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Projekte | projects

Virtuelle Wetterstation twittert im Piraten-Jargon

Bekanntermaßen habe ich ja vor ein paar Jahren mit ein paar Freunden ein Event mit dem Namen „Monkey Island Revival Party“ organisiert – ein abendliches Zusammenkommen hunderter Möchtegern-Piraten im Wiener WUK, bei dem ausgelassene Spiele gespielt, wilde Lieder gesungen und massenhaft Grog getrunken wurde. Als Überbleibsel aus dieser Zeit gibt es jede Menge schöne Erinnerungen, von denen ich noch meinen Enkelkindern erzählen werde – und einen Twitter-Account, der nun eine neue Funktion hat.

Denn unter @evil_pirate habe ich in dieser Zeit noch nicht wirklich viel gezwitschert – es war das Jahr 2008, und damals gab es in meinem Leben maximal studiVZ; Facebook und Twitter waren auf meiner Kommunikations-Agenda noch nicht vorhanden, Marketing wurde über kleine Papierzettel betrieben, die wir als „Flyer“ bezeichneten. Der Account lag also brach.

Bis ich auf die Seite ifttt.com stieß – diese doch recht kryptische URL steht für „If this then that“ und ermöglicht, Web-Anwendungen miteinander zu verknüpfen: Wenn bei der einen Anwendung ein Ereignis eintritt, soll die andere eine Handlung ausführen. Verbinden lassen sich damit etwa Web-Kalender, Email-Konten, Social Media, RSS-Feeds oder Wetter-Dienste.

Und weil das Wetter in Wien in der jüngsten Vergangenheit nicht gerade toll war, habe ich mir folglich eine virtuelle Wetter-Station gebastelt: Wenn es nun regnet, schneit oder die Temperatur unter null Grad fällt, dann twittert mich mein Pirat an: „Holy Seacow! It’s snowing!“ schreit er mir dann virtuell zu – oder: „Yarrr, cold!!! It’s -1 Celsius and Mostly Cloudy. Put yer longjohns on!“.

Das System läuft nun seit einigen Wochen im Testbetrieb und hat sich bewährt: Nun weiß ich etwa morgens schon vor dem Aufstehen, dass mich eine weiße Winterlandschaft erwartet – und ich mich folglich warm einpacken muss. Und ab heute geht es einen Schritt weiter: Jetzt gibt der böse Pirat der Welt Bescheid, wenn ich auf Flickr und YouTube Inhalte zu meinen Favoriten hinzufüge – und schlägt außerdem Alarm, wenn Ron Gilbert einen Blogbeitrag schreibt, in dem das Wort „Monkey Island“ vorkommt.

Für Frühling ist ein Pollenwarnsystem gedacht, und für den Sommer – sollte er kommen – eine Hitzewarnung. Und auch sonst werde ich immer weiter an der Automatisierung von Tweets unter diesem Account arbeiten. Und irgendwann wird dann es dann im Web einen virtuellen Piraten geben, der vollkommen eigenwillig handelt, andere Menschen beleidigt und fremde Accounts kapert.

Das ist dann schon ziemlich gruselig. Aber auch irgendwie cool.

sudo statt sudern

Bekanntermaßen bin ich seit einigen Monaten stolzer Besitzer des Mini-Computers „Raspberry Pi„, der aktuell in unserem Haushalt als wundervoller Wohnzimmer-PC fungiert. Er hat für mich gleich einen doppelten Nutzen; denn erstens lassen sich mit dem kleinen Gerät problemlos Filme und Musik an Beamer und Hi-Fi-Anlage übertragen, zweitens eröffnet sich mir ein vollkommen neues Universum: Endlich lerne ich die fabulose Welt der Linux-Pinguine kennen.

Diese Linux-Welt, die ist wirklich toll. Denn wer sich in ihr zurecht findet, der kann den Computer endgültig seinem eigenen menschlichen Willen unterwerfen – doch obacht: Nicht Jeder beherrscht die richtigen Befehle, um sich in diesem freien System grenzenlos bewegen zu können. Ich selbst konnte mich zu Beginn gegenüber dem Computer nicht durchsetzen, weil es mir keine Rechte einräumen wollte. Doch dieses Hindernis lernte ich schnell zu überwinden, indem ich mir das mächtige Zauberwort „sudo“ aneignete.

