehmen und säubern lässt; dieses somit von innen durch die vertrocknete Bierleiche verklebt ist. Eigentlich eklig – wenn man so bedenkt, dass man sich dieses pickige Zeug auch hin und wieder in den Magen gießt… prost, auf die Finnen!
Noch immer rauschig: mein Nokia 6120.