„sudo“, das bedeutet in Linux-Sprache so etwas wie: „He, Computer, jetzt hör mir mal zu: Ich bin der Chef. Und Du musst machen, was ich Dir jetzt befehle“. Sudo, ja, das ist quasi das „Simon says“ der Linux-Welt. Das gefiel mir – und weil ich Alliterationen so mag, schoss mir sehr schnell ein passender Slogan in den Kopf.

Sudo statt sudern“ dachte ich mir – denn sudern, das sei den Nicht-Wienern hier erklärt, ist eine typisch wienerische Eigenschaft: Man beschwert sich, und zwar permanent – aber ja nicht zu laut, denn sonst könnte das Subjekt, auf das sich die Suderei bezieht, ja im schlimmsten Fall noch etwas an der Situation ändern; und dann müsste man sich ein neues Subjekt zum Sudern suchen. Und das wäre zaach.

Sudo, so denke ich mir, ist die absolute Alternative zum Sudern: Lieber Linux lobpreisen statt sich mit Windows wurmen oder über den Mac zu meckern. Ganz klar; wer auf den Pinguin vertraut, der muss nicht sudern, wurmen, meckern oder granteln.

„Ha!“, sagt daraufhin die fabulose Frau R., ihres Zeichens Telematikerin, als wir gemeinsam bei einem Bier zusammen sitzen: „Eigentlich ist das ja schon richtig philosophisch!“ Denn es liege ja in der Natur des Suderns, dass man im Fatalismus faulenzt und sich über die Obrigkeiten am Stammtisch beschwert – während sudo eine positive Aufbruchstimmung ausdrückt: Nämlich selbstbestimmt handeln, Chef des eigenen Lebens sein und die Angelegenheiten in die Hand nehmen. Sudo, das ist eine Lebenseinstellung, in der man Herr über sich selbst ist. Das ultimative Credo der Selbermach-Gesellschaft des 21. Jahrhunderts also.

Und weil ich selbst nicht nur Sudist, sondern auch Kapitalist bin, habe ich gleich ein T-Shirt gestaltet, das man unter folgendem Link bestellen kann:

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Das Bier floss im Lauf des Abends weiter, und der sudo-Schmäh verselbständigte sich. So wies der Weggelegter der Frau R. etwa darauf hin, dass man bei der Bestellung eines Sandwichs nicht „Make me a sandwich“ sagen solle, sondern freilich „sudo make me a sandwich„; und die Frau H. erfand mit „sudo schmusen“ den ultimativen Schmäh für ein Aufreißer-Shirt. Am Ende des Abends verabschiedete ich mich schließlich mit einem fröhlichen „sudo schönen Abend noch“ und tippte am nächsten Morgen schlaftrunken „sudo apt-get install coffee“ in die Kommmandozeile meines Raspberry Pi – leider ohne den gewünschten Effekt.

Die Produkte gibt es nun jedenfalls in meinem neu eröffneten Spreadshirt-Shop zu kaufen. Was mich zu den abschließenden Worten führt: „sudo apt-get install Geldausgeben“; oder einfach nur „sudo shoppen“ – denn wen ich als erstes mit einem solchen T-Shirt in der Öffentlichkeit sehe, der kriegt von mir ein Bier spendiert.

Das IndiaCamp geht in die nächste Runde!

indiacampjpgDas IndiaCamp geht in die dritte Runde. Nach den beiden Erfolgen 2011 und 2012 haben wir uns für heuer was besonderes ausgedacht. Am 22. Juni tagen wir im Renaissanceschloss Schallaburg!

Gemeinsam mit der Österreichisch-Indische Gesellschaft (ÖIG) organisieren wir im Rahmen der Ausstellung „das Indien der Maharadschas“ wieder unsere legendäre (Un)Konferenz zum modernen Indien. Im Laufe eines Tages bekommst du einen einzigartigen Einblick über die verschiedenen Facetten des zeitgenössischen Indien. Wir spannen den Bogen von urban Lifestyle, Musik und Film zu Politik und sozialer Entwicklung bis hin zu Wirtschaft und Innovation.

Ziel der Veranstaltung ist der informelle Erfahrungs- & Wissensaustausch zum Thema Indien, die Vernetzung von Gleichgesinnten in einem ungezwungenen Umfeld, und Inspiration für neue gemeinsame Projekte. Das IndiaCamp ist ein intensiver Event mit Diskussionen, Workshops und Vorträgen. Alle Teilnehmer sind eingeladen, zum Gelingen des Events aktiv beizutragen.

Zwischen 11 und 17 Uhr erwarten dich zehn bis zwölf Sessions (Deutsch und Englisch), die teilweise parallel statt finden. Außerdem gibt es leckeres indisches Essen, Chai und genug Raum für persönliche Gespräche.

Wir laden alle EuropäerInnen und InderInnen ein, die ihre Erfahrungen mit der Indien-Community teilen wollen. Das interdisziplinäre Publikum aus Wissenschaft, Wirtschaft, Studenten und Berufstätigen und Selbstständigen eröffnet auch heuer wieder einzigartige Potentiale.

Wir freuen uns auf deine Teilnahme! Bitte um deine e-mail Anmeldung bis 15. Juni.

Die Teilnahme ist kostenlos! Außerdem gibt es einen Shuttle Bus von Wien zur Schallaburg (Unkostenbeitrag von 5 EUR p.p.).

http://www.austro-indian.at

http://www.indische-wirtschaft.de

„Twittern im Tuk-Tuk“ – mein Buch über Indien, ab sofort auf Amazon!

tweeting_deutsch „Komm, lass uns nach Indien auswandern“ schrieb mir Wolfgang Bergthaler – „Der Wolf“ – in einer knappen Sms; und kurze Zeit später fand ich mich in einer faszinierenden Welt wieder: Indien, mit all seinem Dreck, Lärm, seinen Menschen, Tieren, Gerüchen, Sitten und Bräuchen. Ich hätte dort eigentlich arbeiten sollen, und habe es im Endeffekt auch getan – aber trotzdem kam alles anders als ich es ursprünglich im Kopf gehabt hatte. Aus einem Büro-Job im verschmutzten Bangalore wurde eine Reise über den gesamten Sub-Kontinent, bei der ich viel lernte, aber im Endeffekt mir eingestehen musste, dass ich doch nichts verstanden hat. Wer diesen Punkt erreicht hat, so sagt man, der hat Indien kennen gelernt.

Während dieser Zeit habe ich getwittert, auf Facebook Erfahrungen geteilt, sowie auf diesem Blog Texte verfasst – und schon bald erkannte ich, dass wohl kein Freund der Welt genug Geduld haben könnte, um sich alle meine Geschichten aus dem farbenfrohen und mit Straßenkötern übersäten Land in voller Länge anzuhören. Also habe ich ein Buch geschrieben. Und nun ist es fertig.

Es hat über 300 Print-Seiten, strotzt vor Selbstironie und ist angenehm kurzweilig: Die Kapitel haben die Textlängen üblicher Blog-Postings und lassen sich somit gemütlich unterwegs vertilgen – in Summe ergeben sie aber eine zusammenhängende Geschichte. Wer also schon diesen Blog mochte, der wird das Buch lieben.

Aktuell ist das E-Book auf Amazon für den Kindle erhältlich – wer keinen Kindle hat, der kann es per App am Tablet-PC oder Smartphone lesen, sogar für den Desktop-PC gibt es ein entsprechendes Programm. Also, worauf wartet Ihr noch? Los geht’s: Kaufen, Lesen, Weitersagen! Unter diesem Link gibt es das Buch – und über Feedback freue ich mich freilich, solange es höflich formuliert ist.

http://www.amazon.de/dp/B00ASB6V72

 

Dies und das, Neues im Web

Zugegeben, die letzten Wochen und Monate war es immer mal wieder etwas stiller auf diesem Kanal. Warum? Was ist passiert? So einiges, kann man sagen. Da waren so manche familiäre Events, denen ich beigewohnt habe: Taufe der Nichte, Hochzeit der Schwester, Geburtstag des Schwieger-Opas und so weiter… allesamt schöne Erlebnisse, die aber natürlich das Gedeihen eines Blogs behindern; und als Erlebnisberichte haben solche persönlichen Geschichten (anderer Menschen) hier definitiv nichts verloren.

Dann wäre da noch die Sache mit der Schriftstellerei. Mein Buch „Indien 2.0 – Twittern im Tuk-Tuk“ befindet sich aktuell im Selbst-Lektorat und wartet zudem auf die letzten Texte; dann sollte es bald online gehen – und da Bücher nun mal langlebiger sind als Blogs, hat das Projekt entsprechende Priorität gegenüber stefanmey.com.

Und dann wäre da freilich noch mein Daytime-Job; also die Arbeit, die ich für meinen aktuellen Brötchengeber erledige: Mit WirtschaftsBlatt.at haben wir einen Relaunch im August hingelegt, und das Ergebnis kann sich sehen lassen – parallel dazu war ich immer mal wieder unterwegs; unter anderem auf der IFA in Berlin. Und weil ich auf meine Arbeit im WiBl recht stolz bin, stelle ich hier Quick-Links zu den von mir am meisten betreuten Bereichen rein:

Man sieht: Ich ruhe nicht, ganz im Gegenteil. Und das ist gut so. Für die entstandenen Kommunikationspausen auf diesem Blog bitte ich um Verständnis.

Eigenlektorat: Eine zaache Hackn

Derzeit sitze ich in einem Zug, der mich in die Schweiz bringen soll. Mit im Gepäck habe ich das übliche Spielzeug eines digitalen Nomaden: Einen Laptop, einen Tablet-PC, ein Smartphone, eine Digicam, einen eReader und einen iPod… Ja, ich weiß: Mein Handy kann auch Fotos machen und Musik abspielen, und auf meinem Tabet-PC kann ich auch schreiben – aber ich habe nun mal gerne 100 Prozent Leistung von einem Spezialgerät als die „So funktioniert es ja eh auch“-Performance einer eierlegenden Wollmilchsau. Und außerdem habe ich etwas sehr ungewöhnliches dabei: Papier.

 Ziemlich viel Papier sogar; oder, um genau zu sein: 130 ausgedruckte A4-Seiten. Denn so dick ist das aktuelle, noch nicht fertige Manuskript meines eBooks „Indien 2.0 – Twittern im Tuk-Tuk“; und für die kommenden Tage habe ich mir vorgenommen, endlich die fehlenden Kapitel zu ergänzen und Fehler auszubessern.
Das ist, wie man auf wienerisch so schön sagt, eine zaache Hackn. Denn immerhin besteht das Buch in seiner aktuellen Version ja nur aus zusammen gestoppelten Blogbeiträgen, und die Handlung hängt an manchen Stellen wirklich, an anderen ist definitiv eine zusätzliche Erklärung nötig, damit der Leser die Abenteuer vom Stefan und dem Wolf machvollziehen kann. Außerdem gibt es Tippfehler, die mehr erst beim Betrachten das Ausdrucks wirklich auffallen – auch das Auffinden und Ausbesseen dieser Textstellen ist eine mühsame Kleinarbeit.

 Aber immerhin: Bis Ende des Monats möchte ich ja fertig sein mit dem Buch – und dann kann ich mich wieder auf andere Dinge konzentrieren und zusehen, wie die Verkäufe in die Höhe schnellen und ein Schwall an Tantiemen auf mein Konto spühlt. Hoffe ich zumindest. Wenn es dann schließlich so weit ist, erfahrt Ihr das rechtzeitig auf diesem Kanal.

PS: Dieser Text ist auf einem Tablet-PC entstanden und könnte daher Tippfehler aufweisen. Siehste: Mit einem Laptop wäre das nicht passiert…